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Im Zeichen des runden Leders

KISSLEGG / Lesedauer: 3 min

Kißlegger feiern 100 Jahre Fußball in ihrer Gemeinde – Prominente Redner geben sich die Klinke in die Hand
Veröffentlicht:29.09.2013, 16:20

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Viele Gäste, darunter prominente Vertreter aus dem Württembergischen Fußballverband hatten sich am Samstag zur 100-Jahr-Feier der Kißlegger Fußballer im Vereinsheim eingefunden.

Dicht umlagert war die Fotowand mit Bildern aus der Vereinsgeschichte. Ein Aufsehen erregender Plan hing am Fenster, von dem sicher die Wenigsten etwas wussten. Man glaubt es kaum: Es war der Bauplan für eine gewaltige Zentralsportanlage des Kreises Wangen mit allen Schikanen auf dem Gelände der TSG Kißlegg , der leider nie verwirklicht wurde. Der Plan dafür wurde im Hungerjahr 1946 vom Kißlegger Architekten Daugel erstellt.

Stadionsprecher Egon Boneberger führte als Moderator durch das Festprogramm. Vorstand Klaus-Dieter Langner begrüßte die Gäste auch im Namen seiner Vorstandskollegen Klaus Thieme und Franz Motz. Langner ging zunächst auf den 1865 gegründeten Gesamtverein ein, um sich dann näher der Abteilung Fußball zuzuwenden. Was 100 Jahre Fußball bedeuten, fasste Langner so zusammen: „Mut eine neue Sportart einzuführen, den Willen, gemeinsam etwas aufzubauen, Gemeinschaft, zusammen trainieren, feiern oder Niederlagen ertragen.“ An alle, die in der 100-jährigen Geschichte mitgewirkt haben und es heute tun, richtete Langner seinen Dank: Wir können sehr stolz auf das bisher Geleistete sein.“ Langner hat auch eine Festschrift aufgelegt, die drei Euro kostet. „Wenig Text und viele Bilder war mein Wunsch“, erklärte Langner.

Jugendarbeit ist Fundament

Stolz und Freude erfülle ihn, dass die Spieler der I. und II. Mannschaft aus der eigenen Fußballjugend hervorgegangen sind. „Die Jugendarbeit ist das Fundament des Vereins“, bekräftigte Langer. Zwei Vereinsmitglieder würdigte Langner besonders. Franz Kempter, 25 Jahre lang Jugendleiter der SG, bekam für seinen ehrenamtlichen Dienst die Ehrennadel in Silber vom VFB-Bezirksvorsitzenden Jochen Maier überreicht.

Ein Urgestein der SG ist Fini Zwerger. In 50 Jahren hat sie über 250000 komplette Mannschaftsdress gewaschen. Das sind über eine Millionen Einzelteile rechnete Langner vor und dankte ihr mit einem Blumenstrauß.

Den Reigen der Festredner eröffnete Bürgermeister Dieter Krattenmacher mit einem Netz voller Fußbälle und dem Angebot, den seit langem gewünschten Allwetterplatz zu realisieren. Vorausgesetzt, die SG und die Fußballvereine von Waltershofen und Immenried beteiligen sich an der Gemeinschaftsaufgabe. „Hier in Kißlegg herrschen paradiesische Zustände“, meinte Manfred Merkle vom WFV Vorstand im Hinblick auf Integration und Fairplay. Man müsse aber immer am Ball bleiben und die Jugend begeistern, denn die Zukunft in einer sich ändernden Gesellschaft sehe nicht so rosig aus. „Ihr seid auf einem guten Weg“, lobte Merkle und überreichte einen Gutschein des DFB.

„Der Platz ist immer noch derselbe“,sagte mit einem kritischen Blick aus dem Fenster der Bezirksvorsitzender des WFV Jochen Maier, und kramte aus seinen weit zurückreichenden Erinnerungen einige Anekdoten über das SG-Urgestein Hugo Straub. Hermann Selbherr, ehemaliger Spielausschussvorsitzender des DFB, weitete das Thema Integration auf die Zeit von Anfang des 20. Jahrhunderts aus.

Im später folgenden Spiel der A-Jugend der SG Kißlegg gegen die A-Jugend des SV Weingarten II gewannen die Kißlegger mit 2:0.