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Kinderhand

Kinder übernehmen die Schwäbische Zeitung

Leutkirch / Lesedauer: 4 min

Unicef und SZ starten einzigartige Aktion: Jugendliche gestalten die Zeitung vom 20. November
Veröffentlicht:20.09.2012, 16:05

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„Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht, was sie tun. Die Welt gehört in Kinderhände, dem Trübsinn ein Ende. Wir werden in Grund und Boden gelacht – Kinder an die Macht.“ Wovon Herbert Grönemeyer schon 1986 überzeugt war, halten auch Unicef und Schwäbische Zeitung für richtig: Wer Kindern die Macht gibt und ihnen zuhört, bekommt die Welt aus einer anderen Blickrichtung gezeigt.

Diesen Vorzug erhalten am 20. November, dem Aktionstag Kinderrechte, auch die Leser der Schwäbischen Zeitung: Bei der bundesweit einzigartigen Kooperation „Kinder übernehmen die Schwäbische“ des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen Unicef und der Schwäbischen Zeitung entern zehn bis 15 Schüler am 19. November die Mantelredaktion der SZ. Einen Tag lang gestalten 14- bis 16-Jährige jede einzelne Seite im überregionalen Teil – von der Titelseite über die Seite drei, die Wirtschaft, die Kultur bis hin zum Sport. Sie sind für die Themenauswahl, die Recherche und die Aufbereitung der Inhalte zuständig, die Redaktion steht dabei mit Rat und Tat zur Seite.

Den Verantwortlichen der Schwäbischen Zeitung und Unicef ist es wichtig, dem Thema Kinderrechte ein möglichst großes Forum zu geben – auch wenn in Baden-Württemberg Sorgen wie Hunger und Armut zumindest in der Fläche vermeintlich wenig stark ausgeprägt sind. Immerhin lebten im Jahr 2010 auch hierzulande laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung ( http://bit.ly/NZ7qAS ) 30 841 unter Dreijährige in Armut, was 11,2 Prozent aller Kinder dieser Altersgruppe entspricht. Zwar steht Baden-Württemberg dahingehend im Vergleich mit anderen Bundesländern noch gut da – nur Bayern (10,1 Prozent) hat noch weniger Kinderarmut. „Doch jedes Kind in Armut ist eines zu viel“, findet Chefredakteur Hendrik Groth . Unter anderem darüber müsse man sprechen – und schreiben.

Wer die zehn bis 15 Schüler sind, die am 19. November die Redaktion der Schwäbischen Zeitung übernehmen und das Thema „Kinderrechte“ in den Fokus rücken, werden die kommenden Wochen zeigen: Noch bis 15. Oktober können sich Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren, die bereits regelmäßig eine Schülerzeitung gestalten, bewerben. Dafür müssen sie ein Motivationsschreiben sowie eine Ausgabe der Schülerzeitung oder ähnliches an Unicef senden. Unicef bewertet die Einsendungen und gibt die besten an die Schwäbische Zeitung zur Entscheidung weiter. Vor dem tatsächlichen Aktionstag wird ein Vorbereitungstreffen der Schüler mit Vertretern der Schwäbischen Zeitung in Leutkirch stattfinden. Dort werden sie von der Redaktion über ihre redaktionellen Aufgaben informiert und können schon einmal Redaktionsluft schnuppern.

Vom Erfolg der Aktion „Kinder übernehmen die Schwäbische“ sind die Verantwortlichen von Unicef und Schwäbische Zeitung gleichermaßen überzeugt. „Wir haben da absolutes Vertrauen in die Schüler. Mit Hilfe unserer Redaktion werden sie ganz bestimmt eine Schwäbische Zeitung gestalten, die außergewöhnlich sein wird: außergewöhnlich anders, außergewöhnlich frisch, gerne außergewöhnlich frech, schlichtweg außergewöhnlich spannend“, sagt Chefredakteur Groth. Er gebe die Zeitung voller Vorfreude in die Hände der Kinder. „Und auch unsere Leser können sich auf Themen freuen, die mal aus einer anderen Sicht, aus Kindersicht, bewertet, beleuchtet und bearbeitet wurden“, so Groth.

„Es wird ganz bestimmt ein tolles Projekt“, pflichtet Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, bei. „Ich danke der Schwäbischen Zeitung, dass sie Kindern und Jugendlichen die Chance gibt, mitzureden und ihre Ideen und Gedanken einzubringen und freue mich jetzt schon, bald das gedruckte Ergebnis in den Händen zu halten!“

Bei „Kinder übernehmen die Schwäbische“ soll es am Ende nur Gewinner geben: die Kinder, die hinter die Kulissen der größten regionalen Abonnementzeitung in Baden-Württemberg blicken und mit ihren Texten mehr als 500 000 Leser erreichen können, die Schwäbische Zeitung, durch deren Zentrale frischer Wind wehen wird, und die SZ-Leser, die junge Themen jung aufbereitet auf den Tisch bekommen.0s

In diesem Sinne: Kinder an die Macht!