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Kartenvergabe

Karten für die Seehas-Einholung schnell vergeben

Friedrichshafen - / Lesedauer: 3 min

Für die Seehas-Einholung gab’s nur ein kleines Kontingent – Verärgerte Reaktionen
Veröffentlicht:09.07.2018, 18:12

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Die Schlange ist gut und gerne 70 Meter lang. Die Ersten haben sich schon um 12 Uhr vor dem GZH platziert, zwei Stunden bevor am Montag die Kartenvergabe für die Einholung des Seehas und die Seehasentheater beginnt. Die Veteranen haben Klappstühle mitgebracht. Das Rennen um die Seehas-Einholung ist allerdings um 14.08 Uhr schon gelaufen: Die letzte Karte ist nach acht Minuten weg und ein „Ausverkauft“-Schild wird aufgestellt. Die Schlange löst sich zwar rasch auf, aber Unmut bleibt. „Ich war so früh hier und kriege keine Schiffskarten mehr. Ich bin sehr enttäuscht“, macht eine Häflerin ihrem Unmut Luft. „Dafür bin ich extra aus Immenstaad hergefahren“, klagt eine andere. Robin Schulz, der die Karten ausgegeben hat, versteht solche Stimmen natürlich. Er sagt aber auch: „Es sind eben immer noch Schiffe; keine Containerschiffe.“ Da sei der Platz eben endlich.

Verständnis für Enttäuschung

Trotzdem ist die Enttäuschung verständlich. 2500 Plätze stehen auf den drei Schiffen Stuttgart, München und Euregia insgesamt bereit. Der Großteil davon gelangt aber gar nicht erst zur Vergabe ins GZH. Seehasenfestpräsident Robert Ackermann erklärt die Gründe: „Bei der Onlinevergabe gab es eine kleine Panne, so dass fast 800 Schiffskarten statt der ursprünglich geplanten 600 vergeben wurden.“ Darüber hinaus werden die verschiedensten Personenkreise mit Karten versorgt, so Ackermann weiter: „Fanfarenzug Graf Zeppelin, Spielmannszug und Seehasenfanfarenzug mit Angehörigen, Ehrengäste der Stadt Friedrichshafen, Schulen für beteiligte Schüler des kleinen Umzugs und begleitende Lehrer sowie besondere Personengruppen“, etwa im Zuge von Städtepartnerschaften. Wie viele Karten endgültig zur freien Vergabe ins GZH kamen, kann er nicht genau sagen: „Es handelt sich um Restkontingente“. Dass die Verteilung ein Problem darstellt, ist dem Seehasenfest-Präsident bekannt. „Wir sind da ein lernendes System“, sagt er „und werden uns weiterhin Gedanken machen.“ Für die enttäuschten Reaktionen hat er Verständnis, gerade angesichts der Wartezeiten vor dem GZH.

Generell hat Ackermann aber Zweifel, dass die im GZH abgeholten oder online bestellten Karten auch wirklich zur Gänze genutzt werden. Ein Teil verfalle – anders als die Karten an geladene Gäste, die dann auch wirklich erscheinen würden. Diese vorab vergebenen Karten werden nicht automatisch zugeschickt, sondern müssen von den Eingeladenen per Rückantwort aktiv angefordert werden.

An der Kartenvergabe zur Einholung des Seehas ist jetzt jedenfalls nicht mehr zu rütteln. Von der Idee, etwaige freie Plätze von nicht erschienenen Karteninhabern kurz vor dem Ablegen der Schiffe frei zu vergeben, hält Robert Ackermann nichts. Das könnte zu Unruhe und Tumult führen, fürchtet er. Bei den Seehasenfest-Theatern im GZH ist dieses Verfahren dagegen gängige Praxis und es wird rege genutzt: Freie Plätze werden kurz vor Beginn der Aufführungen durch Wartende besetzt, die keine Karte mehr bekommen haben.

Ansturm auf die „Gauneroper“

Darüber wird sich so mancher freuen, der das Stück „Die Gauneroper“ von Vaclav Havel sehen wollen: dafür gab es am Montag nämlich nach 15 Minuten keine Karten mehr. Patricia Vorkäufer, Leiterin des Vorverkaufs im GZH, ist nicht verwundert: „Das GZG-Theater ist jedes Jahr der Geheimtipp“, sagt sie.

Eine der „Gauneroper“-Aufführungen wird übrigens wieder auf den ursprünglichen Zeitpunkt zurückverlegt. Die Aufführung am Sonntag 15. Juli, wurde wegen des Endspiels der Fußball-WM zuerst von 19 Uhr auf 10.30 Uhr verlegt. „Weil um 11 Uhr hinter dem GZH aber der Seehasen-Fanfarenzüge spielen, findet die Aufführung am Sonntag jetzt doch um 19 Uhr statt“, sagt Dagmar Mader, die bei der „Gauneroper“ Regie führt.