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FC Wangen gewinnt verrücktes Spiel

Rutesheim / Lesedauer: 4 min

Fußball-Verbandsligist vergibt fast einen 3:0-Vorsprung in Rutesheim – Entscheidender Treffer durch Demircan
Veröffentlicht:13.10.2019, 17:23

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Mit einem verrückten 4:3-Auswärtserfolg hat der FC Wangen am Samstagabend seine mehrstündige Heimreise vom SKV Rutesheim angetreten. Yannick Huber besorgte nach der Pause mit seinem zweiten Treffer die scheinbar vorentscheidende 3:0-Führung, aber die Hausherren schafften innerhalb von nur neun Minuten den Ausgleich. Der eingewechselte Enes Dermican rettete den Wangenern die drei Punkte mit seinem 4:3. FCW-Trainer Adrian Philipp atmete nach dem knappen Sieg tief durch: „Das Spiel hat Nerven gekostet, nach dem Ausgleich haben wir uns aber zum Glück wieder gefangen und am Ende verdient gewonnen.“

Vor dem Spiel nahm Philipp eine wichtige Änderung in seiner Startaufstellung vor und zog Yannick Huber von seiner gewohnten Außenverteidigerposition neben Mario Vila Boa ins Sturmzentrum. Diese Entscheidung sollte sich im Laufe des Spiels noch auszahlen. „Wir hatten in den vergangenen Spielen in der Offensive wenig Durchschlagskraft. Mario und Yannick haben viel Erfahrung, da habe ich mir vorne deutlich mehr Aktionen erhofft.“

In der ersten halben Stunde war davon aber noch nicht viel zu sehen, die Wangener standen tief und überließen den Hausherren den Ball. Jedoch kam auch Rutesheim zu keinen nennenswerten Chancen und nur durch Standardsituationen vors Wangener Tor, aber Schlussmann Julian Hinkel war bei den hohen Bällen immer zur Stelle. Der FC Wangen hatte seinerseits über die rechte Seite einige Chancen im Ansatz, der letzte Ball ins Zentrum war meist noch zu ungenau. In der 36. Spielminute nutzte der FC seine erste klare Möglichkeit zum 1:0, Kapitän Simon Wetzel spielte einen klasse Pass in die Tiefe zu Yannick Huber, der Rutesheims Torhüter Julian Bär umkurvte und locker einschob. Bereits fünf Minuten später belohnte sich Kaan Basar für einen starken Auftritt, in der eigenen Hälfte schnappte er sich den Ball und lief alleine an allen Verteidigern vorbei, hatte zwar Glück, dass ihm bei einem Pressschlag der Ball wieder vor die Füße flog, aber im Eins gegen Eins blieb er eiskalt und ließ Bär im Tor von Rutesheim keine Abwehrchance.

Über das Tor von Basar, dessen Stärken sonst eher in der Defensivarbeit liegen, freute sich Philipp besonders, „Kaan hat ein super Spiel gemacht, ist wahnsinnig viel marschiert und hat vor der Abwehr alles abgeräumt.“

Kurz vor der Pause hatte Yannick Huber sogar noch die große Möglichkeit aufs 3:0, traf aber nur den Pfosten. In der Halbzeit warnte Philipp seine Spieler noch vor einem Rutesheimer Sturmlauf, um die wichtigen Minuten nach dem Seitenwechsel schadlos zu überstehen. Es kam aber noch besser aus Wangener Sicht, fünf Minuten nach Wiederpfiff kam Okan Housein im Strafraum an den Ball, täuschte einen Schuss an und legte überlegt quer, Yannick Huber musste nur noch einschieben. Die beruhigende 3:0-Führung hielt aber nur drei Minuten, Wangen verlor bei einem Konter leichtfertig den Ball, Rutesheim startete einen schnellen Gegenangriff und traf durch den eingewechselten Salvatore Catanzano zum 1:3-Anschlusstreffer. Wangen warf das Gegentor völlig aus der Bahn: „Unser Spiel war wie abgeschnitten, wir hatten nach dem Anschlusstor 20 katastrophale Minuten gespielt“, sagte Philipp. Nach einer Stunde Spielzeit war es erneut Catanzano, der zum 2:3 einnetzte. Nur zwei Minuten später musste Hinkel den Ball erneut aus dem Netz holen. Robin Münst traf zum 3:3.

Rechtzeitig wieder gefangen

Adrian Philipp schwante Böses an der Seitenlinie, aber seine Mannschaft fing sich allmählich wieder. „Nach dem Ausgleich hat man natürlich Angst, das Spiel noch zu verlieren, aber wir haben uns noch rechtzeitig wieder stabilisiert.“ Rutesheim riskierte in der Folgezeit nicht mehr so viel und wollte nach dieser Aufholjagd wohl mindestens einen Zähler zu Hause behalten. Jedoch ging dieses Vorhaben nicht auf und wurde vom FC Wangen bestraft. In der 83. Spielminute traf der eingewechselte Enes Demircan zum 4:3-Siegtreffer. Nach einem Eckball kam der Ball erneut nach außen zu Simon Wetzel, der eine Flanke in den Strafraum schlug, über Umwege kam der Ball zu Demircan, dessen Abschluss noch abgefälscht wurde und einem Rutesheimer Spieler auf der Torlinie sogar noch durch die Beine flutschte.

. In dieser Situation war das Glück aufseiten der Wangener, aber denen war es egal und nach überstandener Drangphase von Rutesheim in den Schlussminuten und dem Schlusspfiff war der Jubel riesig. Auch bei Adrian Philipp war die Erleichterung natürlich groß: „Wir hatten heute auch das nötige Glück, aber aufgrund der besseren Chancen haben wir auch verdient gewonnen.“