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Auftaktsieg

Auftaktsieg von Neu-Ulm gegen Aufsteiger Bad Homburg

Homburg / Lesedauer: 4 min

Tischtennis: Der TTC Neu-Ulm gewinnt im ersten Spiel der neuen Bundesligasaison gegen Bad Homburg mit 3:1
Veröffentlicht:07.09.2020, 18:12

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Das Duell zweier ehemaliger Teamkameraden brachte die Entscheidung: Der TTC Neu-Ulm ist mit einem Sieg in die neue Saison der Tischtennis-Bundesliga gestartet. Gegen den TTC OE Bad Homburg gewann das Team von Trainer Dmitrij Mazunov am Sonntagnachmittag mit 3:1. Die entscheidende Partie war die zwischen dem ehemaligen Neu-Ulmer Gustavo Tsuboi und Tiago Apolonia vom TTC. Apolonia entschied die Begegnung mit einem 3:0 (11:9/11:8/11:9) und bescherte seinem Team so den Auftaktsieg.

Jedoch hatten die Neu-Ulmer das erste Duell zunächst abgegeben müssen. In diesem hatte sich Tsuboi in einer umkämpften Partie knapp mit 3:2 (5:11/6:11/11:7/11:6/11:5) gegen Neu-Ulms Vladimir Sidorenko durchgesetzt. Es sollte jedoch der einzige Mannschaftspunkt bleiben, den die Homburger holten.

Und es sollte auch das engste der Einzel am Sonntag bleiben. In der Folge erledigten die Neu-Ulmer ihre Aufgaben nämlich routiniert. Zunächst besiegte Apolonia den Homburger Lev Katsman mit 3:1 (8:11/14:12/11:7/10:12), wobei der Portugiese durchaus mit dem jungen Russen zu kämpfen hatte. Apolonias Teamkollege und neben Sidorenko Neu-Ulms nächster Neuzugang, Emmanuel Lebesson, gewann ebenfalls mit 3:1, sein Duell mit Rares Sipos fiel jedoch deutlicher für den Akteur des TTC Neu-Ulm aus: 11:5/6:11/11:5/11:6.

Nach dem Auftakt gegen Bad Homburg hat der TTC jetzt erst einmal eine kleine Pause. Der zweite Bundesliga-Spieltag ist erst für den 27. September angesetzt.

Die erste Saison in der Tischtennis-Bundesliga hat der TTC Neu-Ulm bekanntlich mehr als respektabel gemeistert. Nachdem Deutschlands kleinster Tischtennis-Verein mit dem Gastspiel beim Aufsteiger TTC Bad Homburg gut in seine zweite Saison gestartet ist, stehen jedoch große Aufgaben vor dem Verein, der mit dem neuen Trainer, einer deutlich veränderten Mannschaft und wegen Corona noch mit einigen Fragezeichen dasteht.

Nicht nur die unterschiedlichen Hygienevorgaben der einzelnen Bundesländer sorgen schon vor dem ersten Aufschlag für hektische Betriebsamkeit bei den zwölf Vereinen des Oberhauses. Unter anderem wird aufgrund positiver Testergebnisse bei einzelnen Spielern bereits die erste Verlegung vermeldet.

Sportlich allerdings kann der TTC die neue Runde relativ entspannt angehen, zumal auch der Präsident im Vorfeld offenbar keinen zu großen Erwartungsdruck aufbauen will: „Einen Mittelplatz mit Tendenz nach oben“ hat Florian Ebner vorsichtig als Ziel ausgegeben. Nicht vermessen eigentlich für ein Team mit zwei routinierten ehemaligen Europameistern: Neuzugang Emmanuel Lebesson (Einzel) und Tiago Apolonia (Mannschaft) nämlich, sowie zwei hochtalentierten Nachwuchsakteuren namens Vladimir Sidorenko und Kay Stumper. Nicht zu vergessen ist der chinesische Weltklassemann Hao Shuai, der bei Bedarf ebenfalls eingesetzt werden könnte.

Vom 34-jährigen Portugiesen Apolonia, der am Wochenende wieder als Führungsspieler an seine Glanzform der Vorsaison anknüpfen konnte, wird weiterhin viel erwartet. Der 32-jährige französische Neuzugang Lebesson in seinem ersten Bundesligajahr soll ihn aber als Punktesammler entlasten, was am Wochenende ebenfalls schon einmal gelang. Trotzdem bleiben die Fragen: Wie sind die einzelnen Ballkünstler über den Corona-Sommer gekommen, vielfach ohne die angestammten Trainingspartner, ohne internationale Turniere, zumeist ohne Spiel- und Wettkampfpraxis? Bleiben die Leistungen so deutlich auch gegen stärkere Gegner?

„Man weiß nicht, wo man steht“, meint denn auch der neue TTC-Trainer Dimitrij Mazunov, der bekanntlich nach zwei erfolgreichen Jahren als Chefcoach in Ochsenhausen an die Donau gekommen ist. Konkrete Eindrücke von seinen potenziellen Leistungsträgern hat er sich erst am Samstagnachmittag beim ersten gemeinsamen Training im Taunus verschaffen, zu dem Apolonia, seiner hochschwangeren Frau wegen, direkt aus Lissabon angereist ist. Lebesson ist am Freitag in Neu-Ulm eingetroffen, dank eines negativen Corona-Tests, recht unproblematisch.

Mit den beiden Jungspunden dagegen hat Mazunov in den vergangenen Wochen intensiv gearbeitet, mit dem Ball am Tisch ebenso wie im Fitnessbereich. „Die dabei erzielten Fortschritte sind schwer einzuschätzen“, sagte der 49-Jährige. Unabhängig davon sei der Erfolg zum Saisonstart indes „ganz wichtig“, schon mit Blick auf die danach anstehenden „Kracher“ in Bad Königshofen und gegen seinen Ex-Klub Ochsenhausen.