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Plastikmüll

35 Prozent weniger Plastikmüll

Bregenz / Lesedauer: 2 min

Neues Bregenzer Abfallentsorgungskonzept bewährt sich - Holsystem verhindert Mülltourismus
Veröffentlicht:20.05.2019, 19:20

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Vor mehr als einem Jahr hat die Stadt Bregenz wie fast alle Gemeinden des Landes zuvor den Gelben Sack und die Altpapiertonne eingeführt. Jetzt war es für die Verantwortlichen an der Zeit, ein erstes Resümee zu ziehen. Und das fiel durchweg positiv aus.

Eines der Ziele sei laut Pressemitteilung der Stadtverwaltung gewesen, Bregenz auch im Bereich der Abfallentsorgung zur „Stadt der kurzen Wege“ zu machen. Durch die Einführung eines bürgerfreundlichen Holsystems sei das auch gelungen. Die Menschen sammelten Kunststoffverpackungen und Altpapier zuhause und stellten sie direkt vor der Haustür zur Abholung bereit. Das sei nicht nur effizienter, sondern – so ein weiteres Ziel – es trage auch zu mehr Sauberkeit bei den verbliebenen Wertstoffsammelzentren bei.

Nach der jährlichen Inspektion und Reinigung der öffentlichen Sammelzentren kann definitiv festgehalten werden: Die Entfernung der Container für Kunststoffverpackungen und Altpapier habe dazu geführt, dass diese Standorte nicht mehr überfüllt und somit sauberer sind. Vereinzelt gebe es zwar noch falsch abgestellte Müllsäcke, über kurz oder lang würden diese aber verschwinden, schreibt die Stadtverwaltung weiter. Jede Umstellung brauche Zeit, bis sie reibungslos funktioniere.

Darüber hinaus könne die Bilanz auch mit sehr erfreulichen Zahlen aufwarten: So gab es im Jahr 2018 im Vergleich mit 2017 eine signifikante Reduktion der Entsorgungsmengen an Plastik und Altpapier. Beim Kunststoff wurde sogar eine Verringerung um mehr als 35 Prozent registriert, beim Papier um immerhin 13 Prozent. Rückgänge in diesem Ausmaß haben sogar die Verantwortlichen überrascht, zumal es gleichzeitig keine außergewöhnliche Zunahme des Restmüllaufkommens gab. Das neue Holsystem verhindere den bislang praktizierten „Mülltourismus“. Außerdem seien die sogenannten „Fehlwürfe“ deutlich zurückgegangen. Früher fand sich in Altkunststoffcontainern oftmals auch anderer Müll, der dort nicht hingehörte. Im durchsichtigen Gelben Sack sei das nicht mehr möglich.

Die Stadt ruhe sich aber auf dem Erfolg nicht aus. Ganz in diesem Sinn würden zum Beispiel derzeit bei stark frequentierten Plätzen wie Bushaltestellen, Bahnhof, Seeanlagen, Pipeline oder Innenstadt 50 neue Abfallkübel mit Aschenbechern montiert oder bestehende Behälter damit aufgerüstet. Und 25 weitere Behälter für Zigarettenkippen wurden bereits bestellt. So gebe es für niemanden mehr die Ausrede, er wisse nicht, wohin mit dem Müll, auch nicht für Raucher und ihre Zigarettenkippen.

Am 1. August 2018 ist in Bregenz ein Littering-Verbot in Kraft getreten, das Verunreinigungen unter Strafe stellt. Neben einer Abmahnung kann es da durchaus auch mal eine sogenannte Organstrafverfügung über 60 Euro oder sogar eine Anzeige geben. Und die kann bis zu 7000 Euro kosten.