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Höhlenverein

Weniger Leute schauen sich Schertelshöhle an

Westerheim / Lesedauer: 4 min

Höhlenverein Westerheim hat 2013 gut 1000 Besucher weniger zu verkraften
Veröffentlicht:10.04.2014, 11:20

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Genau 10 376 Besucher haben sich im vergangenen Jahr die Westerheimer Schertelshöhle angeschaut. Das bedeutet einen Rückgang von 1024 Gästen gegenüber dem Vorjahr. Mit diesen und vielen weitere Zahlen und Fakten wartete Geschäftsführer Alexander Kneer bei der Jahresversammlung des Höhlenvereins Westerheim im Rasthaus bei der Schertelshöhle auf. 34 von rund 60 aktiven Mitgliedern sowie zahlreiche weitere Gäste waren zu der Versammlung gekommen.

Trotz des neuen Infozentrums „Höhle und Karst“ des Biosphärenzentrums Schwäbische Alb und trotz intensiver Werbung hätten 2013 mit 10 376 registrierten Besuchern weit weniger Gäste die Schertelshöhle angeschaut als in den Vorjahren, musste Kneer seinen Höhlenkameraden in seinem Geschäftsbericht mitteilen. Er führte diesen Rückgang auf die sinkenden Schülerzahlen zurück, aber auch auf die Tatsache, dass die Schertelshöhle wie manch andere Höhle auf der Alb nicht mit Freizeitangeboten wie einemn Erlebnispark oder Kletterwald locken könne.

„Unsere Hauptbesucher waren und sind Familien. Und die zieht es Richtung Erlebnispark“, meinte Kneer, wohlwissend, dass die Situation nicht besser werde. Der Verein müsse diesem Trend entgegensteuern, und zwar mit den persönlich gestalteten Höhlenführungen, mit den vielen Wander- und Radtouren, mit der schönen Alblandschaft und dem guten Vesper im neu gerichteten Höhlenrasthaus. Zudem sei die kombinierte Höhlenkarte mit der Laichinger Tiefenhöhle und der Sontheimer Höhle nicht der Renner gewesen. Anstelle dieser Karte denke der Westerheimer Höhlenverein nun daran, eine eigene Familienkarte einzuführen.

Dem Besucherschwund stehe eine erfreuliche Zunahme an Fledermäusen in der Schertelshöhle entgegen, meinte augenzwinkernd Geschäftsführer Kneer, doch die „würden keinen Eintritt bezahlen.“ So seien im Frühjahr rund 140 Feldermäuse gezählt worden, im Vorjahr waren es knapp 120. „Da geht es zum Glück aufwärts“, meinte Kneer und hatte dann viel Zahlen zur Kassenlage des Vereins dabei.

Haupteinnahmequelle seien die Eintrittspreise für die Höhle, die Einnahmen im Rasthaus sowie Spenden und Zuschüsse. Gesamteinnahmen von rund 68 000 Euro würden im Geschäftsjahr 2013 Ausgaben von 54 400 Euro entgegenstehen, so dass ein Plus erzielt wurde. Der Gewinn diente vor allem der Schuldentilgung der umfangreiche Investitionen in den vergangenen Jahren sowie notwendigen Reparaturarbeiten und der Anschaffung einer Kaffeemaschine.

Vier neue Mitglieder stießen 2013 zu den Westerheimer „Höhlenbären“, die im vergangenen Jahr wieder viel gearbeitet und geleistet haben, wie Kneer betonte. Schön wäre es, weitere neue Mitglieder zu gewinnen, um die umfangreichen Dienste in Höhle und Rasthaus schultern zu können. Über die Höhlendienste informierte zusätzlich Höhlenführerwartin Kerstin Weber und über Reparaturarbeiten in der Schertelshöhle Höhlenwart Achim Baumgärtner.

Einen Blick auf die Veranstaltungen und Aktionen im Vereinsjahr 2013 richtete Schriftführer Martin Müller, der unter anderen an folgende Ereignisse erinnerte: die Frühjahresausfahrt der Classic-Oldtimerfabrik Neu-Ulm zur Schertelshöhle, die Einweihungsfeier der Außenstelle des Biosphärenzentrums, das Höhlenkonzert, das Höhlenfest mit Höhlenmesse und Tauziehwettbewerb mit der Feuerwehr als Sieger, an die Ostereiersuche an den Seniorennachmittag im Höhlenrasthaus sowie an den Jahresausflug zum Tegernsee. Vier Mal habe 2013 der Vereinsausschuss getagt.

Auch Wahlen standen bei der Jahresversammlung des Höhlenvereins Westerheim auf der Tagesordnung, die alle einstimmig abliefen: Stellvertretender Vorsitzender bleibt Kai Schwerdtfeger, Höhlenführerwartin Kerstin Weber, Höhlenwart Achim Baumgärtner und Beisitzer Bernhard Walter und Jürgen Weber. Neu in den Vereinsausschuss wählte die Versammlung Timo Ascher und und Thomas Rehm, ausgeschieden aus dem Gremium ist Peter Leicht. Kassenprüfer bleibt Rolf Staudenmayer, neuer Kassenprüfer für Werner Baumeister wurde Tom Baumeister. Der Posten des Vereinsvorsitzenden bleibt weiterhin vakant.

Lob und Dank dem Höhlenverein bekundete Bürgermeister Hartmut Walz in seinem Grußwort, der jede Menge Prospekte von verschiedenen Tourismus-Verbänden dabei hatte, einschließlich neuer in Blau gehaltener Fähnchen mit Fotos von der Schertelshöhle und dem Albbad. Die Werbung mit den Biosphären-Gemeinden werde intensiviert, neue Wege würden auf der CMT in Stuttgart bestritten, wo künftige keine Einzelgemeinden mehr auftreten dürfen, sondern eine „Binnenwerbung“ geplant sei.

Walz ging noch auf das einheitliche Beschilderungssystem des Alb-Donau-Kreises bei den Wanderwegen ein und ließ wissen, dass er nur wegen des umfangreichen Werbematerials bis zur Eingangstür vor dem Rasthaus vorgefahren sei. Dies verleitete Geschäftsführer Alexander Kneer zu dem humorvoll gemeinten Konter: „Hoffentlich hinterlässt das Auto keine Ölflecken auf unserem neuen Vorplatz.“