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Solarenergie

Solarenergie: Ewige Zulieferung

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

In Bayern hat sich das Solarstromaufkommen verdoppelt
Veröffentlicht:08.08.2012, 08:50

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Momentan, schätzt Bayerns Umweltminister Marcel Huber (CSU), hat die Solarenergie einen Anteil von acht Prozent an der Stromerzeugung im Freistaat. Damit hat sich der Solaranteil seit dem Fukushima-Atomunfall in Bayern nahezu verdoppelt. Je nach Region scheint die Sonne 1400 bis 1700 Stunden pro Jahr in Bayern, im Allgäu sogar bis zu 1800 Stunden. Das ist weit mehr Sonnenschein als sonstwo in Deutschland. Nur der Süden Baden-Württembergs kann mithalten.

Die Strahlungsenergie der Sonne schwankt tages-, jahreszeitlich und wetterbedingt. So kann eine Solaranlage in Deutschland im Juli einen gegenüber dem Dezember bis zu fünfmal höheren Ertrag aufweisen. In der Mittagszeit erreicht die Photovoltaik ihre Leistungsspitze. Bis zu 1200 Kilowatt pro Quadratmeter beträgt die jährliche Sonnenstrahlungssumme zum Beispiel in bayerischen Spitzenlagen, im Bundesdurchschnitt sind es nur 1048 Kilowatt. Bis 2022, wenn das letzte bayerische Atomkraftwerk vom Netz geht, soll der Solaranteil an Bayerns Energie-Mix auf 16 Prozent ansteigen. Zumindest bis zur Kürzung der Solar-Förderung lag der Ausbau über den Planzielen.

In Baden-Württemberg konstatierte der Arbeitskreis Photovoltaik, dass die Energiewende ohne Solarenergie teurer ausfallen werde. Der Verband argumentiert: Da sich Wind und Sonne ergänzen würden, sinke beim Einsatz beider Technologien der Speicherbedarf sehr deutlich. Weshalb die Stromkosten sinken könnten.

Baden-Württembergs Photovoltaik-Industrie macht Druck. Bei einem Gespräch mit Südwest-Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) forderte sie, die Steigerung im Bereich der Solarenergie beizubehalten. Sie liegt zwischen drei und dreieinhalb Gigawatt jährlich. Im Mai 2012 wurden bundesweit mehr als vier Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erzeugt, womit etwa zehn Prozent des Stromverbrauchs dieses Monats durch Solarstrom gedeckt wurde.

Nebenbei: Im Allgäu gibt es seit Jahren sogar eine „Solarmeisterschaft“ für Kommunen. Das Dorf Dirlewang im Unterallgäu, das vorher gar keine Solaranlagen hatte, steigerte dabei die Sonnenstromproduktion binnen Jahresfrist auf über 1,7 Kilowatt pro Einwohner.

Verspiegeltes Dach

Eine Photovoltaik-Dachanlage benötigt rund acht bis neun Quadratmeter Fläche pro Kilowatt Leistung. Der durchschnittliche Endkundenpreis lag im Juli 2012 bei 1720 Euro netto je kWp (Kilowattpeak).