StartseiteRegionalRegion SigmaringenHohentengenDas schnelle Internet nutzt Wasserleitungen und begleitet Stromkabel

Stromkabel

Das schnelle Internet nutzt Wasserleitungen und begleitet Stromkabel

Wolfartsweiler / Lesedauer: 3 min

Das schnelle Internet nutzt Wasserleitungen und begleitet Stromkabel
Veröffentlicht:14.10.2010, 15:05

Artikel teilen:

Mit Schwung biegt die private DSL-Initiative Bolstern-Wolfartsweiler in die Zielgerade „DSL 35000“ ein. Eine wesentliche Bedingung zur Erreichung des ehrgeizigen Ziels, die private Finanzierung der notwendigen Tiefbauarbeiten, wurde bei der Bürgerversammlung der DSL-Initiative Bolstern-Wolfartsweiler im Schützenhaus Wolfartsweiler am vergangenen Dienstagabend mit Bravour gestartet.

Wie groß das Interesse an der schnellen Internetverbindung in den beiden Teilorten ist, zeigte der sehr gute Besuch, über den sich Franz Frauenhoffer , Motor der Initiative und „Robin Hood des Internets“, wie er bei der SWR-Landesschau betitelt wurde, freute. Zusammen mit seiner Frau Regine zeigte er nochmals den langen und wechselvollen Weg von der aus 2006 stammenden Kostenschätzung einer Breitbandversorgung der Telekom in Höhe von 240 000 Euro für die beiden Teilorte bis zum heutigen Stand auf.

Nachdem die gemeinsamen Bemühungen der „Franz und Regine Frauenhoffer-Stiftung“ und der Stadtverwaltung zusammen mit Hohentengen als Modellprojekt anerkannt zu werden, ins Stocken geraten war, ergab die weitere Suche nach einer Lösung einen, so Franz Frauenhoffer, kommunikationstechnischen Glücksfall und mit der NeckarCom einen kompetenten und engagierten Partner.Die 110-KV-Leitung der EnBW, die an Bolstern und Wolfartsweiler vorbeiführt, wurde schon vor Jahren zur Überwachung und Steuerung der Energieversorgung mit einer leistungsfähigen Glasfaserverbindung ausgerüstet.

Sowohl in Bolstern als auch in Wolfartsweiler sind an den ortsnahen Masten Knotenpunkte, an denen dieses Glasfaserkabel angedockt werden kann. Dies nutzt die „NeckarCom Telekommunikation GmbH“, eine Tochter der EnBW , für ihre kabelgebundene Breitbandversorgung über Glasfaser und DSLAM. Als weitere Glücksfälle zur Zielerreichung zeigten sich sowohl die derzeitigen Arbeiten der EnBW in Bolstern zum Verlegen von Stromkabel, in die Leerrohre für das Glasfaserkabel verlegt werden können, als auch die Nutzung der alten, stillgelegten Wasserleitung in Wolfartsweiler, die als Leerrohre dienen können. Damit konnten die für das Projekt notwendigen Tiefbauarbeiten auf ein Minimum reduziert und damit die Kosten in erträglichem Rahmen gehalten werden.„Wenn wir auch weiterhin so zusammenhalten und die engagierte Arbeit der überaus fleißigen Teammitglieder der DSL-Initiative unterstützen, können wir noch vor Weihnachten in die Welt des schnellen Internets eintauchen“, so der Appell von Franz Frauenhoffer.„Ich habe bisher in meiner Tätigkeit noch nie ein solch personifiziertes Engagement in einer Privatinitiative erlebt“ so der Geschäftsführer der NeckarCom Jürgen Herrmann, der sein Unternehmen, das 1998 gegründet wurde, vorstellte. Sein Unternehmen ist mit über 5000 Kilometer Glasfaser nach der Telekom der zweitgrößte Glasfasernetzbetreiber in Baden-Württemberg ist.Perfekt von den DSL-Teams vorbereitet, konnte die Spendenaktion gestartet werden. Dass der Aufruf zum Endspurt von den Anwesenden ernst genommen wurde, zeigte die erfreuliche Spendenaktion des Abends, die bereits dreiviertel der notwendigen 20 000 Euro einbrachte. Als Starthilfe für dieses beispielhafte Projekt übergab der Aufsichtsratsvorsitzende Eugen Kienzler eine Spende der Raiffeisenbank Bad Saulgau.

Viel Dank und Anerkennung gab es von Bürgermeisterin Doris Schröter und den beiden Ortsvorstehern, Anton Störk und Eugen Stork, für die Arbeit der „Franz und Regine Frauenhoffer-Stiftung“ und der DSL-Teammitglieder aber auch für die Bürger, die sich auf diese private DSL-Initiative eingelassen haben. Wenn alles so läuft wie bisher, startet am 20. Dezember 2010 ein neues Zeitalter der Internetnutzung in Bolstern und Wolfartsweiler.