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Corona-Newsblog: Söder sieht Deutschland vor Weichenstellung

Ravensburg / Lesedauer: 22 min

+++ 1950 Menschen im Südwesten neu infiziert +++ Ärztepräsident zweifelt an Alltagsmasken +++ Schon 7 Tote im Seniorenzentrum Laichingen +++ Österreich meldet Tagesrekord an neuen Fällen +++
Veröffentlicht:22.10.2020, 06:04

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Die wichtigsten Nachrichten und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Newsblog mit Fokus auf Deutschland und Schwerpunkt auf den Südwesten.

Aktuelle Zahlen des RKI¹:

  • Aktuell nachgewiesen Infizierte : ca. 10.582 (63.132 Gesamt - ca. 50.600 Genesene - 1.950 Verstorbene)
  • Todesfälle Baden-Württemberg: 1.946
  • Aktuell nachgewiesen Infizierte Deutschland : ca. 76.044 (392.049 Gesamt - ca. 306.100 Genesene - 9.905 Verstorbene)
  • Todesfälle Deutschland: 9.905

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Söder sieht Deutschland bei Corona vor Weichenstellung (21.52 Uhr)
  • 1950 Menschen im Südwesten neu infiziert (21.01 Uhr)
  • Ärztepräsident zweifelt an Alltagsmasken (18.40 Uhr)
  • Österreich meldet Tagesrekord an neuen Fällen (15.32 Uhr)
  • Sozialministerium sieht derzeit keinen Anlass für Shutdown (14.39 Uhr)
Kopie von Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, zweifelt am Nutzen von Alltagsmasken. Foto: Wolfgang Kumm/dpa

++ Söder sieht Deutschland bei Corona vor Weichenstellung

(21.52 Uhr) Nach dem Rekordwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Vorsicht und Disziplin gemahnt. „Ich glaube, das wird jetzt eine spannende Zeit für uns alle werden. Es wird schon eine wichtige Weichenstellung sein“, sagte der CSU-Chef am Donnerstag in der Sendung „ZDF spezial“. „Es muss uns gelingen, diese Welle zu brechen. (...) Und wenn wir jetzt ein bisschen mehr tun, dann werden wir hinterher weniger Folgen haben.“

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland hatte zuvor erstmals den Wert von 10.000 überschritten. Söder kommentierte: „Es ist genau das eingetreten, wie schon vor Wochen prognostiziert, dass mit Leichtsinn und mit mangelnder Vorsicht leider eine entsprechend höhere Zahl an Infektionen stehen kann.“ Darum müssten die jetzt eingeleiteten Maßnahmen überall konsequent umgesetzt werden.

++ 1950 Menschen im Südwesten neu infiziert

(21.01 Uhr) In Baden-Württemberg sind nach jüngsten Zahlen insgesamt 65 068 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - 1950 mehr als am Mittwoch. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen stieg dabei um 7 auf 1957. Das teilte das Landesgesundheitsamt Donnerstag mit.

Im Schnitt haben sich in den vergangenen sieben Tagen 61,2 Personen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus angesteckt . Über der Schwelle von 50 lagen am Donnerstag 28 Stadt- und Landkreise. Am höchsten war der Wert weiterhin in Heilbronn: Er kletterte auf 140,6.

++ Schon 7 Tote im Seniorenzentrum Laichingen

(20.27 Uhr) In den Pflegeheimen in Laichingen und Blaustein ist die Zahl der an Corona erkrankten Personen nochmals weiter gestiegen. Im Seniorenzentrum Blaustein ist einer der an Corona erkrankten Bewohner verstorben . Im Seniorenzentrum Laichingen verstarb ein weiterer Bewohner. Dort gibt es insgesamt sieben Verstorbene. Auch ein Pflegeheim in Beimerstetten ist nun von Corona betroffen. Das meldet das Landratsamt am Donnerstagabend.

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++ Ärztepräsident zweifelt an Alltagsmasken

(18.40 Uhr) Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat den Nutzen von Alltagsmasken bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie bezweifelt.

Österreich meldet Corona-Tagesrekord.

Er sei von den Alltagsmasken nicht überzeugt, „weil es auch keine tatsächliche wissenschaftliche Evidenz darüber gibt, dass die tatsächlich hilfreich sind“, sagte er in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ vom Mittwochabend. „ Schon gar nicht im Selbstschutz und wahrscheinlich auch nur ganz wenig im Schutz, andere anzustecken.“ Dennoch befürwortete er das Tragen in manchen Situationen. Die Ärztegewerkschaft kritisierte ihn und betonte, die Aussagen stünden im Widerspruch zur Studienlage.

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++ Gesundheitsministerin rät von Halloween-Hausbesuchen ab

(17.08 Uhr) Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat angesichts der ungebremst steigenden Corona-Zahlen dazu aufgerufen, in diesem Jahr auf Halloween-Bräuche zu verzichten . „Zu Halloween bitte ich die Eltern, dieses Jahr bei ihren Kindern dafür zu werben, nicht von Tür zu Tür zu gehen und zudem von Motto-Zusammenkünften abzusehen - auch im reduzierten Umfang“, sagte Huml in München.

++ Dänemark schließt Grenze für deutsche Urlauber

(16.16 Uhr) Menschen aus Deutschland dürfen wegen der steigenden Corona-Neuinfektionszahlen ohne triftigen Einreisegrund nicht mehr nach Dänemark einreisen. Das teilte der dänische Außenminister Jeppe Kofod am Donnerstag mit. Die Maßnahme bedeutet unter anderem, dass deutsche Touristen nicht mehr ins Land kommen dürfen. Für den Großteil der weiteren Staaten in Europa gelten diese Einreisebeschränkungen bereits seit Längerem. Für Einwohner Schleswig-Holsteins sollen Ausnahmen gelten.

++ Österreich meldet Tagesrekord an neuen Fällen

(15.32 Uhr) Österreich hat den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert neu nachgewiesener Corona-Infektionen registriert. Am Donnerstag meldeten Innen- und Gesundheitsministerium 2435 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, nachdem am Vortag mit 1958 positiven Tests der bisherige Höchststand erreicht worden war. Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Österreich gelten mehr als 23 000 Menschen als aktiv erkrankt, von ihnen wurden am Donnerstag 1002 im Krankenhaus behandelt. 161 der Patienten liegen auf der Intensivstation.

Die Zahl neu gemeldeter Fälle binnen sieben Tagen stieg österreichweit auf 134,5 pro 100 000 Einwohner, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde Ages am Donnerstag hervorging. Spitzenreiter sind die Bundesländer Salzburg (227,5), Vorarlberg (200,5) und Tirol (177,7) sowie Wien (163,4). Deutschland hatte am Donnerstag seine Reisewarnung auf fast ganz Österreich ausgeweitet. Ausnahme bleibt das Bundesland Kärnten, das mit 55,1 Fällen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen die wenigsten Neuinfektionen hatte.

++ Sozialministerium sieht derzeit keinen Anlass für Shutdwon

(14.39 Uhr) Das baden-württembergische Sozialministerium sieht derzeit keinen Anlass für einen landesweiten Shutdown. „Das Überschreiten der 50er-Grenze bei der 7-Tage-Inzidenz landesweit ist kein Grund für einen Shutdown. Die Fallzahlen allein können hierfür nicht den Ausschlag geben “, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag.

Er betonte jedoch auch: „Die Zahlen sind besorgniserregend. Wir sind mitten in der zweiten Welle. Jetzt kommt es darauf an, sie schnell zu brechen.“ Mit der Corona-Verordnung seien am Samstag landesweit noch einmal schärfere Maßnahmen ergriffen worden. Ob das alles wirke, sehe man erst in ein bis zwei Wochen.

Mit Blick auf die bereits ergriffenen Maßnahmen sagte der Sprecher, es gebe aber auch Orte, wie etwa den Kreis Ravensburg, wo die Inzidenz derzeit eher niedrig sei. „ Wir beobachten, dass einzelne Ausbrüche die Inzidenz schnell hoch treiben lassen . Doch landesweite Maßnahmen müssen auch im ganzen Land angemessen sein.“

Angesichts der steigenden Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus müssten nun die Bürger Verantwortung übernehmen . Das heiße konkret: Kontakte mindestens um die Hälfte reduzieren, auf nicht notwendige Reisen verzichten und die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einhalten.

++ Gut die Hälfte der jungen Deutschen findet Corona-Maßnahmen richtig

(13.47 Uhr) Gut die Hälfte der 16- bis 26-Jährigen hält die Corona-Maßnahmen in Deutschland für angemessen . 52 Prozent der Teilnehmer äußerten sich in der am Donnerstag vorgestellten Jugendstudie im Auftrag der TUI Stiftung entsprechend.

Für 18 Prozent könnten die Regeln sogar noch strenger sein, nur sieben Prozent finden die Corona-Maßnahmen „übertrieben“ .

Der Studie zufolge gaben 33 Prozent der Befragten an, sich an alle Maßnahmen und Empfehlungen zur Eindämmung der Pandemie zu halten. Jeder zweite halte sich immerhin „überwiegend“ an die Regeln. Nur zwei Prozent der deutschen Jugendlichen beachten die Empfehlungen demnach überhaupt nicht.

Als Hauptgrund für die Einhaltung der Regeln wurde demnach der Schutz der Gesundheit anderer angeführt. Die zweithäufigste Begründung für die Einhaltung war die Angst vor Strafen.

Im Verlauf der Pandemie hat sich laut der Studie der Eindruck verfestigt , dass Politiker vor allem die Interessen älterer Generationen vertreten: Bei einer ersten Jugendbefragung im Januar stimmten dieser Aussage 44 Prozent zu, im September waren es vier Prozentpunkte mehr. Nur acht Prozent der Befragten gaben an, vor allem die Interessen der jüngeren Generationen vertreten zu sehen.

Die TUI Stiftung hatte das Institut YouGov in diesem Jahr gleich mit zwei Jugendbefragungen beauftragt. Für die jährliche Jugendstudie „Junges Europa“ wurden im Januar mehr als 6000 junge Menschen aus sieben Ländern befragt. An der zweiten Umfrage im September nahmen über 1000 junge Deutsche zwischen 16 und 26 Jahren teil. Die Ergebnisse aus beiden Befragungen wurden in einer Gesamtstudie zusammengefasst.

++ Strobl gegen Sonntagsöffnungen im Einzelhandel

(12.45 Uhr) Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl lehnt den neuen Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) für mehr Sonntagsöffnungen im Einzelhandel ab.

„Corona ist eine gigantische Herausforderung und die Lage im Einzelhandel ist sehr ernst — aber mit den verkaufsoffenen Sonntagen liegt Herr Altmaier falsch “, sagte Strobl den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ zu der Ankündigung seines Parteikollegen, das Thema erneut anzugehen.

Die Sonntagsöffnung verschaffe dem Handel keine Luft, sondern nehme diesem die Reserve , sagte Strobl. Das Problem seien nicht die Öffnungszeiten, sondern die fehlenden Kunden. Es sei „falsch, mit Corona als Vorwand den Sonntag zu schleifen“, sagte Strobl und verwies auch auf die besondere Bedeutung des Sonntags für Christen.

Der baden-württembergische Handel fordert angesichts der Corona-Schäden für die Geschäfte seit Monaten, in diesem Jahr ausnahmsweise drei zusätzliche verkaufsoffene Sonntage zu erlauben - und diese nicht an spezielle Anlässe wie etwa Stadtfeste zu binden, wie es das Gesetz eigentlich vorsieht. Die Gewerkschaften sind dagegen .

++ Eilantrag zu Beherbergungsverbot ist Bundesverfassungsgericht inhaltlich zu dünn

(12.30 Uhr) Eine inhaltliche Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den umstrittenen Beherbergungsverboten in der Corona-Krise lässt weiter auf sich warten .

Kläger aus Tübingen, die in wenigen Tagen in Schleswig-Holstein Urlaub machen wollten, hatten einen Eilantrag gegen die Vorschriften in dem Bundesland eingereicht. Die Richter stuften diesen aber am Donnerstag als unzulässig ein . Es fehlten erforderliche Darlegungen, wie das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe mitteilte.

Im Landkreis Tübingen treten im Moment viele neue Corona-Fälle auf. Ein wichtiger Grenzwert ist überschritten, damit zählt Tübingen zu den deutschen Risikogebieten. In Schleswig-Holstein dürfen Feriengäste aus solche Regionen nur aufgenommen werden, wenn sie einen frischen negativen Corona-Test vorweisen können.

Das Oberverwaltungsgericht in Schleswig hatte das vergangene Woche in einem Eilverfahren bestätigt. In anderen Bundesländern wurden die Beherbergungsverbote nach Eilanträgen von Gerichten gekippt .

++ Versicherung muss Gasthaus für Corona-Schließung entschädigen

(12.21 UIhr) In der Klagewelle um die Kosten für Gaststätten, die wegen der Corona-Pandemie schließen mussten, hat ein weiterer Wirt gegen seine Versicherung gewonnen . Das Landgericht München I sprach der Gaststätte Emmeramsmühle am Donnerstag gut 427 000 Euro zu. Damit gab es der Klage des Wirts gegen die Haftpflichtkasse statt.

Die Versicherung hatte sich geweigert zu zahlen . Das Gericht befand nun aber, dass die Klausel, mit der sie ihren Leistungsumfang einschränken wollte, intransparent und unwirksam sei. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

Erst am Mittwoch hatten sich der Wirt der bekannten Gaststätte Paulaner am Nockherberg und die Allianz bei einer ähnlichen Klage außergerichtlich geeinigt. In einem anderen Fall hat das Gericht bereits zugunsten eines weiteren Wirts entschieden. Alleine beim Landgericht München I sind bisher 88 Klagen zu Betriebsschließungsversicherungen eingegangen.

++ Maskenlos auf dem Pausenhof — Corona-Regeln an Schulen gelockert

(11.33 Uhr) Trotz steigender Infektionszahlen werden manche Corona-Regeln an Schulen im Südwesten wieder gelockert . Während der Pause auf dem Schulhof, also außerhalb des Schulgebäudes im Freien, darf die Maske wieder abgenommen werden , sofern der Abstand zu anderen Personen mindestens 1,5 Meter beträgt, wie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Donnerstag verkündete.

Damit reagiere man auf nachvollziehbare und berechtigte Rückmeldungen aus den Schulen und von den Eltern — die dauerhafte Maskenpflicht stelle eine besondere Belastung für die Schülerinnen und Schüler und auch für die Lehrkräfte dar.

Auch in Zwischen- und Abschlussprüfungen kann auf die Maske verzichtet werden , sofern der Mindestabstand eingehalten wird.

Mit der Ausrufung der höchsten Pandemiestufe wurde auch die Nutzung der Schulen für nichtschulische Zwecke untersagt — dies wurde von verschiedenen Seiten als zu weitgehend empfunden, teilte das Ministerium mit.

Zahlreiche Musikschulen und Volkshochschulen konnten faktisch keine schulischen Räume mehr nutzen . Außerschulische Partner seien aber häufig auf die schulischen Räume angewiesen, betonte Eisenmann.

„Deshalb kehren wir nun wieder zur alten Regelung zurück und ermöglichen weiter die außerschulische Nutzung von Schulen unter strengen Hygieneauflagen “, sagt die Ministerin.

++ RKI-Präsident: Meiste Infektionen in privaten Haushalten

(11.11 Uhr) Der Päsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat auf einer Pressekonferenz darauf hingewiesen, dass sich nach wie vor die meisten Menschen in Privathaushalten antecken.

"Die Menschen stecken sich im privaten Umfeld an und tragen es dann in ihre Familien hinein ", sagte Wieler.

Einen Wechsel in der Corona-Strategie lehnt Wieler ab. Virologe Hendrik Streeck hatte gefordert sich jetzt stärker auf die Isolation von alten und kranken Menschen zu konzentrieren. WIler dazu: "Unser Land ist mit der bisherigen Strategie gut gefahren.

Man könne bestimmte Gruppen nicht aus der Gesellschaft ausschließen . Das sei "weder umsetzbar, noch vertretbar".

Wieler deutete auch drauf hin, dass die Gesundheitsämter in manchen Landkreisen bei der Nachverfolgung der Infektionswege nicht mehr hinterher kämen .

"Trotzdem ist es wichtig, das weiterhin zu machen . Jeder Ausbruch, den man findet, kann verhindern, dass das Virus weitergetragen wird", so der RKI-Präsident.

Zur Anfang der Woche erneut diskutierten Herdenimmunität sagte Wieler: "Dieses Konzept ist gescheitert. Niemand der sich damit ernsthaft beschäftigt zieht das noch in Erwägung." Würde man die Pandemie nun einfach laufen lassen, so würde die Zahl an Toten extrem ansteigen .

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++ Gesundheitsämter sollen im Kampf gegen Corona gestärkt werden

(11.01 Uhr) — Die steigenden Infektionszahlen bringen die Gesundheitsämter nun an ihre Grenzen — deshalb sollen sie im Kampf gegen die Corona-Pandemie stärker unterstützt werden.

Neben der Amtshilfe durch die Bundeswehr und zusätzlichem Personal der Kommunen sollen sie weiter digitalisiert werden, teilte die Corona-Lenkungsgruppe der Landesregierung am Donnerstag mit. Mit der Digitalisierung sollen wichtige Informationen der Öffentlichkeit und der Politik rasch zur Verfügung gestellt werden .

Außerdem soll das Personal dadurch entlastet werden. Das Sozialministerium werde dafür Sorge tragen, dass eine landeseinheitliche Hard- und Software bei allen Gesundheitsämtern eingeführt werde — dafür stelle der Bund dem Land 6,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Da die Testlabore mittlerweile vollständig ausgelastet sind, erweitert das Land zudem die Testkapazitäten im Landesgesundheitsamt und am Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart.

Außerdem ist die Beschaffung von fünf Millionen Antigen-Schnelltests geplant - besonders für den Einsatz in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen . Sie lieferten schnelle Ergebnisse und dürften zu einer weiteren Entlastung der Labore sorgen, weil weniger Corona-Tests benötigt würden, teilte die Lenkungsgruppe mit.

++ RKI stuft weite Teile Österreichs, Italiens und ganz Polen als Risikogebiete ein

(10.40 Uhr) Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Liste der Corona-Risikogebiete in Europa erneut deutlich ausgeweitet.

Unter anderem werden seit Donnerstagmorgen ganz Polen, die ganze Schweiz, ganz Irland und ganz Liechtenstein in dieser Kategorie geführt. In Österreich sind nun acht von neun Bundesländern betroffen - nur Kärnten gilt nicht als Risikogebiet.

Auch zahlreiche italienische Regionen wurden neu als Risikogebiete eingestuft, darunter die Toskana und die Lombardei, Sardinien und die autonome Provinz Bozen, also Südtirol.

Ebenfalls als Risikogebiet wird das gesamte Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland geführt, ebenso Gibraltar. Ausgenommen sind die übrigen Überseegebiete sowie die Isle of Man und die Kanalinseln Guernsey und Jersey.

Das RKI nahm noch zahlreiche weitere europäische Regionen in die Liste auf, etwa in Schweden, Bulgarien, Ungarn und Kroatien . Dagegen wurden die Kanarischen Inseln, die zu Spanien gehören, von der Liste gestrichen .

Für Länder oder Regionen, die als Risikogebiet eingestuft wurden, gibt das Auswärtige Amt eine Reisewarnung heraus.

++ Landesschülerbeirat fordert Luftfilteranlagen für Klassenräume

(08.35 Uhr) Der Landesschülerbeirat in Baden-Württemberg fordert die Anschaffung von Luftfilteranlagen für Klassenräume . Die Sprecherin des Beirats, Elisabeth Schilli, sagte dazu am Donnerstag dem Südwestrundfunk: „Dadurch würde man auch dem Lüftungsproblem entgehen, das ja auch noch nicht ganz geklärt ist — wie das funktioniert, wenn es Minusgrade hat.“

Die derzeit geltende Maskenpflicht für Schüler ab der fünften Klasse hält sie nicht für das optimale Mittel zur Bekämpfung der Pandemie.

Helfen könnte aus Sicht Schillis zudem „ein rollierendes System, bei dem ein Teil der Klasse zu Hause bleibt und der andere Teil da ist “. Dank des Sofortausstattungsprogramms der Landesregierung seien die Schulen dafür ausgerüstet.

Schilli sprach sich dafür aus, das Lernen zu Hause „lieber jetzt auszuprobieren, solange man noch die Hälfte der Zeit in den Präsenzunterricht kommen kann, anstatt auf den nächsten Lockdown zu warten , dann nach Hause zu gehen und plötzlich zu bemerken, was alles nicht funktioniert, wenn es eigentlich schon zu spät ist“.

++ Teilnehmer an Corona-Impfstoff-Tests in Brasilien gestorben

(08.07 Uhr) Ein Teilnehmer an den Testreihen der britischen Oxford-Universität für einen Impfstoff gegen das Coronavirus ist gestorben. Dem Mann soll bei den Tests in Brasilien jedoch nicht das potenzielle Serum, sondern lediglich ein Placebo verabreicht worden sein, wie brasilianische Medien am Mittwoch berichteten.

Die Universität erklärte, eine Prüfung durch unabhängige Experten sei zu dem Schluss gekommen, dass es keine Sicherheitsprobleme gebe und die Tests fortgesetzt werden könnten .

Den Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Verstorbenen um einen 28-jährigen Arzt , der im Kampf gegen die Pandemie tätig gewesen sei und freiwillig an den Testungen für den Impfstoff teilgenommen habe. Der Mann habe sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt und sei an den Folgen dieser Infektion gestorben.

Bei Testreihen für neue Medikamente oder Impfstoffe ist es üblich, einem Teil der Teilnehmer nicht das zu testende Mittel, sondern lediglich ein Placebo zu verabreichen , um die Wirkungen zu vergleichen. Ein Placebo ist ein Schein-Mittel, das keinen Arzneistoff enthält.

++ „Bewohner brauchen ihre Angehörigen“ - Lindauer Pflegeheime erlauben Besuche trotz hoher Corona-Zahlen

(07.40 Uhr) Sie gelten als besonders gefährdet angesichts der Corona-Pandemie – die oft hochbetagten Bewohner der Pflegeheime in und um Lindau. Als im März die Infektionszahlen in Bayern explodierten, beschloss die Regierung des Freistaats, die Heime für Besucher zu schließen.

Zaghaft hat das ein oder andere Haus im Sommer wieder Besuch erlaubt . Nun blicken die Heimleiter besorgt auf die seit Tagen im Kreis Lindau steigenden Infektionszahlen.

Denn eines habe das Corona-Frühjahr gezeigt: Für die Heimbewohner sind die Besuche ihrer Angehörigen genauso wichtig wie der Schutz vor dem Corona-Virus.

Dass im Landkreis Lindau am Dienstag der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert von 50 überschritten wird, sorgt in den Pflegeheimen für großes Unbehagen .

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++ Weitere Infektionen im Kabinett? Sorge nach Spahns Corona-Test

(06.23 Uhr) — Nach der Corona-Infektion von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) werden nun die Testergebnisse der anderen Kabinettsmitglieder erwartet.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) sollen sich alle testen lassen, die mit ihm am Mittwoch an der Kabinettssitzung im Kanzleramt teilgenommen hatten .

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) war bereits mit einem Schnelltest am späten Mittwochnachmittag negativ getestet worden . Giffey hatte am Freitag bei einer Pressekonferenz sehr lange mit Spahn zusammen auf dem Podium gesessen.

Das Kabinett als Ganzes soll aber nicht in Quarantäne gehen . Ein Regierungssprecher erklärte, es tage unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, die darauf abzielten, dass auch bei Anwesenheit einer infizierten Person eine Quarantäne anderer oder gar aller Teilnehmer nicht erforderlich werde.

Spahn, der als Gesundheitsminister in der Pandemie eine zentrale Rolle spielt, hat sich als erstes Mitglied des Bundeskabinetts angesteckt . Sein Ministerium teilte mit, er habe am Mittwochnachmittag Erkältungssymptome bekommen, sich direkt testen lassen und dann nach dem positiven Ergebnis umgehend zuhause isoliert.

Alle Kontaktpersonen sollten informiert werden.

++ Tägliche Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland erstmals über 10.000

(06.06 Uhr) Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist erstmals seit Beginn der Pandemie auf mehr als 10.000 verzeichnete Fälle binnen eines Tages gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen mitteilte, wurden am Vortag 11.287 neue Ansteckungsfälle erfasst.

Damit wurde der bisherige Rekordwert deutlich übertroffen - er lag bei 7830 Infektionen innerhalb eines Tages und war am vergangenen Freitag von den Gesundheitsämtern gemeldet worden.

Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg laut RKI bis Mittwoch auf 392.049 . Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle wuchs auf 9905 - 30 mehr als am Vortag.

Die Zahl der Genesenen lag den Angaben zufolge bei etwa 302.100.

Seit Anfang September schwankt die Zahl der Coronatests pro Woche zwischen 1,1 und 1,2 Millionen — mit ganz leicht steigender Tendenz. Die Positivenrate ist in der Zeit jedoch von 0,75 auf 3,63 Prozent gestiegen . Seit zwei Wochen steigt der Probenrückstau erneut an. Einige Labore wiesen auf Lieferschwierigkeiten für Arbeitsmaterialien hin.

Zuletzt lagen knapp ein Drittel aller vom RKI erfassten Kreise und Städte über dem Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche (Datenstand 21.10.), ab dem vielerorts verschärfte Infektionsschutzmaßnahmen greifen. Bei rund 30 Kreisen und Städten lag der Wert sogar über 100.

Das waren die letzten Meldungen am Mittwoch:

++ Söder fordert harten Anti-Corona-Kampf

(22.53 Uhr) In einem eindringlichen Appell hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das ganze Land zum gemeinsamen Kampf gegen die ungebremst steigenden Corona-Zahlen aufgerufen.

Wenn man neue regionale oder landesweite Lockdowns verhindern wolle, müsse man schnell und konsequent handeln, sagte Söder am Mittwoch in einer Regierungserklärung im Landtag in München. Für Bayern zog er eine neue „dunkelrote“ Warnstufe für Regionen mit extremen Corona-Zahlen ein, dort sollen Veranstaltungen auf 50 Personen begrenzt werden und eine Sperrstunde ab 21 Uhr gelten. Für Berufspendler aus ausländischen Hotspots will Bayern eine Testpflicht einführen.

„Corona ist wieder voll zurück, die zweite Welle ist da, sie rollt über ganz Europa“, sagte der CSU-Chef. Er wiederholte seine Warnung, man sei einem zweiten Lockdown näher als viele glaubten , zumindest einem Teil-Lockdown. „Der Lockdown ist nicht gewollt - aber er kann die Ultima Ratio sein“, sagte Söder mit Blick auf den Landkreis Berchtesgadener Land. Wegen eines Rekordwerts an Neuinfektionen gelten dort nun für zwei Wochen weitgehende Ausgangsbeschränkungen.

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++ Baden-Württemberg überschreitet Warnwert für Neuinfektionen

(19.24 Uhr) In Baden-Württemberg ist der kritische Wert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen landesweit überschritten . Wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte, liegt der Wert für den Südwesten bei 53,4.

Am höchsten war der Wert im Südwesten weiterhin in Heilbronn: Er kletterte auf inzwischen 123,2. Am Dienstag lag der Wert noch bei 115,3. Während in und nach den Sommerferien viele Reiserückkehrer das Virus in die Stadt getragen hätten, spiele diese Gruppe zurzeit kaum mehr eine Rolle, sagte eine Sprecherin der Kommune.

„Nach wie vor ist das Infektionsgeschehen in Heilbronn diffus“, fügte sie am Mittwoch hinzu. Allerdings würden „zahlreiche familiäre Häufungen“ auftreten. Eine Rolle dürften demnach auch Berufspendler spielen, die „die Infektion von Kommune zu Kommune weitertragen.“

++ Strobl kann Quarantäne verlassen

(18.39 Uhr) Nach dem Kontakt mit einem infizierten Personenschützer ist Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) zum zweiten Mal negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Innenministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. Strobl war seit vergangenen Samstag vorerst in Quarantäne. Er arbeitete von zuhause aus.

Strobl sagte: „Nun freue ich mich aber, wieder persönlich Termine wahrnehmen zu können, beim Landkreistag und beim Sozialverband VdK, freilich weiter unter Beachtung des Infektionsschutzes.“ Für alle gelte: Man müsse im Kampf gegen die unsichtbare Gefahr weiter sehr vorsichtig und umsichtig sein . Strobl hatte sich in Quarantäne begeben und alle Termine abgesagt, nachdem ein Personenschützer, der mit ihm zusammen im Auto unterwegs war, positiv getestet worden war.

++ Gesundheitsminister Jens Spahn positiv auf Corona getestet

(17.05 Uhr) Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Spahn habe sich umgehend in häusliche Isolierung begeben , bislang hätten sich bei ihm nur Erkältungssymptome entwickelt, hieß es weiter.

++ Schweiz meldet fast 6000 Fälle in 24 Stunden

(15.48 Uhr) In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb von 24 Stunden insgesamt fast 6000 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Das ist ein Rekord , die Zahl ist doppelt so hoch wie am Tag zuvor, wie aus Daten des Bundesamtes für Gesundheit hervorgeht. 5583 Fälle entfielen auf die Schweiz, 13 auf Liechtenstein. Die Schweizer Zahl lag für die vergangenen 24 Stunden gemessen an der Bevölkerungsgröße über siebenmal so hoch wie die von Deutschland.

Die Regierung prüft bereits, ob eine zeitlich begrenzte Schließung aller Geschäfte nötig ist, etwa für 14 Tage. Noch sei das nicht der Fall, sagte Gesundheitsminister Alain Berset. „Die nächsten zwei bis drei Wochen sind entscheidend für uns. Es gibt keinen Grund zur Angst, aber jetzt bitte Engagement ,“ sagte er als Aufforderung an die Bevölkerung, Maßnahmen wie Masken, Handhygiene und Abstand halten konsequent umzusetzen.

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