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Auch Oberteuringen profitiert von Rekordüberschuss

Oberteuringen / Lesedauer: 3 min

Beträchtliche kommunale Wertschöpfung aus Rekordgewinn des Regionalwerks Bodensee
Veröffentlicht:17.09.2020, 15:43

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Die Gemeinde Oberteuringen ist mit 4 Prozent am Regionalwerk Bodensee beteiligt. In der Gemeinderatssitzung vom 15. September stellten Geschäftsführer Michael Hofmann und der Leiter der kaufmännischen Abteilung Claus Bulling das Zahlenwerk für das Jahr 2019 vor. Mit rund 2,4 Millionen Euro hat der regionale Energieversorger im zwölften Jahr seines Bestehens einen Rekordüberschuss erzielt, der gut 26 Prozent über dem Vorjahr liegt.

Zum Vergleich: Die Gewinnsteigerungen der drei Jahre davor lagen bei durchschnittlich 8 Prozent und entsprachen damit dem Ziel der Gesellschafter. Auf die Rotach-Gemeinde entfallen gemäß Beteiligungsanteil 96 979,98 Euro des Überschusses. 48 000 Euro kommen der Kommune direkt zu Gute, indem sie an den Eigenbetrieb Energie und Verkehr ausbezahlt werden. Der übrige Betrag verbleibt im Unternehmen.

Bulling erläuterte den Jahresabschluss 2019. Insgesamt lagen die Erlöse bei 81 Millionen Euro, 3,5 Millionen Euro wurden in Ausbau und Wartung der 1300 Kilometer langen Strom- und Gasnetze investiert. Für 2020 wurde bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie ein niedrigeres Planergebnis in Höhe von 2,1 Millionen Euro kalkuliert, da weitere Investitionen in die Netze geplant sind. Außerdem tritt dieses Jahr der Tarifvertrag für die Belegschaft in Kraft und die Angestellten erhalten eine betriebliche Altersvorsorge.

Laut Hofmann machen sich die Auswirkungen der Pandemie beim Stromverbrauch bemerkbar. Großabnehmer verzeichnen einen Rückgang, in Privathaushalten ist der Bedarf gestiegen. Insgesamt ist der Verbrauch rund 20 Prozent geringer als üblich. Dies und mögliche Forderungsausfälle durch finanzielle Probleme bei Kunden, sprechen gegen das Erreichen des Planergebnisses.

Hofmann betonte, dass das Regionalwerk krisensicher aufgestellt sei und trotz zu erwartender Einbußen gut durch die Situation kommen werde.

Weiter ausbauen wolle man die Dienstleistungen wie Straßenbeleuchtungsarbeiten für Gemeinden und den Ausbau privater, gewerblicher und kommunaler Ladeinfrastruktur für Elektromobilität.So ist in den nächsten Jahren der Bau eines neuen Betriebsgebäudes geplant.

Die Gemeinderäte hatten Fragen und Anregungen zu verschiedenen Punkten. Maximilian Eppler ( CDU ) wünscht sich eine bessere Kommunikation über die Gründe und Kosten bei der Netzumstellung von Dachständern auf Erdkabel. Wie es mit der Zunahme von Gaskunden aussehe, wollte Günther Schnappauf (SPD) wissen. Das Regionalwerk verzeichnet laut Hofmann 150 bis 200 neue Gasanschlüsse im Netzgebiet, wobei es sich hauptsächlich um Umstellungen von Öl auf Gas handelt, was durch Prämien angereizt würde.

Udo Fritz (FW) stellte die Frage, ob Oberteuringen erhöhten Kabelbedarf wegen des E-Mobility-Ausbaus habe. Hofmann verneinte dies. Zwar sei die Elektromobilität politisch gewollt, jedoch könnten die Hersteller nicht genügend Fahrzeuge liefern und ein schnelles Laden sei nur an Autobahnen erforderlich. Die langsame Verstärkung reiche. „Jedes E-Auto braucht so viel Strom wie ein Einfamilienhaus.“ Sabine Müller (CDU) regte die Einrichtung weiterer Ladesäulen an. Hofmann verwies darauf, dass es attraktive Leasingangebote inklusive Wartung gebe.

Franz Keller (CDU) thematisierte das Auslaufen der Förderung von Solarstrom, von dem insbesondere Altverträge profitierten. Hofmann stellte die Idee, diesen Strom als regionales Ökostromprodukt anzubieten, in den Raum.

Alexander Reuter (FDP) fragte nach Plänen für Speichertechnologie. Hofmann schloss eigene Forschung und Entwicklung für das Regionalwerk als kleines Unternehmen aus. Man stelle aber Überlegungen an. „Da kommt auf jeden Fall was.“

Das Votum des Gemeinderats für das Jahresergebnis und seine Verwendung erfolgte einstimmig.