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Trainingswoche

Endlich mal eine normale Woche

Ehingen / Lesedauer: 5 min

Endlich mal eine normale Woche
Veröffentlicht:08.09.2020, 18:52

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Endlich wieder eine normale Woche hat der SSV Ehingen-Süd nach dem Spiel am vergangenen Samstag gegen den FC Wangen und vor der nächsten Aufgabe am kommenden Wochenende bei der TSG Tübingen. Mal wieder eine „richtige Trainingswoche“ zu haben nach drei englischen Wochen mit stets einem zusätzlichen Pflichtspiel am Dienstag oder Mittwoch, in denen das Hauptaugenmerk auf der Regeneration lag, „das tut uns gut“, sagt Süd-Coach Michael Bochtler . Zumal die nächste englische Woche schon in Sichtweite ist – denn nach dem Tübingen-Spiel am Samstag folgt das nächste Verbandsliga-Spiel der Kirchbierlinger gegen Berg bereits am Mittwoch, 17. September. Weil der SSV weiter im WFV-Pokal vertreten ist, könnte im Herbst noch ein ein weiteres Pflichtspiel unter der Woche hinzukommen. Die Terminhatz ist somit noch nicht zu Ende.

Froh ist Bochtler nicht nur über die kurze Verschnaufpause, sondern dass seine Mannschaft die ersten Pflichtspiele sehr erfolgreich hinter sich gebracht hat. Im Pokal bis ins Viertelfinale vorgestoßen, zuletzt einen Oberligisten (Ilshofen) rausgeworfen, in der Verbandsliga zehn Punkte aus vier Spielen geholt. Damit ist der SSV Ehingen-Süd genauso gut in die Liga gestartet wie in der Saison 2019/20, als aus den ersten vier Begegnungen ebenfalls drei Siege und ein Unentschieden heraussprangen. Deutlich besser sieht 2020/21 aber die Torausbeute aus: 16 Mal traf die Mannschaft in dieser Saison (bei vier Gegentoren), 2019 lag man bei 9:5. Allerdings waren die meisten Gegner in den ersten Spielen im Sommer 2020 von einem etwas anderen Kaliber als im Jahr zuvor: Der FC Wangen, am Samstag 0:5 bei Süd unterlegen, wäre ohne Abbruch der Saison 2019/20 möglicherweise abgestiegen, ebenso der TSV Heimerdingen, der vor zwei Wochen 1:7 in Kirchbierlingen unterging. Auswärts traf Süd auf Aufsteiger Friedrichshafen (3:3) und die personell stark veränderten Rutesheimer (1:0). Vor einem Jahr hießen die ersten vier Gegner TSV Essingen , FC Heiningen, TSV Berg und Normannia Gmünd.

Das weiß auch SSV-Trainer Michael Bochtler, der nach dem trotz des klaren Siegs nur streckenweise überzeugenden Auftritt gegen Wangen sagte: Zehn Punkte aus vier Spielen und Tabellenplatz zwei seien gut, „aber um da zu bleiben, müssen wir uns steigern“. Und zwar schon in den nächsten Spielen, denn die kommenden Gegner sind Tübingen, Berg, Calcio Leinfelden-Echterdingen und Essingen. Besser werden sollte aus Sicht des Trainers auch die Chancenverwertung: Zwar erzielte Süd bisher 16 Tore, man vergab aber auch eine Reihe von Chancen – inklusive zweier Strafstöße. Nachdem Kevin Ruiz gegen Heimerdingen einen Foulelfmeter verschossen hatte, scheiterte gegen Wangen Timo Barwan mit seinem Handelfmeter. Die Fehlschützen kostete das „eine Kiste Spezi“, sagte Bochtler. Einen Punkt kosteten die Nachlässigkeiten bei der Chancenverwertung den SSV bisher nicht, aber in Begegnungen gegen Top-Teams, die weniger Chancen zulassen, könnten es sich rächen.

Einen guten Start in die Verbandsliga legte auch die TSG Tübingen hin: acht Punkte aus vier Spielen, 11:5 Tore. Am Wochenende siegte nicht nur Ehingen-Süd 5:0, sondern auch die Tübinger, die sich bei Türk Spor Neu-Ulm klar durchsetzten. Es war das Spiel des Noah Dörre : Auf der Sportanlage in Grimmelfingen, wohin das Heimspiel der Neu-Ulmer wegen des Pflichtspielverbots in Bayern verlegt worden war, erzielte Dörre nach nicht einmal einer Minute das 1:0 für Tübingen und ließ in der Folge noch das 2:0, 3:0 und 4:0 folgen. Dann durfte mal ein anderer ran, Tim Steinhilber setzte mit dem 5:0 den Schlusspunkt. Während bei der TSG der Jubel groß war, herrschte bei Türk Spor blanke Enttäuschung. „Wir lernen, dass wir ganz einfach viel zu leichte Gegentore bekommen“, fasste Trainer Ünal Demirkiran die bitteren 90 Minuten zusammen.

Bitter war das Wochenende auch für den TSV Essingen. Die Essinger, seit Jahren stets als einer der Meisterschaftskandidaten gehandelt, waren so gut wie länger nicht mehr in die Runde gestartet: drei Spiele, drei Siege, 7:0 Tore – eine perfekte Bilanz. Nach dem vierten Spieltag war das anders, 1:2 verlor der TSV beim Aufsteiger FC Holzhausen. „Die Jungs wollten, aber sie konnten nicht mehr. Sie waren nicht spritzig, müde vom Kopf her“, sagte Trainer Beniamino Molinari . Dabei hatte Essingen durch ein Tor von Patrick Funk nach 20 Minuten geführt, die Partie in der zweiten Halbzeit aber aus der Hand gegeben. Molinari nahm den Rückschlag gelassen hin. „Wir müssen die Köpfe definitiv nicht hängen lassen.“

Die Tabellenführung war der TSV Essingen aber los, die übernahm der TSV Berg mit weiter makelloser Bilanz (vier Siege). 2:0 gewann das Team von Trainer Oliver Ofentausek am vierten Spieltag gegen Sindelfingen. Auch die Berger zollten in der zweiten Halbzeit den jüngsten Strapazen Tribut. Nach dem 1:0 zur Pause (Ofentausek: „Da hätten wir eigentlich 3:0 führen müssen“) hatte die TSV-Verteidigung um Dan Constantinescu und Andreas Frick jede Menge zu tun, um den Ausgleich zu verhindern. „Die Defensive hat uns den Sieg gerettet“, sagte Ofentausek. 2:0 hieß es am Ende, nachdem Thomas König kurz vor Schluss den Sack zugemacht hatte.

Eine makellose Bilanz (drei Spiele, neun Punkte) hat bisher auch Olympia Laupheim in der Landesliga – auch dank des früheren Torjägers des SSV Ehingen-Süd, Hannes Pöschl . Beim 3:1 gegen Kehlen erzielte Pöschl das 2:0 und 3:0 – seine Saisontore drei und vier. Das 1:0 hatte er zudem vorbereitet, per Kopf erfolgreich war Verteidiger Stefan Hess , der ebenfalls einige Jahre für Süd gespielt hatte. Laupheims Trainer Stefan Wiest war zufrieden mit dem erneuten Erfolg, noch nicht aber mit der Leistung. „Neun Punkte aus drei Spielen: Mehr kann man nicht holen. Aber es gibt schon noch ein paar Sachen, die entwicklungs- und ausbaufähig sind.“ (aw)