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Arbeitstreffen

Weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgelotet

Schwarzwald-Baar-Heuberg / Lesedauer: 2 min

Arbeitstreffen: IHK und MedicalMountains GmbH im Austausch mit der KLS Martin Group
Veröffentlicht:26.02.2020, 17:59

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Was kann gemeinsam für Unternehmen und den Medizintechnik-Standort bewegt werden? Bei einem Arbeitstreffen loteten die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg, MedicalMountains GmbH und die KLS Martin Group weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus.

Dabei soll laut Pressemitteilung auf Erfahrungen aufgebaut werden, wie sie im ExpertTable „Die praktische Umsetzung der EU-MDR“ gesammelt worden sind. Der geschäftsführende Gesellschafter Christian Leibinger und Geschäftsführer Michael Martin kamen deshalb mit den MedicalMountains-Geschäftsführerinnen Yvonne Glienke und Julia Steckeler sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez am Sitz der KLS Martin Group in Tuttlingen zusammen.

Wie an den Zahlen deutlich wurde, habe die Gruppe den Spagat vollbracht, gleichzeitig der Nachfrage von heute und den regulatorischen Anforderungen von morgen gerecht zu werden. Mit etwa 1500 Mitarbeitern weltweit wurde im Jahr 2019 ein Umsatz von rund 300 Millionen Euro erzielt. Davon entfielen etwa 55 Prozent auf den nordamerikanischen Markt, 25 Prozent auf Europa. Wesentlich zum Erfolg tragen Implantate und Implantat-Systeme für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bei, die von den digitalen Möglichkeiten der individualisierten, patientenspezifischen Medizin getrieben werden.

Parallel dazu ist ein 60-köpfiges Team seit rund zweieinhalb Jahren damit beschäftigt, sich mit der Verordnung ( EU ) 2017/745 über Medizinprodukte, der EU-MDR auseinanderzusetzen. „Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und wir sind auf Kurs“, sagte Michael Martin. Die Erkenntnisse darüber, wie sich die Vorgaben implementieren lassen, verbleiben indes nicht allein in der Gruppe. Sie fließen auch in die Arbeit des von der MedicalMountains GmbH initiierten ExpertTable „Die praktische Umsetzung der EU-MDR“ ein.

Dieses Modell soll nun auch auf andere Bereiche übertragen werden. Unternehmensübergreifende Ansätze sah Christian Leibinger bei regulatorischen Fragen zur elektronischen Gebrauchsanweisung oder dem „Health Technology Assessment“ (HTA), vor allem aber beim Standortmarketing. Es gehe darum, im Wettlauf um die guten Mitarbeiter die Vorteile der „hochattraktiven Branche“ noch präsenter zu machen. Deutschland- und europaweit, aber letztlich genauso vor Ort. Laut Christian Leibinger werde es zusehends schwerer, Auszubildende für die Produktion zu finden.

Thomas Albiez verwies in diesem Zusammenhang auf die Angebote der IHK, beispielsweise das „Studium plus“: Die Absolventen erwerben in viereinhalb Jahren sowohl Ausbildungs- als auch Hochschulzeugnis in technischen Bereichen. Mehrere Medizintechnik-Unternehmen sind bereits als Partner dabei. „Den international guten Ruf dürfen wir nicht als gegeben hinnehmen, wir müssen ihn pflegen“, fasste Michael Martin zusammen.