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Chancenlos gegen das Vorbild: Islanders verlieren in Peiting

Lindau / Lesedauer: 3 min

EV Lindau Islanders verlieren gegen Peiting und Rosenheim – Play-offs werden immer unwahrscheinlicher
Veröffentlicht:16.02.2020, 21:39

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Das kurzfristige Ziel ist klar: Die EV Lindau Islanders wollen in die Play-offs. Wenn es aber um die Frage geht, wo sich der EV Lindau langfristig sieht, denken die Vereinsverantwortlichen noch ein bisschen größer: Kontinuierlich unter den ersten fünf der Oberliga Süd wollen sie stehen – und irgendwann vielleicht sogar mal um die Meisterschaft spielen. „So wie Peiting“, ergänzen Präsident Marc Hindelang und der Vorsitzende Bernd Wucher dann gerne. Der EC Peiting ist sozusagen das Vorbild der Islanders. Obwohl die Stadt mit 11 000 Einwohner nicht einmal halb so groß ist wie Lindau, ist der dortige Eishockeyverein dem EVL ein ganzes Stück voraus. Rekordmeister der Oberliga Süd, süddeutscher Meister, Teilnahme an der zweiten Liga – die Erfolge der Peitinger sind für so einen kleinen Verein beeindruckend. Erst am Freitag haben die Oberbayern den Tabellenführer ECDC Memmingen überraschend deutlich mit 6:2 in dessen eigener Halle geschlagen.

Als „kleines gallisches Dorf“ bezeichnen sich die Peitinger gerne selbst in Anlehnung an die widerspenstigen Gallier um Asterix und Obelix. Und so wie die Römer in den Comics sind auch die Islanders beim Versuch, das kleine Dorf einzunehmen, krachend gescheitert. 3:5 hieß es am Sonntagabend aus Sicht der Lindauer. „Es wären durchaus Chancen dagewesen. Aber am Ende muss man den Peitingern zum verdienten Sieg gratulieren“, sagte Sascha Paul , Sportlicher Leiter der Islanders.

Die Niederlage zeichnete sich bereits im ersten Durchgang ab, nachdem Anton Saal die Peitinger in Führung geschossen und direkt nach Beginn des zweiten Drittels auf 2:0 erhöht hatte. Spätestens, als der ECP auf 4:0 stellte (34.), war klar, dass es für die Islanders erneut keine Punkte geben würde. Zwar gaben sich die Lindauer nicht kampflos geschlagen und kamen durch Ludwig Nirschl, Florian Lüsch und Andreas Farny nochmals näher ran – an der Niederlage änderte das aber nichts mehr. Paul: „Peiting war einfach abgezockter als wir und hat das souverän zu Ende gespielt.“

Fast noch schmerzhafter für die Islanders war die 4:7-Niederlage im Heimspiel am Freitagabend gegen die Starbulls Rosenheim – vor allem, weil der EVL hier viele Chancen liegen ließ und aus den zahlreichen Überzahlsituationen kein Kapital schlug. Gleich elfmal musste ein Rosenheimer auf der Strafbank Platz nehmen, nur dreimal nutzten das die Islanders für ein Tor. Da die Starbulls im Gegenzug sehr effizient agierten und ihre beiden Powerplays eiskalt ausnutzten, stand am Ende eine 4:7-Niederlage. „Da müssen mehr Tore fallen und vor allem mehr Schüsse kommen“, ärgerte sich EVL-Trainer Franz Sturm hinterher über die vielen ungenutzten Minuten in Überzahl. „Vielleicht fehlt auch einfach die Qualität.“

Da die beiden direkten Konkurrenten um Platz acht, die Selber Wölfe (drei Punkte) und die Blue Devils Weiden (ein Punkt) am Wochenende erfolgreicher waren, muss sich der EV Lindau so langsam vom kurzfristigen Ziel Play-offs verabschieden – auch wenn Sascha Paul betont: „Es ist noch nicht vorbei.“ Und selbst wenn: Es bleibt ja noch das langfristige.