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Liederkranz

Chöre schöpfen aus der Fülle schöner Musik des vergangenen Jahrhunderts

Primtal / Lesedauer: 4 min

Zu seinem sehr gut besuchten Herbstkonzert begrüßt der Gesangverein Liederkranz Balgheim zahlreiche Gastensembles
Veröffentlicht:21.10.2019, 16:06

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„Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.“ Dieses Zitat könnte man über das Herbstkonzert des Gesangvereins Liederkranz schreiben, das unter der Leitung der noch jungen, dynamischen Chorleiterin Friederike Haselberger stand. Für die Freunde der Chormusik und den gastgebenden Verein wurde das Konzert zu einem vollen Erfolg.

Mit den Gastvereinen und Konzertpartnern Gesangverein Liederkranz Gosheim mit den Chorformationen gemischter Chor, Männerchor und den D’Tschäss Schwoaba unter der Leitung von Anita Winz sowie dem Chor-Ensemble Via Voce Rottweil mit Chorleiter Philipp Plaga gelang es, mit einem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Programm unter dem Motto „Über sieben Brücken musst du gehn“ die Zuhörer in der fast vollen Sport- und Festhalle zu fesseln. Die Musik führte das Publikum zurück in die 1960er Jahre. Aber nicht nur das Gesungene kam sehr gut an, sondern die drei Chöre verstanden es durchweg, mit Mimik, Bewegung und Gestik den Liedtexten das gewisse Etwas zu verleihen. Dies wurde von den Zuhörern begeistert aufgenommen. Dazu passte die mit viel Liebe angeordnete herbstliche Hallendekoration.

In seiner Begrüßung hob Vorsitzender Wolfgang Maurer die vielen Zusatzproben seiner Sänger hervor und dankte ihnen für die Bereitschaft. Es freute ihn, unter den Gästen Bürgermeister Helmut Götz und Pfarrer Robert Aubele begrüßen zu können.

Nonstop erlebten die Besucher bunt gemischte Hits und Schlager von Peter Maffay, Herbert Grönemeyer oder den Toten Hosen. Denn an „Tagen wie diesen“ hat es sich gelohnt, sich auf den Weg in die Festhalle zu machen. Dazu gab es bei freiem Eintritt auf Spendenbasis eine Bewirtung und Leckerbissen sowie Drinks an der Bar.

„Zuvor so lasst uns grüßen“ lautete der Auftakt vom Liederkranz Balgheim. Im Titel „Musik nur, wenn sie laut ist“ beschreibt Grönemeyer, wie ein taubes Mädchen mittels Schwingungen in Luft und Boden den Rhythmus des Stückes fühlt, und wie sie ein Kitzeln in ihrem Bauch verspürt – das Publikum klatschte begeistert mit. Mit dem Gospelsong „Oh happy Day“ war die Grundlage für einen stimmungsvollen Abend endgültig geschaffen.

Mit dem Chorensemble Via Voce Rottweil wurde es lebendig auf der Bühne. Es waren aufregende Zeiten des Wandels, diese 50er- und 60er Jahre, die das Ensemble mit Musik und der damaligen Mode mit bunten Kleidchen über wippendem Petticoat und Haarschleifen widerspiegelten. Einen fetzigen Anfang legte die Gruppe mit „Que sera, sera“ von 1956 hin, das Doris Day unvergessen machte. Mit „Island in the sun“ und „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ folgten Schlager aus den 50er und 60er Jahren.

Der Gesangverein Gosheim sang Lieder, die Bekanntes und weniger Bekanntes über die Liebe erzählen. Mit dem Titel von Mary Roos, „Nur die Liebe lässt uns leben“, eröffnete der gemischte Chor den Reigen. Mit dem Männerchor ging es hinaus ins Grüne mit „Ich ging amol spaziera“. Bei „Sugar sugar baby“ klappte der Hüftschwung der Männer fast so gut wie bei Peter Kraus.

Mit einem Medley aus dem Musical „My Fair Lady“ begann das Via Voce Ensemble seinen zweiten Teil. Im Andenken an Audrey Hepburn folgte der Song „Moon River“ aus „Frühstück bei Tiffany“. Mit „Blowin‘ in the wind“ von Bob Dylan erinnerten die quirligen Sängerinnen und Sänger auf Englisch an den Anfang der Folk-Bewegung. Einwandfrei gelang der Gruppe die Interpretation des Klassikers von The Mamas and the Papas, „California Dreamin“. Marion Rösch begleitete den musikalischen Vortrag am Klavier, während Sabrina Spielberg die Moderation inne hatte. Als Zugabe gab es „Volare“.

Die Frauen der D’Tschäss Schwoaba sangen „With or without you“ von U2 über eine unglückliche Liebe. Mit dem meistverkauften deutschen Schlager, „Verdammt, ich lieb dich“, hatte der gemischte Chor voll den Geschmack des Publikums getroffen. Die Gäste aus Gosheim verabschiedeten sich mit „I’m Walking“ und „O Bella Ciao“ als Zugabe. Gesangssolist war Adam Glöcker, Klavier spielte Maria Schmidt und als Ansagerinnen fungierten Claudia Peter und Waltraud Hermle.

Melancholisch eröffnete der Liederkranz Balgheim mit „Hinunter ins Tal“ seinen letzten Part. Endlich war dann eines der populärsten deutschsprachigen Lieder und der Konzertmottogeber, „Über sieben Brücken musst du gehn“ zu hören. Mit „Über den Wolken“ und „An Tagen wie diesen“ beendete der Gastgeber das Herbstkonzert. Der Kanon „Danke schön, Danke schön“ begleitete die Dankesworte des Vorsitzenden Maurer. Pianist war Christian Zimmermann, während Gabriele Mann die Ansage tätigte.