Wüste

Das Abenteuer Wüste ruft

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Bollenroller unterwegs in unendlicher Weite der Sahara – Spaß mit Geländewagen in den Sanddünen
Veröffentlicht:19.10.2019, 19:01

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Die Weite der Wüste, klare Nächte unter dem Sternenhimmel, Spaß pur mit dem Geländewagen zwischen den Sanddünen: Unvergesslichen Erlebnissen bei ihrem Trip durch Tunesien fiebern die Villinger Bollenroller um Frank Ummenhofer entgegen.

Am frühen Samstagmorgen sind die sieben Männer und drei Frauen in ihr vierzehntägiges Abenteuer gestartet, die fünf Fahrzeuge voll bepackt mit Feldbetten, Schaufeln, Werkzeug, Ausrüstung und Lebensmitteln. In Genua legte nachmittags die Fähre nach Tunis ab, von der Hauptstadt Tunesiens aus ging es dann in mehreren Etappen über Hammamet und die Oasenstadt Douz ins Wüstencamp Zmela. Da sind die nach dem Käfer Skarabäus benannten Bollenroller schon bekannt durch frühere Touren durch die Sahara .

Bereits in den 80er-Jahren war Ummenhofer mit Freunden in dieser unwirtlichen Gegend unterwegs, seither hat ihn die Faszination Wüste nicht mehr losgelassen. Immer wieder kehrte er nach Nordafrika zurück und steckte viele Geländewagenfahrer aus der Region mit seiner Begeisterung an. Nach 2014 legte er eine Pause ein, zu unsicher war ihm die Lage durch die Unruhen und die terroristischen Anschläge. Doch jetzt scheint sich die Lage zu stabilisieren. „Ich habe keine Bedenken mehr“, sagt der erfahrene Wüstenfahrer, zumal er die Reise dieses Mal angemeldet und offizielle Genehmigungen erhalten habe. Teilweise sei auch ein offizieller tunesischer Führer mit an Bord.

So zieht es die Villinger Truppe wieder ins Land ihrer Träume. Neben Wiederholungstätern gehören auch einige Neulinge zum Team. Ein Höhepunkt ist der viertägige Ausflug in die Einsamkeit der Sahara: Vom Camp aus steuert die Gruppe den Lac Erreched an, ein durch ein Bohrloch entstandener See mitten in der Einöde, in der alle unter freiem Himmel übernachten, gerät Ummenhofer ins Schwärmen und freut sich auf die langen Offroad-Touren durch den Sand. Zum Beispiel mit dem alten VW T3 Syncro Doka, von allen nur „Pritschle“ genannt. Dass der Wagen überhaupt noch bei solchen Unternehmungen zum Einsatz kommt, ist selbst für Ummenhofer außergewöhnlich: Zum Verschrotten hatte er das Fahrzeug im Jahr 2000 vom Gipser Kuno Hirt bekommen, der es seit 1988 als Lieferwagen genutzt hatte. Doch als Schrauber entdeckte er das Potenzial des Autos und machte es durch einige Umbauten wüstentauglich. Schließlich stellte er es seinem Mitarbeiter Bernhard Müllhäuser zur Verfügung. Der hatte seine Liebe zu dem Auto entdeckt, rettete es nochmals vor der Schrottpresse und nahm weitere Ausbauten in Angriff. Vier Mal ist er mit seinem „Pritschle“ in der Wüste unterwegs gewesen. Nach einem Unfall bei einer Geländeausfahrt vor wenigen Wochen hat er nochmals viel Zeit in den Wagen gesteckt.

Jetzt kann seine fünfte Expedition durch die Sahara mit ihren kleinen und großen Bergen aus Sand kommen. Und auch den nächsten Trips durch die unendlich weite Landschaft steht wohl nichts im Weg: Wenn alles gut über die Bühne geht und sich die Lage in Tunesien als sicher erweist, will Ummenhofer wieder häufiger mit seinen Bollenrollern zu neuen Abenteuern aufbrechen.