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Verkrampfung

Hillu’s Herzdropfa lösen Verkrampfungen aller Art

Schmiechen / Lesedauer: 3 min

Duo von der Schelklinger Alb tritt in Schmiechen der Heggascheißer-Migrationwelle entgegen
Veröffentlicht:15.09.2019, 19:18

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Hillu’s Herzdropfa sind die beste Arznei gegen Verkrampfungen aller Art. 120 Patienten verschiedener Geschlechter und Altersstufen ließen sich zum Auftakt des Herbstfestes am Donnerstag von Hillu Stoll und Franz Auber im Schmiechener Musikerheim erfolgreich dagegen behandeln.

Obwohl Nebenwirkungen wie obstipationis solutio praecox in Form unkontrollierbarer Verstopfungslösungen bei der Einnahme des audiovisuell verabreichten Präparates nicht ausgeschlossen werden können, setzte sich ein Großteil der Bevölkerung des unteren Schmiechtals und darüber hinaus im gestopft voll besetzten Proberaum des Musikvereins der mehrstündigen Intensivbehandlung aus. Unter dem Namen „S’Ländle nauf – S’Ländle na“ verkauft die Firma „schwäbische Comedy, kulturig“ mit Sitz in Justingen in neuer Verpackung ihr seit 13 Jahren bewährtes Produkt seit neuestem.

Hillu’s Herzdropfa wirken immer noch wie frisch aufgebrühter Kaffee, von dem man nicht genug kriegen kann. Frohen Herzens und mit entspannter Miene empfiehlt es sich, den darin gelösten Wirkstoff Humor samt eingebautem Lachzwang in sich aufzunehmen. Um die Wirkung zu erhöhen, haben Hillu und Franz die personalbezogenen Effekte in teils ganz neue Figuren verpackt. Da ist Hillu Stoll nicht nur wie am Anfang ihrer Karriere „Schuahdones Lena von Juschdenga“, sondern gegen schbätr auch sehr überzeugend ihr genaues Gegenteil, nämlich eine Heggascheißere vom Nesenbach gewissermaßen. Ganz in Grün und damit der Landschaft und dem politischen Trend entsprechend gekleidet, wirkt sie als Dame vom Unterland genau so komisch wie andersrum.

Andersherum nach dem Motto „Trans is beautiful“ bewegt sich auch Franz Auber in der Rolle einer sport- und spotttreibenden Nachbarin – gut geschminkt und attraktiv eingehäst – elegant auf Lufdbolschdrdurnschuah. „Turne bis zur Urne“ heißt die von „ihr“ gegründete und nur spärlich besuchte Sportgruppe.

Karl Valentin und Liesl Karlstadt fallen einem ein, wenn man Hillu und Franz als Meister und Lehrling sich dem Schreinerberuf hingebend erlebt. Ein Floh gegen eine schwangere Laus wird im umwerfenden Sketchbeendungssong mit Refrainmitsingeffekt zum Tausch geboten.

Ganz Lena vo dr Alb ra ist Hillu Stoll gegen Ende des Programms beim Bulldoganmelden im Landratsamt. „Der isch raudd!“ erfährt der zuständige Beamte nach Missbrauch seines Telefons durch Lena auf seine Frage nach der Motorstärke ihres berühmten und bei Heggascheißern gefürchteten Massey-Ferguson. Dazu braucht Schuahdones Lena keinen TÜV und keinen Führerschein. Seit 1956 fährt sie ihn mit Diesel. „Wir Beamten sind Träger des Staates“, insistiert der Bürocommis auf seiner Autorität und wird von Lena in seiner Dienstauffassung bestätigt: „Des glaub i, drägr gohdd’s nemme.“

Irgendwann ist die zweienhalbstündige Lachnummernfolge doch zu Ende, aber erst nachdem bewährten Schlusslied, das man verständlicherweise nicht am Anfang singen kann: „Das kommt vom Pflügen, das kommt vom Säen, das kommt vom Bulldogfahren in Wald und Flur“. Ein unanständiger Witz als Zugabe? Klar doch, was soll man nach der erfolgreichen geistigen Darmspülung anderes erwarten. Deswegen ist Hillus und Franzens Ruf noch lange nicht ruiniert. Im Gegenteil: So langsam fahren sie mit ihrem Bulldog die längst fälligen Kleinkunstpreise ein.

So, des wäred jedsd dia laut Feissbuck „grad en Bearbeiddong“ seiende Infos zom Brogramm gwea. Falls es idd langed, vrzelle den dreckeda Witz ond no a baar andere Sacha a weng gnaur. Mier auf dr Ehgnr Alb wissed schließlich au, wa Heggascheißr sand.