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Straßenbahn in Ulm: Die neue Linie 2 übertrifft die Erwartungen

Ulm / Lesedauer: 3 min

Halbjahresbilanz: werktags gut zehn Prozent mehr Passagiere im gesamten SWU-Netz
Veröffentlicht:10.09.2019, 20:16

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Die neue Straßenbahnlinie bringt dem Gesamtnetz der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) deutliche Fahrgastgewinne. Das belegen die Fahrgastzählungen vom Mai diesen Jahres, den ersten seit der Inbetriebnahme der Linie 2 und der Einführung des neuen Busnetzes im vergangenen Dezember.

Danach nutzen an einem normalen Werktag durchschnittlich 109.900 Menschen die SWU-Busse und -Straßenbahnen. Das ist ein Zugewinn von rund 10.300 Passagieren oder zehn Prozent gegenüber der Erhebung im gleichen Zeitraum des Vorjahres. An Sonntagen liegt der Fahrgastgewinn bei fünf Prozent oder 1600 Passagieren. Die gerade abgeschlossenen August-Zählungen bestätigten eindeutig diesen Trend.

Den Prognosen kommen diese Zahlen schon jetzt sehr nahe. „Wir haben ein Paket aus besseren Angeboten bei Bussen und mit der neuen Straßenbahn geschnürt und freuen uns sehr, dass die Linie 2 die Erwartungen so gut erfüllt. Der Ausbau des Nahverkehrs bringt mehr Fahrgäste“, kommentiert der SWU-Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Gunter Czisch , die aktuellen Zahlen in einer Pressemitteilung.

Die Messlatte habe die Machbarkeitsstudie für die Linie 2 vorgegeben. Danach sollte die neue Tramlinie dem Netz einen Zuwachs von rund 8300 Fahrgästen täglich bringen. Allerdings gerechnet auf das Jahr 2025 mit einer dann dichteren Wohnbebauung und einer höheren Zahl von Arbeitsplätzen entlang der Trasse. „Diesem Erwartungshorizont kommen wir jetzt schon sehr nahe. Auch wenn die Stadtentwicklung und das ÖPNV-Angebot noch nicht ihr geplantes Stadium erreicht haben und daher ein Vergleich Vorher - Nachher nur bedingt möglich ist“, wird André Dillmann , Geschäftsführer der SWU-Verkehrstochter zitiert.

Für die neue Linie 2 selbst haben die Zählungen rund 27.000 Passagiere an einem durchschnittlichen Werktag außerhalb der Ferienzeit ermittelt. Das sind bereits etwas mehr Fahrgäste als auf der Stammlinie 1. Auch das überrasche die SWU. Und bestätige die Beobachtung, dass die neue Linie von Anfang an gut ausgelastet war. Die SWU-Verkehr geht davon aus, dass die Zwei binnen kurzem die nachfragestärkste Linie sein wird.

Ebenso erfreulich entwickeln sich laut SWU-Zahlen die Fahrgastzahlen im Busnetz. Die Linien 9 (ehemals 11), 10 und 15, die vor und nach der Umstellung unverändert verkehren, melden deutliche Zuwächse. Einzig bei den Linien 7 und 14 – letztere war aufgrund der Umleitungen infolge der Brückensperrung im Donautal stark beeinträchtigt - hinkt die Nachfrage etwas hinterher.

Die Erwartungen erfüllt bislang auch der im April eingeführte freie ÖPNV an Samstagen. Bezogen auf das SWU-Netz ergibt sich ein Fahrgastplus von rund 45 Prozent. Das sei allerdings nicht allein der Freifahrt zuzurechnen. Eine wesentliche Rolle dürfte auch das seit dem Fahrplanwechsel im Dezember ausgeweitete Angebot spielen. So setzt samstags der Zehn-Minuten-Takt auf den Hauptlinien schon gegen 10 Uhr ein.

Hauptgewinner des Nulltarifs ist die Linie 1. Mit ihr fahren an den Samstagen im Schnitt 24.400 Menschen, kaum zehn Prozent weniger als an einem Werktag. „Die Fahrgastzählungen bestätigen zweierlei“, findet Dillmann. „Die Verbesserungen im Ulm /Neu-Ulmer ÖPNV zahlen sich aus. Und unsere Straßenbahn liegt im bundesweiten Trend als das beliebteste Verkehrsmittel“.