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Fußball

Es muss nicht immer Fußball sein

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Im Rahmen des Feriensportprogramms stellt der Ailinger Radfahrverein Immergrün die Sportart Radball vor
Veröffentlicht:05.09.2019, 14:21

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Immer nur Fußball? Muss nicht sein. Das meint zum Beispiel der siebenjährige Lucas aus Ailingen. Er ist am vergangenen Mittwochabend in die Rotachhalle gekommen, um mal was ganz anderes auszuprobieren. Im Rahmen des Sommerferiensportprogramms der Häfler Sportvereine nutzte er die Chance, in die weniger bekannte und doch so interessante Sportart Radball reinzuschnuppern.

Fürs Equipment war gesorgt auch für kompetente Ansprechpartner und Übungsleiter des Ailinger Radfahrvereins Immergrün. „Ich treibe gerne Sport und bin auf der Suche nach einem Hobby“, sagte Lucas vor Beginn des Trainings in großer Vorfreude. Als Zuschauer mitgebracht hat er seine Eltern Carolina und Michael Haag und sein zweijähriges Schwesterchen Anna, die natürlich allesamt auch sehr gespannt sind.

Zuerst braucht’s eine Einführung in das recht spartanisch anmutende Sportgerät. Ein Rad ohne jeden Schnickschnack, ohne Schaltung, ohne Bremsen – das aber vor- und rückwärts gefahren werden kann. Bei Markus Lang ist Lucas genau an der richtigen Adresse. Der 33-Jährige gehört zum Trainerteam des RVI, betreibt Radball aktiv seit 23 Jahren und hat in seiner Karriere schon jede Menge sportliche Erfolge eingefahren und sogar reichlich Erfahrungen in der ersten Bundesliga sammeln dürfen. Dass zwei Spieler – ein Stürmer und ein Torhüter - zu einer Mannschaft gehören, dass Radball im Grunde eine Art Fußball auf dem Rad ist, das begreift Lucas schnell. Auch, dass der Ball jeweils mit dem Vorderrad zu spielen ist. Und dass es um Geschicklichkeit, Koordination, um Teamfähigkeit und vor allem auch um Schnelligkeit geht.

Tipps aus erster Hand gibt’s aber auch. „Radball kann man als Hobby aber auch richtig sportlich betreiben“, erklärt Jugendleiter Marcel Weißenrieder. Schon seit vier Jahren hat sich der zehnjährige Kilian Schlegel aus Oberteuringen dem Radball verschrieben. „Das Stehen auf dem Rad ist anfangs vielleicht etwas schwierig. Aber wenn man viel übt, lernt man das schnell“, weiß er. „Vor allem Turniere sind klasse. Den Gegner auszuspielen und zu gewinnen, das fühlt sich toll an. Und wenn man mal verliert, machts trotzdem Spaß.“

Radballer mögen ihren Sport

Dass man Radball jedem nur empfehlen kann, dieser Meinung schließen sich auch andere jugendliche Vereinsmitglieder an wie der 13-jährige Nelio Böck und sein achtjähriger Bruder Niklas. Auf sportliche Erfolge wie den zweiten Platz bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften oder den Platz unter den besten zwölf Mannschaften bei der letztjährigen Deutschen Meisterschaft ist Nelio mit Recht besonders stolz.

Für Newcomer Lucas geht’s an diesem Schnupperabend natürlich erstmal um die Basics. Er darf aufgestellte Hütchen im Slalom umfahren, macht auch schon erste Versuche, auf den Pedalen zu Stehen und dabei nicht umzufallen. Mal langsamer, mal schneller – Hauptsache, man behält die Kontrolle über sein Sportgerät. Nach Abschluss des Trainings ist das Fazit für Lucas schnell gezogen: „Ein bisschen anders als mit dem normalen Fahrrad. Aber es macht riesigen Spaß“, sagt er sichtlich zufrieden. Ob er sich vorstellen kann, Radball regelmäßig im Verein zu betreiben? „Na klar.“