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Der Schützenverein Leupolz ist auch nach 100 Jahren noch zielsicher

Leupolz / Lesedauer: 3 min

Am Wochenende feiert der Schützenverein Leupolz sein Jubiläum
Veröffentlicht:10.08.2019, 08:00

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Im November 1919, als der erste Weltkrieg gerade vorbei war, versammelten sich einige Männer im Gasthaus Zum Adler bei Josef Weiland, um einen Schützenverein zu gründen. Noch am selben Abend traten diesem 28 Mitglieder bei, aus deren Mitte sogleich der Vorstand gewählt wurde. Jetzt feiert der Verein an diesem Wochenende sein 100-jähriges Bestehen.

Mit Zimmerstutzen auf 14 Meter

Die Statuten des Vereins wurden bei der ersten Generalversammlung im Frühjahr 1920 festgelegt. Geschossen wurde auf vier Ständen im Gasthaus Zum Adler in Allewinden im Erdgeschoss im Nebenzimmer und zwar mit Zimmerstutzen auf 14 Meter. Zugstände gab es keine. Ein Zeiger musste die Ringzahlen angeben, und er setzte auch die Scheiben auf.

Die erste große Schießveranstaltung fand 1923 in Tettnang statt, bei der der ehemalige Ehren-Oberschützenmeister Sebastian Graf den dritten Platz errang. Schon damals sei die Schützenkameradschaft gut gepflegt worden und so waren im Jahr 1925 bereits 66 Mitglieder zu verzeichnen. In jenem Jahr wurde auch das Schützenlokal in Allewinden vergrößert. 1934 wurde am Ostersonntag die Vereinsflagge geweiht, die damals 385 D-Mark gekostet hat.

Immer wieder Neubeginn

Mit dem Kriegsende 1945 galt der Verein als aufgelöst und der KK-Schießstand wurde im Auftrag der Besatzungsmacht ohne Wissen des Vereins verkauft und abgetragen. Die Wiedergründung des Vereins fand 1951 statt. Außer den noch vorhandenen Luftgewehr-Ständen war dies ein völliger Neubeginn. 1955 brannte das Schützenlokal in Allewinden ab. Ein Jahr später konnte man dort wieder einziehen und das 35-jährige Bestehen feiern. Zugleich fand ein Eröffnungsschießen mit 300 Beteiligten dort statt.

Als im Jahr 1963 im bisherigen Schießlokal in Allewinden eine automatische Kegelbahn eingebaut wurde, zog der Verein nach Leupolz in das Gasthaus Zum Hirsch um. Dort blieb der Verein bis er 1979 in ein eigenes Schützenhaus zog. Ein Jahr zuvor fand dafür die Planung und die Erstellung des Rohbaus statt. Und so konnte man schließlich hier das 60-jährige Bestehen des Vereins feiern.

David Kämmerle wird Vizemeister

Das Jahr 1990 wird zu einem Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. David Kämmerle wird in der Schülerklasse LG und LG-3-Stellung jeweils Kreis- und Bezirksmeister. Bei der Landesmeisterschaft in Stuttgart wird er mit 187 Ringen (20 Schuss) Landesmeister der Schülerklasse mit neuem Landesrekord. Bei den Deutschen Meisterschaften in München-Hochbrück belegt David Kämmerle mit 188 Ringen in der Schülerklasse LG den 2. Platz und wird Deutscher Vizemeister.

Heute zählt der Verein gut 100 Mitglieder. Der Vorsitzende des Schützenvereins Josef Halder erzählt, dass bis heute die Jugendarbeit erfolgreich gefördert werde. Schon die Acht- bis Zehnjährigen trainieren mit sogenannten Lichtgewehren. Erst ab zwölf Jahren bekommen die Schüler ein Luftdruckgewehr in die Hand. Regelmäßig gingen die jungen Schützen zu Wettbewerben und verzeichnen dort große und kleine Erfolge.

Festbankett und Festumzug

Der feierliche Festakt beginnt am Samstag, 10. August, in der Turnhalle Leupolz, zu dem nur geladene Gäste erwartet werden, wie die Vorstände der örtlichen Vereine sowie die Vorstände der Schützenvereine aus dem Altkreis Wangen mit Begleitung sowie der Paten- und Freundschaftsverein aus dem Odenwald und der Nachbarverein Karsee. Für den Abend sind ein Festbankett und Unterhaltungsmusik vorgesehen.

Am Sonntag, 11. August, findet dann der feierliche Festgottesdienst um 9.30 Uhr in der St. Laurentius Kirche in Leupolz statt, den Pater Thomas gestalten wird. In diesem Rahmen wird auch traditionell am zweiten Wochenende im August das Kirchenpatrozinium gefeiert. Ein Festumzug läuft nach dem Gottesdienst von der Kirche in die Turn- und Festhalle Leupolz, wo das Jubiläum des Vereins mit Speisen und Getränken seinen Ausklang finden soll.