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Verpackungsmaterial

Forscher der Hochschule tüfteln an Bio-Plastikersatz

Sigmaringen / Lesedauer: 2 min

Biopolymere sollen Plastik ersetzen, doch Fakultät Life Sciences steht vor Problemen
Veröffentlicht:29.05.2019, 13:30

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Nachhaltige Verpackungsmaterialien, die zugleich marktfähig sind, geht das? Mit dieser Herausforderung beschäftigen sich Forscher an der Fakultät Life Sciences der Hochschule Albstadt-Sigmaringen . „Im Zuge des zunehmenden Umweltbewusstseins steigt die Nachfrage nach ökologisch produzierten Lebensmitteln stetig an“, sagt Markus Schmid, an der Hochschule unter anderem Experte für Haltbarmachung und Verpackung im Lebensmittelbereich.

In den Regalen der Supermärkte nehme der Anteil von regionalen Produkten, Bio-Lebensmitteln oder fair gehandelter Ware stetig zu. „Allerdings schließt Nachhaltigkeit längst nicht nur die Lebensmittel selbst mit ein“, sagt Markus Schmid. „Verbraucher legen auch zunehmend Wert auf deren Verpackung.“

Die Industrie versucht, diesem Trend gerecht zu werden, indem sie die Menge an Verpackungsmaterial reduziert oder Verpackungen verwendet, die eine verbesserte Recyclingfähigkeit besitzen. Verstärkt werden diese Bemühungen auch durch das kürzlich in Kraft getretene neue, strengere Verpackungsgesetz.

Doch einfach weniger oder gar kein Verpackungsmaterial zu verwenden, ist nicht immer eine Option – vor allem bei sensiblen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Fleisch oder Wurst.

Aus diesem Grund sei die Suche nach neuen, nachhaltigeren Verpackungsmaterialien in vollem Gange, sagt Markus Schmid. Dabei werde beispielsweise herkömmlicher Kunststoff, der erdölbasiert und nicht biologisch abbaubar ist, durch sogenannte Biopolymere ersetzt. Darunter versteht man einen Werkstoff, der entweder aus nachwachsenden Rohstoffen besteht und/oder auch biologisch abbaubar ist.

Manche Eigenschaften sind noch eingeschränkt

„Der Einsatz solcher Stoffe ist aber nicht immer ohne Weiteres möglich, denn sie haben durchaus auch ihre Schwächen“, sagt Markus Schmid. Während viele Biopolymere in Bezug auf ihre mechanischen Eigenschaften konventionellen Folienwerkstoffen in nichts nachstehen, seien ihre Barriere-Eigenschaften teilweise noch eingeschränkt. Das sei bei manchen Lebensmitteln ein Problem: „Ein optimaler Schutz ist meistens noch nicht gewährleistet.“

Marktfähige Preise trotz hoher Anforderungen

Doch genau da setzen mehrere aktuelle Forschungsprojekte der Fakultät Life Sciences in Sigmaringen an.

Ziel ist es, nachhaltigere Verpackungsmaterialen zu entwickeln, die die Anforderungen sensibler Lebensmitteln erfüllen und gleichzeitig zu marktfähigen Preisen produziert werden können.