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Zielgerade

Ottilie hat große Pläne für ihre Nichte

Mengen / Lesedauer: 3 min

Das neue Stück der Theatergruppe Ennetach feiert am 4. Mai Premiere
Veröffentlicht:27.03.2019, 16:53

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Die Theatergruppe Ennetach ist auf der Zielgeraden für ihr aktuelles Stück und probt intensiv auf der Bühne des Bürgerhauses. Am Samstag, 4. Mai, findet die Premiere des Stücks „Der Bräutigam meiner Frau“ von Otto Schwartz und Georg Lengbach statt. Das lustige und spannende Stück spielt um 1910 und wird dem Publikum allerhand Überraschungen bereiten. Der Vorverkauf beginnt am kommenden Freitag, 29. März im Rathaus Ennetach.

Das Stück erzählt die Geschichte von Hella, die eine junge Künstlerin ist und von ihrer amerikanischen Tante Ottilie finanziell unterstützt wird. Hella hat glücklich geheiratet und gerade einen Sohn bekommen. Das hat sie der großzügigen Tante aber nicht gesagt. Plötzlich kündigt sich die amerikanische Familie an und möchte Hella besuchen. Tante Ottilie hat nämlich Pläne für ihre Nichte. Jetzt muss vertuscht und gelogen werden, damit Hellas Heirat nicht auffliegt. „Es ist ein sehr vergnügliches Stück“, verspricht Regisseurin Sabine Schuler .

Es ist das 18. Stück, das sie mit der Theatergruppe inszeniert. Damals, als sie von Ulm nach Ennetach gezogen war, hatte die Stadt gerade das Bürgerhaus eingeweiht. „Ich habe in Ulm bereits in zwei Truppen gespielt und einen Spielleiterkurs belegt. Diese schöne Bühne im Bürgerhaus verlockte sehr zum Theaterspielen“, erinnert sie sich. Die Theatertruppe ist die jüngste Abteilung des Sportvereins Ennetach.

Kleider werden selbst genäht

Jedes Jahr verwendet Sabine Schuler viel Zeit in der Auswahl des richtigen Theaterstückes. Es muss zur Theatergruppe und zu Ennetach passen. „Wir sind auch anspruchsvoller geworden“, berichtet sie. Jedes Jahr wechselt sie das Genre, damit die Stücke nicht vergleichbar sind und die Neugierde vom Publikum immer neu angefacht werde. „Der Bräutigam meiner Frau“ spielt um 1910 und ist anspruchsvoll im Bereich Kostüme, Frisuren, Kulisse. Die Theatertruppe näht Kleider, baut die Kulisse selber. Die Maskenbildnerin war schon zur Besprechung da, um ihren Part stilecht zu gestalten.

„Das Hobby ist nicht die Aufführung, sondern die Proben, der Weg dorthin“, erklärt Schuler. Sie arbeitet an den Figuren, bis sie stimmig sind. Ob es große oder kleine Rollen sind, darauf verwendet sie genauso viel Herzblut, berichtet sie. Spielerinnen und Spieler haben großes Potential, das sei ihnen oft selber nicht so bewusst. Dieses Potential herauskitzeln, zu Hochleistung zu führen, das ist ihre Rolle als Regisseurin, erklärt Sabine Schule. Ab und zu würde sie ja am liebsten auch mitspielen: „Aber es ist geschickter nur Regie zu machen“, sagt sie.

Seit Ende Oktober studiert die Theatertruppe das Stück ein. Das war eine schwierige Zeit, weil das Alte Schulhaus, wo ihr angestammter Proberaum ist, zum Verkauf angeboten wurde und der Truppe nicht mehr zur Verfügung stand. „Die Kostüme mussten ins Rathaus in neuen Schränke gebracht werden. Wir haben im Foyer vom Bürgerhaus die Leseproben gemacht“, berichtet die Regisseurin. Dann wurde die Alte Schule verkauft und der neue Eigentümer ließ aber die Theaterspieler zum Proben wieder in ihren Raum.

Jetzt hat gerade die Phase der Proben auf der Bühne begonnen. Ein langer Tisch und ein Büfett voller Lebensmittel stehen in der Halle für die Pausen. An der Inszenierung muss jetzt gefeilt werden. Die Wege, die Auftritte werden intensiv einstudiert. Sabine Schuler gibt Anweisungen, erklärt, wie die Figur mit eigenem Charakter belebt wird. Sie legt Wert auf den Tonfall, auf die Details in der Gestik. Man spürt, alle arbeiten intensiv, damit die Aufführungen gelingen.