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Selbstdoping

Ringer Peter Öhler wegen Dopings vor Gericht

Tuttlingen / Lesedauer: 2 min

Die Verhandlung gegen den ehemaligen Ringer des ASV Nendingen ist auf den 2. April terminiert
Veröffentlicht:05.02.2019, 18:04

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Nun steht es fest: Der ehemalige Ringer des ASV Nendingen, Peter Öhler aus Mühlenbach, muss sich wegen eines angeblichen Doping-Vergehens (Selbstdoping) vor Gericht verantworten. Das Verfahren gegen Öhler beim Amtsgericht Tuttlingen wegen Verstoßes gegen das Antidoping-Gesetz ist auf Dienstag, 2. April (Beginn: 9 Uhr), anberaumt.

Zu dieser mündlichen Verhandlung sind neben dem Angeklagten und seinem Verteidiger Ferdinand Gillmeister aus Freiburg zehn Zeugen geladen. Die Anklage wird von der Staatsanwaltschaft Freiburg als Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpung von Dopingstraftaten vertreten.

In dem Verfahren am 2. April wird Öhler vorgeworfen, im Februar 2016 einige Tage vor seiner Teilnahme an einem internationalen Wettkampf in Dänemark als Ausgleich zum unterlassenen Trinken vor dem Wettkampf (das sogenannte Gewichtmachen oder Abkochen) eine Infusion von mindestens 100 Milliliter Flüssigkeit zu sich genommen zu haben, um trotz des Flüssigkeitsverlustes seine Leistungsfähigkeit im Wettkampf zu erhalten. Zum damaligen Zeitpunkt waren nach Ordnungsnummer 2 des internationalen Übereinkommens gegen Doping Infusionen von mehr als 50 Milliliter innerhalb eines Zeitraumes von sechs Stunden verboten.

Der damalige Ringer-Bundesligist ASV Nendingen war im Februar 2016 in die Schlagzeilen geraten, weil vor dem Final-Hinkampf im Januar gegen den SV Germania Weingarten die Ringer Ghenadie Tulbea und Victor Ciobanu das seit 1. Januar 2016 verbotene Mittel Meldonium eingenommen haben sollen. Bei beiden wurde mittlerweile die Sperre aufgehoben.

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurde dann mit Peter Öhler ein dritter Ringer vom Deutschen Ringer-Bund (DRB) aus dem Verkehr gezogen. Er war wegen der verbotenen Methode einer Infusion suspendiert worden. „Die Nationale Anti-Doping-Agentur hat auf eine Suspendierung durch den Deutschen Ringer-Bund gedrängt. Dieser hat sich erst gewehrt, dann aber auf Druck die Suspendierung vorgenommen. Der DRB hat sich mit Nachdruck hinter den Sportler gestellt und die Suspendierung wieder aufgehoben, da für ihn die Unschuldsvermutung gilt. Für uns gibt es keine Beweise für ein Vergehen von Öhler“, sagte damals Volker Hirt, der ehemalige Nendinger Ringer-Trainer. Hirt wies die Vorwürfe, seine Athleten würden Infusionen nehmen, zurück und sagte damals: „Das wurde bei uns nie gemacht, davon distanzieren wir uns.“

Peter Öhler (26), auf der Matte Griechisch-römisch-Spezialist in der 98-kg-Klasse, war von 2014 bis 2016 dreimal hintereinander mit dem ASV Nendingen Deutscher Mannschaftsmeister im Ringen gewesen. Als der ASV Nendingen die Bundesliga verließ und in die Deutsche Ringerliga (DRL) wechselte, ging Öhler ein Jahr in der Nendinger Oberliga-Mannschaft an den Start. In dieser Klasse unterfordert gewann er alle Kämpfe. Im Jahr 2018 wechselte Öhler dann zum Bundesligisten TuS Adelhausen.