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Festhalle

Rund 300 Kressbronner stoßen aufs neue Jahr an

Kressbronn / Lesedauer: 3 min

Bürgermeister Daniel Enzensperger unternimmt Zeitreise – und kündigt seine Kreistagskandidatur an
Veröffentlicht:11.01.2019, 16:07

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Trotz des winterlichen Wetters sind zahlreiche Kressbronner am Donnerstagabend in die Festhalle gekommen, um gemeinsam auf das neue Jahr anzustoßen. Neben einer kleinen Zeitreise, die Bürgermeister Daniel Enzensperger mit den Gästen ins Jahr 2030 unternahm, standen vor allem Ehrungen. So wurden die drei Kressbronner Dieter Hirlinger, Hubert Mayer und Karl Hornstein für ihre ehrenamtlichen Verdienste in der Gemeinde geehrt (siehe Artikel unten). Musikalisch gelungen umrahmt wurde der Empfang vom Gesangsverein „Kresscendo“.

„Wir schreiben das Jahr 2030“, begann Bürgermeister Daniel Enzensperger mit Blick auf die im vergangenen Jahr in den Gemeinderat eingebrachte Agenda Kressbronn 2030, die die Ziele der kommenden Jahre aufführt. Er machte mit den rund 300 Gästen einen virtuellen und kurzweiligen Spaziergang durch die Gemeinde. „Sie stehen auf, gehen ins Bad, anschließend setzen Sie sich an den reich gedeckten Frühstückstisch und lesen Zeitung. Groß steht dort auf der ersten Seite, dass der inzwischen greise Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach dem Besuch der Gemeinde Kressbronn diese als mit weitem Abstand schönste Gemeinde am Bodensee gelobt hat – ja, sogar noch schöner als Langenargen“, führte Enzensperger aus und sorgte für Gelächter. Er träumte vom fertiggestellten Baugebiet an der Friedrichshafener Straße, der neuen Kinderbetreuungseinrichtung und dem neuen Feuerwehrhaus, die dort ebenfalls entstehen sollen.

Manche Dinge ändern sich nie

Der Spaziergang führte auch zum neuen Bodan-Gelände mit Pause in der Gastronomie „Werft 1919“. „Dann plötzlich stehen Sie vor einem Bauschild: In großer schwarzer Schrift steht dort: ,Hier entsteht ein Uferweg zum Landungssteg, wegen anhängiger Gerichtsverfahren bitten wir Sie nochmal um zehn Jahre Geduld’. Manches wird sich wohl nie ändern“, so der Schultes und hatte erneut die Lacher auf seiner Seite. Zur Uferrenaturierung könne er aufgrund der weiteren Gerichtsprozesse nichts sagen – weder wann und in welchem Umfang die Maßnahme nun tatsächlich komme. „Ob das, was wir uns vornehmen, dann auch tatsächlich alles umgesetzt werden kann, wissen wir heute nicht mit Gewissheit. Wichtig ist mir aber, eine Vision für Kressbronn zu haben“, schloss der Bürgermeister seine Zeitreise, bevor er einen Blick auf das vergangene Jahr warf.

Für 2019 kündigte er an, dass einer der Schwerpunkte wieder auf der Bildung liegen werde. So müssten die Planungen für den Umbau des Bildungszentrums abgeschlossen werden und die für das neue Baugebiet an der Friedrichshafener Straße und der dort geplanten Kinderbetreuungseinrichtung vorangebracht werden. Abschließend appellierte er an die Kressbronner, in diesem Jahr „Bürgerbeteiligung in ihrer höchsten Form zu praktizieren“, wie er mit Blick auf die Kommunalwahlen sagte. Er selbst kündigte an, für den Kreistag kandidieren zu wollen.

Zuvor hatte Christina Günthör, stellvertretende Bürgermeisterin, dem Gesangsverein „Kresscendo“ „für den wunderbaren Auftakt“ gedankt und die zahlreichen Gäste begrüßt – darunter auch die Landtagsabgeordneten Martin Hahn (Bündnis 90/Die Grüne) und Klaus Hoher (FDP) sowie die Bürgermeister aus den Nachbargemeinden und Altbürgermeister Edwin Weiß. Gerade, wenn Krisen das Weltgeschehen bestimmten, sei es wichtig, wenn vor Ort Besonnenheit und Gelassenheit herrsche, so Christina Günthör. „Machen wir unsere Gemeinde noch attraktiver – am liebsten gemeinsam“, schloss sie, bevor sie das Wort an Pfarrer Martin Rist übergab. Dieser appellierte in seiner Rede dafür, „den Augenblick zu leben“ und nicht das Leben von Terminen bestimmen zu lassen. „Erst dann füllt sich das Dasein“, sagte er.

Bis zum späten Abend stießen die Kressbronner schließlich bei einem geselligen Stehempfang auf das neue Jahr an.