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Elektrifizierung

Zug um Zug geht Elektrifizierung voran

Laupheim / Lesedauer: 3 min

Unternehmensgruppe Spitzke feiert Fertigstellung des ersten Kettenwerksabschnitts
Veröffentlicht:26.11.2018, 18:31

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Die Unternehmensgruppe Spitzke hat am Freitag die Fertigstellung der ersten Kettenwerkslänge des Bauabschnittes der Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Ulm und Aulendorf am Laupheimer Westbahnhof gefeiert. Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung zum Festakt gefolgt. Musikalisch umrahmt wurden die Feierlichkeiten von den Altlaupheimer Blasmusikanten.

Pünktlich zu Weihnachten soll der Zugverkehr zwischen Laupheim und Ulm in beide Richtungen wieder aufgenommen werden. Vorerst noch mit Dieselloks. Laupheims Erste Bürgermeisterin Eva-Britta Wind dankte vor allem den vielen Anwohnern und Pendlern für deren Geduld und Flexibilität während der Bauphase. Der Schienenersatzverkehr sei eine Herausforderung gewesen. Eine gute Information der Bürger und eine kurze Taktung der Abfahrzeiten scheinen jedoch von Erfolg gekrönt zu sein. „Alles verläuft reibungslos. Es sind keinerlei Beschwerden bei uns eingegangen“, freute sich Wind.

Im kommenden Jahr erfolgen die Baumaßnahmen zur Elektrifizierung des Streckenabschnittes Laupheim West - Biberach. Nach Auskunft von Gunter Ast, Amt für Bautechnik und Umwelt Stadt Laupheim, soll im März die Brücke über die Bahnlinie Ulm – Friedrichshafen auf der Höhe Obersulmetingen (am Freizeitbereich Rißtal) abgerissen werden. Die Fertigstellung des Neubaus sei bis Ende 2019/Anfang 2020 geplant. Eine Umleitung soll in dieser Zeit über den Westbahnhof beziehungsweise Schemmerberg möglich sein. Der Abriss erfolge während einer einwöchigen Sperrung des Streckenabschnittes Laupheim West - Biberach. Im Laufe der weiteren Baumaßnahmen sei ein einseitiger Bahnverkehr vorgesehen, erklärte Wind .

„Heute nutzen täglich Millionen von Menschen in Deutschland die Bahn, darunter viele Pendler. Wer bei uns lebt, der ist mobil. Laupheim liegt sehr verkehrsgünstig und verfügt über zwei Bahnhöfe“, hob die Erste Bürgermeisterin die besondere Lage der Stadt im Zentrum zwischen Stuttgart, Ulm, München und dem Bodensee hervor. Eine moderne Zugverbindung sei für Laupheim von essentieller Bedeutung. „Schwäbische Idylle und zugleich urbane Strukturen sowie Gewerbeflächen zu erschwinglichen Preisen machen die Stadt attraktiv für Bürger und Unternehmen“, erläuterte sie die Bedeutung der Elektrifizierung der Südbahn für die Stadt.

„Nach 170 Jahren mit Dampf und Diesel begannen im Frühjahr 2018 die ersten Bauarbeiten hin zur Elektrifizierung“, hob Martin Glaser von der DB Netz AG die Bedeutung der Arbeiten hervor. Kürzere Reisezeiten und bessere Angebote sollen in Zukunft die Südbahn noch attraktiver machen. Eine bessere Anbindung in die Schweiz und nach Österreich sei geplant. Als internationale Verkehrsachse habe die Südbahn einen hohen Stellenwert. Zudem lege man viel Wert auf eine bestmögliche Information der Kunden. „Einschränkungen, Baulärm oder Stau können wir während der Bauphase nicht vermeiden“, musste Glaser jedoch eingestehen. Komplette Streckensperrungen seien teilweise unvermeidbar.

Wilfried Franke, Geschäftsführer des Interessenverbandes Südbahn verdeutlichte in einem kurzen Gespräch, dass man sich vehement dafür einsetze, dass in Zukunft die Züge zwischen Lindau/Ulm und Stuttgart nicht nur stündlich (wie bisher), sondern in halbstündlichem Takt fahren würden. Man habe schon viel erreicht, verhandle aber noch weiter.