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Neurowissenschaft

Lernen mit und durch Bewegung

Leutkirch / Lesedauer: 2 min

Multscher-Gymnasium erhält Urkunde als WSB-Schule und weiht Denk-Fit-Parcours ein
Veröffentlicht:21.11.2018, 15:25

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Ein Gehirn lernt gut und gern in einer anregenden Umgebung, einer stressfreien und entspannten Atmosphäre und vor allem in Bewegung, teilt das Hans-Multscher-Gymnasium mit. Dass Kinder und Jugendliche leichter lernen, wenn der Lernprozess mit und durch Bewegung unterstützt wird, würden inzwischen viele Studien der Neurowissenschaften zeigen.

Aus diesem Grund unterstützt das Kultusministerium in Baden-Württemberg Schulen, die sich über Jahre intensiv mit diesem Zusammenhang beschäftigen und entsprechende Bausteine und Elemente in das eigene Schulkonzept integrieren. Beim Erfüllen entsprechender Kriterien können sich laut Mitteilung Schulen zertifizieren lassen und zur WSB-Schule („weiterführende Schule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt“) werden.

Das Hans-Multscher-Gymnasium hat sich nach eigenen Angaben seit 2014 auf diesen Weg gemacht und in der vergangenen Woche von den WSB-Multiplikatoren des Regierungspräsidiums Tübingen als zweites Gymnasium in dessen Gebiet die Auszeichnung überreicht bekommen. Julia Heller und Christian Rettich vom Landesinstitut für Schulsport konnten dem HMG attestieren, dass alle Kriterien erfüllt sind und das HMG „in herausragender und vorbildlicher Weise“ die verschiedenen Themenbereiche einer WSB-Schule mit Bausteinen gestalte. Hierzu zählten etwa ein rhythmisierter Schultag, ein bewegungsfreundliches Schulgelände und entsprechende Lernräume, aktive Pausen und ein Angebot an außerunterrichtlichen Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten.

Parcours mit acht Stationen

In diesem Zusammenhang wurde als jüngstes Element der neu gestaltete Denk-Fit-Parcours eingeweiht. Dieser Parcours mit acht Stationen lädt laut der Schule als aktive Pausengestaltung dazu ein, sich rund um das Hauptgebäude auf dem Schulcampus sportlich zu bewegen und verschiedene Koordinations- und Kräftigungsübungen auszuführen. Gleichzeitig ließe sich der Parcours aber auch in den Fachunterricht integrieren, indem man Fachinhalte mit Bewegung kombiniert. Schüler der Klassen 5 und 6 konnten dies am Beispiel eines Gedichtvortrags und verschiedener Rechenaufgaben vorführen.

Möglich gemacht wurde dieses Projekt durch die Unterstützung des Fördervereins und verschiedener Bildungspartner des HMG, die jeweils die Kosten eines Betonquaders übernommen haben. Eingeladen waren aus diesem Grund Vertreter der Firmen Mösle, Expovis, Diehl, Otto Birk, der Elobau-Stiftung, der Volksbank und der Kreissparkasse.

Als Abschluss der Zertifizierungsfeier folgte ein gemeinsamer Rundgang durch den Neubau, der laut Gymnasium in wenigen Wochen bezogen werden kann. Hier zeige die Gestaltung der neu entstandenen Lernumgebung, wie auch die Schulhausarchitektur dazu beitragen könne, aktives und bewegtes Lernen möglich zu machen. Passend zur gelungenen Zertifizierungsveranstaltung habe es ein Bildungspartner auf den Punkt gebracht: „Wenn ich das sehe, wäre ich gerne nochmals Schüler“.