Bluesnacht

Trossingen hat den Blues

Trossingen / Lesedauer: 3 min

Sechs Veranstaltungsorte ziehen zahlreiche Besucher zur langen Bluesnacht an
Veröffentlicht:28.10.2018, 19:55

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Bereits zum achtem Mal hat am Samstag die lange Trossinger Bluesnacht stattgefunden. Sechs Locations mit sechs Bands boten ein abwechslungsreiches Programm. Dabei reichte die Bandbreite von Jazz bis Rock rund um den Blues.

Der neue Hauptamtsleiter der Stadt Trossingen , Ralf Sulzmann, begrüßte in der Bar Centrale das zahlreiche Publikum. Die erste lange Bluesnacht habe noch mit nur drei Bands stattgefunden, erzählt er. Die Veranstaltung sei auf Idee des Bürgermeisters entstanden, die Organisation lag bei Frank Golischewski und seinem Team „und ich muss nur ein Grußwort halten“ scherzt er.

„Trotz des regnerischen Wetters, das in der Nacht auch Schnee brachte, hatten sich doch viele zur langen Bluesnacht aufgemacht und zogen auch teilweise zu den verschiedenen Locations weiter, ein paar wenige gingen den kompletten Weg zu allen sechs Bands.

Die lange Bluesnacht ist außerdem der Startschuss für die Harmonica Masters und für die neue Ausstellung im Harmonikamuseum über die Blueslegende Sonny Terry.

Rockig ging es in der Bar Centrale los mit dem Trio Perry , Gail & Koch, das nach eigener Beschreibung „angerockten Blues“ zum besten gab. Unter anderem mit Musik von ZZ Top brachten Bob Perry (Bass, Tuba, Vocals), Bernie Gail (Gitarre, Vocals)und Karl Koch (Schlagzeug), die Bar zum beben. Mit virtuosen Gitarrensoli und einem starken Sound brachten sie Stimmung in die komplett volle Bar Centrale, die für diese Band fast zu klein war.

Ruhiger ging es weiter im Goschehobel mit dem Duo DeLinkArt, mit Jörg Linke an E-Piano und Saxophon und der Sängerin Deborah Feth. Auch das Publikum war hier schon eine andere Zusammenstellung. In gediegener Atmosphäre brachten sie Jazz-Klassiker wie „Blueberry Hill“ zum klingen und gaben auch „I can't help falling in love“ ihren eigenen Klang.

In der Galerie ging es mit Blueskontext weiter. Die Band ist Trossingen sehr verbunden, die „Vorvorgängerband“ habe hier geprobt, erzählt Gitarrist Andreas Föhl, und Keyboarder Helmut Limburger ist gebürtiger Trossinger. Gemeinsam mit Jörg Lesiak an Bass und Gitarre und Sven Goschkowski brachten sie Titel wie „Riding with the King“ von B. B. King und Eric Clapton oder Musik von John Smith oder ZZTop. Auch hier war volles Haus und gute Stimmung.

Im Kesselhaus trat die Band Blue Mama’s Blue Kitchen auf. „Blue Mama“ Renate Braun überzeugte mit ihrem Gesang und Bluesharp-Spiel. „Willkommen in unserem zweiten Wohnzimmer“ begrüßt sie das Publikum. Die Band sei schon von Anfang an mit dabei und freue sich, wieder im Kesselhaus zu spielen. Die Band tritt in verschiedenen Formationen auf, und für heute haben sie „eine bunte Mischung aus allen Programmen“ zusammengestellt, so Braun.

Highlight hätte mehr Zuspruch verdient

Leider nicht sehr viele Besucher fanden den Weg ins Harmonikamuseum zu einem echten Highlight des Abends, hier spielten Adam Sikora, Mundharmonika und Gesang, und Dirk Funke, Gitarre und Gesang. Mit teilweise selbst komponierten Stücken konnten die beiden das Publikum überzeugen und Sikoras Mundharmonikaspiel war ein guter Auftakt für die Harmonica Masters.

Zum krönenden Abschluss der langen Nacht ging es ins Canape mit der Band Blossbluez. Die hochkarätig besetzte Band brachte „eine Melange“ aus Blues, Soul, Rock und mehr mit. Der volle Bläsersound, die Mundharmonika und der Gesang von Carlo Schultheiss nahmen das Puplikum sofort mit. Die virtuosen Soli und das exzellente Zusammenspiel von Martin Eichele (Gitarre), Werner Englert (Saxophon und Flöte), Michael Zolg (Saxophon), Klaus Dindorf (Posaune), Sebastian Lorenz (Bass) und Tom Wagener (Drums) setzten einen gelungenen Schlusspunkt für die Nacht, und langsam fand sich immer mehr Publikum ein, um den Abend hier in Feierlaune zu beenden.

Mehr Fotos: www.schwaebische.de/bluesnacht2018