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Besucherrekord

Besucherrekord beim Donaufest

Ulm / Lesedauer: 3 min

350 000 Menschen sind ans Ufer gekommen – Nur eine Veranstaltung blieb hinter den Erwartungen zurück
Veröffentlicht:15.07.2018, 20:17

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Mit einem Besucherrekord ist am Sonntag die elfte Ausgabe des Donaufests zu Ende gegangen. Die Organisatoren der länderübergreifenden, zehntägigen Veranstaltung zählten 350 000 Menschen, das sind 50 000 mehr als zu Beginn veranschlagt. Ralph Seiffert als Referatsleiter im Neu-Ulmer Rathaus zusammen mit Ulms Finanzbürgermeister Martin Bendel Geschäftsführer des Donaubüros Ulm/Neu-Ulm, sprach von einem „herausragenden Donaufest“.

Beide Kernelemente – das kulturelle Programm und der Markt der Donauländer – wurden offenbar bestens angenommen. Wie Frauke Kazda , die Leiterin des Markts der Donauländer mit insgesamt 187 Ständen an beiden Donauufern, sagte, seien die 36 Gastro-Betriebe durch die Bank „extremst zufrieden“ gewesen. Doch auch von 61 Kunsthandwerkern habe sie nur positive Rückmeldungen erhalten.

Auch Künstler sind zufrieden

Zufriedenheit dominiert, auch was die Kunst angeht: Rainer Markus Walter und Bernd Leitner , die beiden künstlerischen Leiter des Festivals, zu dem unterm Strich 1500 Akteure beigetragen haben, zeigten sich rundum glücklich. Allein das Donau-Varieté sei – was den Kartenverkauf, nicht die Qualität – angehe, unter den Erwartungen geblieben.

Erstmals seien an beiden Donauufern Künstler aus allen zehn Donauländern aufgetreten. Und jede Gruppe habe ihr Publikum gefunden. Als großen Erfolg beschreibt Bernd Leitner auch das Kinderprogramm auf der Neu-Ulmer Seite, die Akteure seien regelrecht überrollt worden. Am Wochenende sollte die Töpferscheibe eines ungarisch-ukrainischen Kinderkunsthandwerkerworkshops eigentlich nur eine Stunden laufen, was aufgrund des Andrangs dann vervielfacht worden sei.

Stimmiges Konzept

Für die Organisatoren ist nach dem Donaufest auch vor dem Donaufest: Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Vorbereitungen für die zwölfte Ausgabe im Jahr 2020 los gehen. Klar sei, dass die beiden Städte Ulm und Neu-Ulm , die zusammen 700 000 Euro des eine Million Euro Gesamtbudgets stemmten, am Festival festhalten wollen. Grundlegende Änderungen werde es wohl nicht geben, das Konzept sei stimmig. Dazu gehört auch das Donaujugendcamp, das dieses Jahr wieder 84 junge Erwachsene mit 13 Nationalitäten aus dem Donauraum den „Traum vom friedlichen Europa“ träumen ließ. Tief beeindruckt zeigte sich am Sonntag Camp-Leiterin Swantje Volkmann von einer Veranstaltung, die in ihrer multiplikatorischen Wirkung nicht zu unterschätzen sei. „Ich habe keinen Grund zu hassen“, habe etwa die 17-jährige Eva aus dem kroatischen Zagreb gesagt. Ein Satz, der wertvoll sei. Denn in ihrer durch den Balkankrieg noch immer zerrissenen Gesellschaft, gebe es auch andere Stimmen. „Das Fest mit dem Donaujugendcamp gibt mir die Hoffnung auf ein vereintes, friedliches Europa wieder“, sagt Volkmann.

Überzeugt ist Finanzbürgermeister, dass aus Ulm und Neu-Ulm ein „europäisches Signal“ hervorging, das in Zeiten grassierenden Populismuses umso wichtiger sei. Auch die 120 Teilnehmer aus acht Donauländern einer EU-Projekt-Konferenz zum Thema nachhaltiger Mobilität entlang der Donau würden diese wichtige Botschaft in ihre Heimatländer mitnehmen.