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Strahlungsgegner wollen Ausbau von W-Lan verhindern

Ravensburg / Lesedauer: 2 min

Strahlungsgegner wollen Ausbau von W-Lan verhindern
Veröffentlicht:15.04.2018, 12:24

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Die Ravensburger Agendagruppe Mobilfunk fordert die Stadt Ravensburg auf, auf den geplanten Ausbau des öffentlichen WLAN-Netzes in der Stadt und in den Bussen zu verzichten.

Hintergrund: Dadurch erhöhe sich die Strahlenbelastung. Diese führe zu mehr gesundheitlichen Risiken für die Bürger, schreibt die Agendagruppe in einer Pressemitteilung. Dort heißt es weiter: „Die Europäische Umweltagentur verglich die W-Lan-Strahlung aufgrund der Forschungslage 2007 mit Asbest, 2013 stufte sie diese Srahlungsart als Risikotechnologie ein, die Weltgesundheitsorganisation als möglicherweise krebserregend. Kinder und Jugendliche seien besonders gefährdet.“

Dauerhafte WLAN-Strahlung erhöht nach Ansicht der Agendagruppe das Stressniveau des Körpers. Dieser Stress habe weitreichende Folgen: Schlafstörungen, Infektanfälligkeit, Immunschwäche, Allergiebereitschaft, vegetative Störungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Stimmungsschwankungen. Belege dafür lieferten eine ganze Reihe von Studien. Sie zeigten besonders häufig Gesundheitsschäden in den Bereichen Fortpflanzung und Fruchtbarkeit, Gehirnentwicklung, Nervenzellen und Tumorrisiken.

Die Gesellschaft hat Ansprüche

Ein Großteil der Gesellschaft erwartet ein großes, gutes Netzangebot in einer Stadt, das ist mittlerweile ein Standortfaktor, sagt Alfred Oswald , Sprecher der Stadt Ravensburg, auf Nachfrage von Schwäbische.de. "Fast jeder hat heute ein Handy, die mobile Internetnutzung hat die zuhause schon überholt. Auch das müssen wir als Stadt sehen und darauf reagieren."

Langzeitschäden nicht nachgewiesen

"Es ist unbestritten, dass W-Lan Strahlung erzeugt", räumt er ein. Allerdings wisse er von keiner Studie, die Langzeitschäden durch W-Lan nachweise. Zudem seien in der Stadt ohnehin fast überall Dutzende Verbindungen vorhanden - private Netze oder die der Gastronomie. "Die sind zwar zum größten Teil verschlüsselt, aber die Strahlung ist trotzdem da", sagt Oswald. "Das öffentliche W-Lan ist nur eines von etlichen."

Er verweist darauf, dass die Agendagruppe bei der Ersteinrichtung der Funkantennen mit im Boot gewesen sei und sich mit den Standorten einverstanden erklärt habe. Zudem würden sämtliche Grenzwerte weit unterschritten. "Wir legen sogar die viel strengeren Schweizer Grenzwerte an - und die sind nicht mal zu zehn Prozent ausgeschöpft."