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Skulpturenweg

Vier Skulpturen für die Freiheit

Fronreute / Lesedauer: 3 min

Bettenreuter Skulpturenweg wurde erweitert und ist jetzt mit dem Projekt „Pillars of Freedom“ verbunden
Veröffentlicht:12.11.2017, 15:01

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„Säulen der Freiheit“ nennt sich die jüngste Erweiterung des Bettenreuter Skulpturenwegs, der 2012 in Zusammenarbeit der Gemeinde und des Kulturkreises Fronreute sowie der JVA als Verbindung zwischen deren Zweigstelle und Fronhofen angelegt worden war. Drei der elf bereits daran beteiligten Künstler haben wieder mitgemacht und gleichzeitig an dem weltweiten Projekt „Pillars of freedom“ teilgenommen, das in 20 Ländern Europas 110 Kunst-Stelen von 100 Künstlern in allen möglichen Formen und Materialien errichten ließ.

In einem gemeinsamen Eröffnungsakt wurde dieses internationale Projekt am 9. November, einem für Deutschland und Europa wichtigen Schicksalstag, zu einem Gesamtkunstwerk zusammen geschlossen.

Dank WLan und kurzer Ansprachen der Initiatoren und Unterstützer des Projekts Bettenreute wie Hubert Ehmann und Schirmherr Bürgermeister Oliver Spieß sowie einer Einführung von Herbert Leichtle konnte der Eröffnungsakt auf der dunklen Wiese in Bettenreute miterlebt werden, obwohl man trotz aller technischen Einrichtung akustisch nicht allzu viel mitbekam. Immerhin konnte man auf der Leinwand die verschiedenen Werke betrachten, die aufgrund der Initiative von Alfred Mevissen aus Alsdorf bei Aachen anderswo in Europa aufgestellt worden sind. Mevissen begeistert sich für Bildhauerei und stellte sich – während eines Sabbaticals als Manager in der Pharmaindustrie – der Mammutaufgabe dieses Projekts, das für die bedrohte Freiheit in Europa sensibilisieren soll. Alleinige Bedingung war das Höhenmaß von mindestens zwei Metern.

Einen starken Eindruck hinterließ die spontane Tanzperformance des Aktionskünstlers Falko Jahn , der zwischen zwei der Metallstelen eine weiße Folie gespannt hatte, hinter der er erst wie eine asiatische Marionette agierte, um dann mit einem Messer erst einen kleinen Schlitz für eine Hand, dann den Kopf und den Arm hinein zu schneiden.

Performance mit Feuerwerk

Zum Schluss der von Andieh Merk mit dem Saxophon einfühlsam begleiteten Darstellung hing die Plane in Fetzen herunter, und Jahn entzündete in allen vier Stelen ein Feuerwerk, das viel blauen Rauch in den dunkelblauen Abendhimmel schickte und ordentlich krachte. Den Metall-Stelen machte das nichts aus, zumal sie wie die gitterförmige, gewölbte und mit allerlei Utensilien dekorierte, grazile Stele von Mirko Siakkou-Flodin oder auch die von einem ausrangierten Druckbehälter gekrönte und einer großen Fruchtkapsel auf einem Stängel ähnliche Arbeit von Dieter Hawran den Knallkörpern keine Angriffsfläche boten.

Diana Hessenthaler, die zum ersten Mal dabei ist, hat das Wort Respekt in großen Metalllettern untereinander und auf ein Gitter gesetzt. Markus Meyer schweißte verschiedene schwere Metallprofile zu einem stabilen Pfeiler zusammen, dessen Querschnitt eine Vogelform produzierte, die auch einzeln verkauft werden kann.

Der Skulpturenweg liegt direkt an der Kreisstraße und ist immer zugänglich.