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Pfarrbücherei

„UnbezahlBar“: Kommen, bringen, holen

Aalen-Wasseralfingen / Lesedauer: 3 min

In der ehemaligen Pfarrbücherei Wasseralfingen soll im September ein Umsonstladen öffnen
Veröffentlicht:22.05.2017, 18:14

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Konzept und Name stehen, die Vorbereitungen laufen schon auf Hochtouren, und am 24. September soll Eröffnung sein: Der Caritas-Ausschuss der katholischen Kirchengemeinde Sankt Stephanus Wasseralfingen will in der ehemaligen Pfarrbücherei in der Urbanstraße einen Umsonstladen einrichten, der einmal „UnbezahlBar“ heißen soll. Und wie in Wasseralfingen gute Übung, soll er ein ökumenisches Vorhaben werden, denn im Projektteam arbeiten schon jetzt Vertreterinnen der evangelischen Kirchengemeinde mit.

Jeder hat Zuhause jede Menge Nützliches, zum Wegwerfen zu schade, aber gebraucht wird es eigentlich auch nicht mehr – oder es soll was Neues her. Solche Überlegungen geistern im Wasseralfinger Caritas-Ausschuss schon seit Herbst 2015 durch die Köpfe. Unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, um ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft zu setzen und natürlich auch unter sozialen Aspekten. Man begann sich zu informieren, Kontakte zu knüpfen zu Umsonstläden, von denen es inzwischen über 65 deutschlandweit gibt. Die aber beileibe keine einheitlichen Konzepte haben.

Keine Kleidung und Bücher

Im Projektteam, das entstand und dem Gemeindereferentin Daniela Grimm, Maria Abele , Barbara Bubenheimer, Gudrun Hross, Michaela Hross und Monika Loos angehören, schälte sich so langsam heraus, wie ein Umsonstladen in Wasseralfingen laufen soll und könnte. „Jeder kann kommen, bringen und holen“, fasst es Maria Abele zusammen. Haushaltsartikel, Haushaltswäsche, Elektrogeräte, Schmuck, Spielwaren und vieles mehr sollen einmal die Warenregale füllen, Kleidung und Bücher hingegen sollen nicht angenommen werden. Für größere Gegenstände wie Fahrräder oder Möbel soll ein Schwarzes Brett eingerichtet werden, über das Anbieter und Interessenten direkt Kontakt miteinander aufnehmen können. „Was wir nicht sein wollen, ist ein Entsorgungsinstitut für Sperrmüll“, sind sich alle Mitstreiterinnen einig. Darauf wolle man bei der Annahme der Waren vom ersten Tag an auch ein Auge haben.

Angenommen werden sollen die Waren an einem extra Tag außerhalb der Öffnungszeiten, abgegeben werden sollen sie grundsätzlich kostenlos, wobei es ein Spendenkässchen zugunsten von sozialen Projekten in der Gemeinde geben soll. „Die Leute sollen einfach gerne zum Stöbern kommen“, sagt Daniela Grimm . Wobei sich der Laden durchaus auch zu einem Treff und zu einer Anlaufstelle weiterentwickeln könnte, wo man soziale Kontakte knüpfen oder Hilfe erfahren kann, die über das reine Warenangebot hinausgeht. „Aber jetzt fangen wir erst mal an.“

Weitere Mitarbeiter willkommen

Der Startschuss soll am 24. September in den Räumen der ehemaligen Pfarrbücherei im alten Schwesternhaus, im Gebäude der Kita Sankt Maria, fallen. Dort stapeln sich immer noch Restbestände der inzwischen aufgelösten Bücherei, die aber demnächst vollends weggeschafft werden. Dann sollen die Räume, welche die Kirchengemeinde mietfrei zur Verfügung stellt, für die neue Nutzung hergerichtet werden. Die Regale wollen die Frauen von der Bücherei übernehmen.

Bei der Sankt-Stephanus-Stiftung der Gemeinde haben sie inzwischen auch einen Antrag auf finanzielle Förderung einer Honorarkraft als Leitung des Umsonstladens gestellt, für den sie sich inzwischen auf den Namen „UnbezahlBar“ geeinigt haben. Nachdem sich Baraba Bubenheimer aber dazu bereit erklärt hat, die Leitung ehrenamtlich zu übernehmen, würden mögliche Fördergelder für eine weitere Honorarkraft zur Verfügung stehen. Alle anderen wollen sich ehrenamtlich engagieren. Und suchen dafür gerne noch Unterstützung. „Wir sind offen für alle, die mitarbeiten wollen und denen der Nachhaltigkeitsgedanke wichtig ist“, sagt Abele.