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Neuer ZF-Chefkontrolleur noch im Dezember

Wirtschaft / Lesedauer: 2 min

Aufsichtsrat tagt am 12. Dezember – Oberes Management plant Appell an Häfler OB
Veröffentlicht:30.11.2017, 21:02

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Bereits kurz nach dem Rücktritt von ZF-Aufsichtsratschef Giorgio Behr hat sich das Kontrollgremium des drittgrößten Automobilzulieferers der Welt wohl auf einen Nachfolger für den Schweizer Unternehmer verständigt. Die Wahl soll bei der nächsten regulären Sitzung am 12. Dezember über die Bühne gehen.

„Giorgio Behr hat die Eigentümer am Montag über seine Entscheidung informiert. Wir sind auf diese Veränderung vorbereitet“, sagte Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand , der selbst Mitglied im Aufsichtsrat ist und dort die Zeppelin-Stiftung als Haupteigentümer von ZF vertritt.

„Der Aufsichtsrat wird entsprechend seiner Satzung unverzüglich aus seiner Mitte einen neuen Vorsitzenden wählen.“ Auch die Nachbesetzung des freien Aufsichtsratssitzes werde bereits im Dezember erfolgen.

Appell an Oberbürgermeister Brand

Behr war am Montag überraschend zurückgetreten, nachdem sich in den Monaten zuvor der Führungsstreit zwischen Brand und ZF-Vorstandschef Stefan Sommer um die Ausrichtung des Friedrichshafener Traditionsunternehmens zugespitzt hatte. Der Schweizer wollte die Gründe für seinen Rücktritt nicht kommentieren. „Wir brauchen in Friedrichshafen jetzt einfach Ruhe“, sagte er der „ Schwäbischen Zeitung “. Gegenüber der Belegschaft von ZF hatte er seinen Schritt damit begründet, einer „konsequenten Verjüngung“ und „Veränderungen“ nicht im Wege stehen zu wollen.

Brands Vorgänger im Amt des Oberbürgermeisters und als Chef der Zeppelin-Stiftung, Josef Büchelmeier, bedauert den Streit um die Ausrichtung und den Rücktritt Behrs. „Ich bin noch immer von Behrs Kompetenz überzeugt, ich habe ihn deswegen geholt, er ist ein hervorragender Mann“, sagte Büchelmeier der „Schwäbischen Zeitung“. Wenn ein Manager wie Behr eine solche Auseinandersetzung „öffentlich anspricht und dann zurücktritt, muss etwas Gravierendes vorgefallen sein“.

Unterdessen verstärken sich offenbar die Sorgen des oberen Managements, dass ZF die von Vorstandschef Sommer initiierte Strategie 2025 aufgeben könnte. Führungskräfte auf der Ebene „Vice President“ überlegen nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“, sich in den kommenden Tagen in einem Appell an Oberbürgermeister Brand und die Zeppelin-Stiftung zu wenden, um wieder konstruktive Gespräche zwischen Eigentümer und Unternehmen anzuregen.

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