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Konzernspitze

Bei ZF stehen die Zeichen auf Kompromiss

Wirtschaft / Lesedauer: 1 min

5000 Mitarbeiter hören versöhnliche Töne bei einer Betriebsversammlung
Veröffentlicht:01.07.2016, 20:04

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Konzernspitze und Betriebsrat haben sich beim Streit um die Zukunft des ZF-Standorts Friedrichshafen aufeinander zubewegt. Das Unternehmen stellt Investitionen in Aussicht, die Arbeitnehmervertreter Gesprächsbereitschaft in Sachen flexiblere Arbeitszeiten.

So viele Mitarbeiter wie noch nie – laut Betriebsrat 5000 – haben am Freitag an einer Betriebsversammlung des Autozulieferers teilgenommen. Im Mittelpunkt: Sparvorschläge des Konzerns, die betriebsintern heftig kritisiert worden waren, und die Verhandlungen zur Standortsicherung. Hintergrund der Unruhe ist die Ankündigung des Kunden MAN, ab 2017 weniger Getriebe von ZF zu kaufen. In Friedrichshafen hängen daran 1300 Arbeitsplätze.

Der Konzern hat nun in Aussicht gestellt, neue Produkte künftig in Friedrichshafen zu fertigen und dafür auch zu investieren. Zugleich soll eine Modellfabrik entstehen, in der Technologien für das autonome Fahren von Lastwagen und Bussen entwickelt und gebaut werden.

Personalvorstand Jürgen Holeksa versprach, dass man „nicht plump den Mitarbeitern in den Geldbeutel“ greifen werde. Die Sicherung des Standorts sei eine „gemeinsame solidarische Aufgabe“. Er teilte mit, dass bundesweit 2000 Führungskräften eine beschlossene Gehaltserhöhung erst ab 2017 ausbezahlt werde.

„Der Vorstand hat heute gepunktet und neues Vertrauen gewonnen“, betonte Achim Dietrich-Stephan, der Vorsitzende des Betriebsrats. Die Belegschaft werde ihren Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in Form von mehr Flexibilität leisten. Zuletzt hatten die Mitarbeiter Überstunden abgelehnt. Der Betriebsratschef rief dazu auf, künftig wieder Sonderschichten zu übernehmen. Bis Ende Juli sollen Eckpunkte für eine spätere verbindliche Vereinbarung zur Standort- und Jobsicherung vorliegen.