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Markenstrategie

„Dreh- und Angelpunkt der Gespräche ist die künftige Markenstrategie für Silit“

Wirtschaft / Lesedauer: 3 min

„Dreh- und Angelpunkt der Gespräche ist die künftige Markenstrategie für Silit“
Veröffentlicht:27.08.2014, 19:43

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Am 3. und 4. September 2014 werden Vertreter des WMF-Vorstandes mit dem Betriebsrat und der IG Metall über die Zukunft des Unternehmens Silit am Standort Riedlingen sprechen. Dort sind im Zuge der Übernahme der Silit-Mutter WMF durch den Finanzinvestor KKR viele Arbeitsplätze in Gefahr. Reinhold Riebl von der IG Metall Ulm ist zuständig für die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat der Firma Silit. Im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“ schätzt er die Erfolgsaussichten für die Arbeitnehmerseite ein und erklärt, worauf es bei den Gesprächen ankommt.

Herr Riebl, glauben Sie noch etwas bewegen zu können bei den Gesprächen über Silit nächste Woche in Riedlingen ?

Ja, ich glaube daran, dass wir etwas bewegen können. Wir bereiten uns intensiv vor, gemeinsam mit einem vom Betriebsrat beauftragten wirtschaftlichen Sachverständigen. Die Marke Silit ist stark und hat ein großes Entwicklungspotenzial. Das werden wir dem WMF-Vorstand in den Gesprächen vermitteln. Silit soll dem WMF-Konzern auch in Zukunft große Freude bereiten.

Aber da sind Sie sich doch mit der WMF-Führung einig. Die jüngsten Aussagen von Vorstandschef Peter Feld lassen sich dahingehend interpretieren ...

Genau auf solchen Aussagen basieren unsere Hoffnungen. Wenn ich daran denke, wie das noch vor einigen Wochen geklungen hat stelle ich heute fest: das ist ein neuer Zungenschlag. Besonders im Blick auf die strategischen Perspektiven der Marke Silit.

Wollen Sie damit sagen, dass der WMF-Vorstand dabei ist seine Positionen aufzugeben und dem Betriebsrat und der IG Metall entgegenkommen wird?

Wir sind hier nicht auf dem Fußballplatz. Es geht nicht um „Durchsetzen“ oder „Aufgeben“ von Positionen. Es geht um eine gemeinsame, gut begründete Weiterentwicklung der Unternehmens- und Markenstrategie für Silit. Ende der nächsten Woche werden wir wissen durch welche Strukturen und Maßnahmen die Marke Silit gestärkt werden soll. Für uns geht es in erster Linie um die Beschäftigten, um die Menschen und um die soziale Situation in Riedlingen. Aber es geht natürlich auch um Geld, es geht um Kosten, die erwirtschaftet werden müssen. Und nicht zuletzt geht es um große Investitionen. Mit Rhetorik werden wir den Standort und die Arbeitsplätze in Riedlingen nicht sichern können.

Mit welcher Strategie gehen Sie in die Gespräche?

Dreh- und Angelpunkt der Gespräche ist die künftige Markenstrategie für Silit. Auch wenn sich die WMF-Führung zuletzt durchaus positiv zu den Perspektiven von Silit und dem Standort Riedlingen innerhalb des WMF-Konzerns geäußert hat, liegen die Positionen von Betriebsrat und Vorstand in diesem Punkt diametral auseinander. Nachdem was wir wissen sollen die markenspezifischen Strukturen von Silit vollständig im WMF-Konzern aufgehen. Unserer Meinung nach ist diese Strategie langfristig nicht von Vorteil für die Marke. Wir wollen, dass Silit eigenständige Markenstrukturen behält.