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Produktionshalle

Magirus produziert wieder in Ulm

Ulm / Lesedauer: 2 min

Fertigung von Feuerwehrfahrzeugen läuft auf Hochtouren
Veröffentlicht:27.09.2013, 10:50

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Iveco Magirus baut in Ulm nun Feuerwehrfahrzeuge statt schwerer Lastwagen. Am Donnerstag wurden die umgebauten Produktionshallen sowie ein Forschungs- und Kundenzentrum der Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH eröffnet.

IG-Metall-Vertreterin Petra Wassermann und Konzernbetriebsratschef Wilfried Schmid werteten die Inbetriebnahme der Produktion von Löschfahrzeugen als „positives Signal“. Es war ein langer Weg zu dieser verhalten wohlwollenden Aussage der Arbeitnehmervertreter. Denn sie erinnern sich noch gut an den Schock im Mai vergangenen Jahres. Damals informierte das 100-prozentige Tochterunternehmen der italienischen Nutzfahrzeug-AG, Fiat Industries, die Produktion schwerer Lastkraftwagen in Ulm zu schließen und nach Madrid zu verlagern. Bis zu 1500 Arbeitsplätze waren von der Entscheidung der Italiener betroffen.

Im Nachhinein hat sich vieles zum Guten gewendet. Man sei ohne betriebsbedingte Kündigungen ausgekommen. 500 der Mitarbeiter konnten nach Firmenangaben zur Brandschutztechnik wechseln, 550 Arbeitsverträge seien aufgelöst worden. Weitere 500 Mitarbeiter seien in der Abteilung für den Umbau schwerer Iveco-Lastwagen für Sonderanwendungen in Ulm untergekommen.

Der Standort Ulm, an dem der Mutterkonzern Fiat Industries seine Brandschutzforschung und -produktion nun konzentriert, ist ein klares Bekenntnis an die „Heimatstadt des Feuerwehrwesens“, wie es Fiat-Industries-Chef Antonio Benedetti formulierte. Magirus wurde 1864 in Ulm gegründet, dort wurde auch die Drehleiter erfunden. Dennoch: „Ein Teil des Weges liegt noch vor uns“, sagte Benedetti. Der Auftragseingang für Magirus-Löschfahrzeuge sei höher als erwartet. Deshalb käme es zu Lieferverzögerungen. Bis zu 1000 Fahrzeuge könne die Fabrik derzeit jährlich im Zwei-Schicht-Betrieb produzieren, so Iveco-Magirus-Produktionsleiter Alfonso Chiettini. Theoretisch ließe sich die Kapazität auf 1800 aufstocken. Nach 35 Millionen Euro Investitionen in den Standort seien dort nun insgesamt 1050 Menschen beschäftigt.