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Bundesligavorschau Teil 5 – Augsburg: Die Hoffnung heißt Aristide Bancé

LEUTKIRCH / Lesedauer: 3 min

Mit neuem Trainer und neuem Manager zu altem Ziel: Klassenerhalt
Veröffentlicht:19.08.2012, 21:40

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„Wir haben unser Ziel erreicht, aber wir können uns natürlich noch steigern“ – Markus Weinzierls Spielanalyse nach dem 2:0 im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten SV Wilhelmshaven war kurz und bündig. Das Ziel in der Bundesliga zu erreichen dürfte für die Augsburger deutlich mühsamer werden, denn der Sensations-Drinbleiber der zurückliegenden Saison geht mit etlichen Unbekannten in die neue Spielzeit.

Weinzierl (zuvor Jahn Regensburg), der den beliebten und erfolgreichen Jos Luhukay als Trainer ablöste, gehört ebenso dazu wie der neue Manager Manfred Paula , der Andreas Rettig nachfolgte. Während Rettig eine allseits geachtete Größe im Fußball-Oberhaus ist, gilt Paula (zuvor beim Bayernligisten TSV Aindling sowie beim SSV Ulm 1846 in Amt und Würden) als unbekannte Größe. Zumindest in Sachen Selbstvertrauen sind die Augsburger schon mal erstklassig. „Ich sehe die Bundesliga nicht als Abenteuer“, tönt Paula, der glaubt, dass er im Kreis etablierter Bundesliga-Manager kein Unbekannter ist: „Ich muss da nicht mit dem Namensschild rumlaufen.“

Kein Studententarif mehr

Um den Vorsatz vom Klassenerhalt wahr werden zu lassen, ist der FCA spendabler geworden. Während Paulas Vorgänger neue Spieler stets zum „Studententarif“ (Rettig über Rettig) einkaufen musste, durfte sein Nachfolger drei Millionen ausgeben, was vor allem mit einem Sinneswandel des allgewaltigen Präsidenten zusammenhängt. Walter Seinsch zeigt sich lernfähig: „Davor haben wir vielleicht zu wenig gemacht. Ich musste auch erst lernen, was wichtig und richtig ist.“

Richtig ist vor allem, dass der ungewöhnliche Vereinsboss (neun Kinder, davon sechs adoptiert) wieder die Zügel fester als in der Hand hält. Seinsch hat den FCA in seiner Präsidentschaft (seit 2000) vor der Pleite gerettet, von der Bayernliga in die Bundesliga geführt und passt mit seinem Beirat immer noch genau auf, dass Soll und Haben stimmen, schließlich ist das neue Stadion immer noch nicht abbezahlt. 1,4 Millionen Tilgung schlagen pro Jahr zu Buche. Seinsch: „Wir haben noch Kredite von acht bis neun Millionen zu tilgen. Ich hasse Schulden, weil sie unfrei machen.“ Nichtsdestotrotz sagt Trainer Weinzierl: „Ich bin absolut zufrieden mit den Neuzugängen.“

Von denen trägt vor allem Aristide Bancé, für 500 000 Euro Ablöse von Al-Ahli (Dubai) gekommen, die Hoffnungen auf den neuerlichen Klassenerhalt. In seinen drei Jahren bei Mainz schoss Bancé Tore am Fließband, und vor allem sein neuer Trainer glaubt fest an Bancés alte Klasse: „Ich bin kein Hellseher, aber ich glaube schon, dass wir ihn dahin bringen können, wo er schon einmal war.“

Damit wäre Augsburgs größtes Problem, die Abschlussschwäche, schon mal gelöst. Wenn Neuzugang Andreas Ottl die stabile Abwehr weiter stabilisiert, Torwart-Denkmal Simon Jentzsch (36) weiterhin schier unüberwindlich auftritt und das geduldige Publikum weiter Geduld bewahrt, könnte das zweite kleine Wunder, der neuerliche Klassenerhalt, klappen. Markus Weinzierl jedenfalls hat die besten Vorsätze: „Wir haben in Augsburg gute Voraussetzungen. Wir wollen fester Bestandteil der Bundesliga werden.“ Spätestens dann bräuchte Manfred Paula endgültig kein Namensschild mehr.

SZ-Prognose: Augsburg belegt Rang 14 – Klassenerhalt.