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Traumpalast

Von der Suche nach einem Wir

Biberach / Lesedauer: 2 min

Debüt-Spielfilm „Ich ich ich“ bei den 44. Biberacher Filmfestspielen
Veröffentlicht:31.10.2022, 11:37

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Rund 60 Filme sind bei den 44. Biberacher Filmfestspielen vom 1. bis 6. November im Kino Traumpalast zu sehen. Im Vorfeld des Vorverkaufsstarts am 29. Oktober stellen Filmfestverein und SZ-Redaktion einige Produktionen vor, die einen Kinobesuch wert sind. Heute schreibt Anna Reukauf (Foto: Andrea Ludwig Design), Pressesprecherin des Festivals, über den Debüt-Spielfilm „Ich ich ich“.

„Ich ich ich“ von Zora Rux ist das erste Werk der Regisseurin und Autorin nach Beendigung ihres Studiums an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Er steht deshalb im Wettbewerb um den besten Debüt-Spielfilm. In der englischen Vertonung lief „Second Thoughts“, so der internationale Titel, weltweit auf Festivals, beim Cinema Jove Festival in Spanien als Eröffnungsfilm.

Marie (Elisa Plüss) turtelt mit ihrem Freund Julian (Thomas Fränzel) auf der Hochzeitsfeier dessen Bruders. Motiviert von der romantischen Stimmung und den Sticheleien seines Vaters, der kurz zuvor in seinem Toast allen zu verstehen gegeben hat, dass Julian als der älteste Sohn eigentlich zuerst hätte heiraten sollen, erhebt sich Julian zu einer eigenen Rede. Doch statt die Liebe seines Bruders zu feiern, fragt er Marie vor der versammelten Hochzeitsgesellschaft, ob sie ihn heiraten will. Diese ist geschockt, überlegt kurz und flüstert ihm ins Ohr: „Ich weiß nicht.“

Um sich ihrer Gefühle klar zu werden, fährt sie in ein leerstehendes Haus ihrer Familie aufs Land. Doch Ruhe findet sie dort nicht. All ihre Verwanden, Bekannten und Exliebhaber begleiten sie rund um die Uhr. Als personifizierte Gedanken plappern sie unermüdlich auf sie ein. Jeder von ihnen weiß natürlich genau, was für Marie das Beste ist und wo ihr Weg hinführen soll. Als ihr dann auch noch der reale Julian mit seinen eigenen Gedankenmenschen und Zweifeln hinterherreist, scheint die Suche nach ihrem wahren Ich aussichtslos. Die Gedanken und Zweifel des Paares kollidieren. Doch eine skurrile Entdeckung bei einem gemeinsamen Spaziergang im Wald bringt eine befreiende Erkenntnis – zumindest für Marie. In ihrem Film nimmt Zora Rux den Zuschauer mit in die Welt surreale Welt der visualisierten Gedanken. Die junge Berliner Regisseurin wird Biberach mit einem Teil ihres Casts besuchen.

Zu sehen ist „Ich ich ich“ am 3. November, 20.30 Uhr, und 4. November, 13.30 Uhr. Karten gibt es im Festivalkino Traumpalast und online unter: www.biberacherfilmfestspiele.de