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Fußball

VfB: Nach dem Sieg ist vor dem Spiel

Sport / Lesedauer: 3 min

VfB Stuttgart setzt im Aufstiegskampf auf gesamten Kader – Wolf stolz auf Leistung
Veröffentlicht:25.04.2017, 19:30

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Einen direkten Konkurrenten überzeugend geschlagen, die Tabellenspitze zurückerobert, sechs Punkte Abstand auf Platz vier – und trotzdem wollte Stuttgarts Trainer Hannes Wolf nach dem souveränen 3:1-Sieg gegen Union Berlin nichts von einer Vorentscheidung wissen: „Das war ein wichtiger Step auf der Reise, aber wir bleiben bescheiden und wissen, dass es am kommenden Samstag in Nürnberg wieder schwer wird.“ Und auch Sportvorstand Jan Schindelmeiser stieß ins selbe Horn, als er sagte: „Das heute war ein extrem wichtiger Sieg und ein großer Schritt, aber es ist noch nichts passiert.“

Lobeshymnen auf das Team

Doch so ganz entspricht das nicht der Wahrheit. Vor allem spielerisch überzeugten die Stuttgarter, kamen durch das Mittelfeld immer wieder zu gefährlichen Situationen und standen auch in der Abwehr sicher. Und vor allem dieser Aspekt war es dann auch, der den Verantwortlichen Optimismus entlockte und zu wahren Lobeshymnen auf die Mannschaft ansetzen ließ. „Es war auf allen Ebenen schon eine Topleistung und ich bin einfach stolz auf die Mannschaft. Wir waren in der ganzen Struktur total sauber und jeder hat heute den Mut gehabt, wirklich Fußball zu spielen“, formulierte Wolf. Zwar wolle er keinen speziell herausheben, aber es war herauszuhören, dass vor allem Offensivakteur Josip Brekalo und Techniker Alexandru Maxim sein Wohlwollen auf sich gezogen hatten. „Josip hat sehr gut trainiert, wir wollten einen weiteren Dynamikspieler aufbieten, der Tempo reinbringt und so ist Alex dann in die Mitte gerückt.“ Vor allem mit letzterem sei er „sehr zufrieden“.

Mané fällt ein halbes Jahr aus

Doch überrascht diese Entwicklung eigentlich, war der rumänische Spielmacher doch lange eher auf dem Abstellgleis beheimatet. Zudem ist der Grund für die Maxim-Auferstehung eigentlich eher unschön für die Schwaben – die schwere Knieverletzung von Carlos Mané, der jüngst in seiner portugiesischen Heimat operiert wurde und laut Schindelmeiser wahrscheinlich mindestens sechs Monate ausfallen wird. „Wir haben in München das erste Mal ohne Carlos gespielt und hatten Probleme, den Ball vorn reinzubekommen. In dem Zusammenhang hat Alex gut trainiert und das ist seine super Geschichte“, so Wolf.

Schlüssel für den Erfolg? Die Spieler

Allgemein seien die Profis aus der vermeintlichen zweiten Reihe ein Trumpf in der finalen Phase im Kampf um den direkten Wiederaufstieg. „Wir haben viele gute Leute und halten die Augen nach den Entwicklungen auf“, führt der Cheftrainer an: „Es ist schön, wenn Spieler nach einer langen Zeit reinrutschen und dann gleich auf dem Level sind. Denn der Schlüssel für den Erfolg sind immer die Spieler.“

Und dieses Level hätten beim Spiel gegen Union alle abrufen können. „Heute haben alle Facetten getragen: Wir haben viel wegverteidigt und wenig zugelassen“, meint Wolf, der trotz der jüngsten souveränen Auftritte seines VfB noch immer die kürzliche Schwächephase mit fünf sieglosen Spielen hintereinander im Hinterkopf hat: „Ich versuche mich darauf zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann. Wir sollten nicht sagen, wir haben diese Schwächephase hinter uns gelassen, wir haben dieses Gesicht und müssen uns auf einen heißen Ritt einstellen.“