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Jahresauftakt

Zeiss hat Freundschaft mit Traub gekündigt

Oberkochen / Lesedauer: 2 min

Heftige Kritik an der Wirtschaftspolitik des Oberkochener Bürgermeisters
Veröffentlicht:08.02.2018, 12:35

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Oberkochens Bürgermeister Peter Traub zählt wohl nicht mehr zu den Freunden von Zeiss. Beim Jahresauftakt des Technologiekonzern begrüßte Vorstandsvorsitzender Michael Kaschke ausdrücklich nur „befreundete Bürgermeister“. Traub blieb unerwähnt.

Die Vorgehensweise Traubs in Sachen des südkoreanischen Werkzeugbauers YG-1 ist noch nicht verdaut. Die Gründe erläuterte Kaschke noch einmal vor den beim Jahresauftakt anwesenden Vertretern aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens und insbesondere der Wirtschaft. Der Vorstandsvorsitzende verurteilte die Art, wie in diesem Fall Wirtschaftspolitik gemacht worden sei. „Uns geht es nicht darum, eine Industrieansiedlung zu kommentieren“, sagte er. Bisher habe aber die Region das gute Zusammenwirken von Wirtschaft, Politik und Bürgern ausgezeichnet. Dieses Zusammenwirken habe jetzt Schaden genommen. Ein gutes Netzwerk sei für Ostwürttemberg deshalb so wichtig, weil es aufgrund seiner Randlage eher zu den benachteiligten Regionen gehöre. Die Verantwortung hierfür trügen die für Wirtschaft und Kommunalpolitik Verantwortlichen gleichermaßen.

Kaschke machte auch deutlich, wie sehr Oberkochen von Zeiss profitiert. Unter anderem über hohe Gewerbesteuereinnahmen. Daneben fördert der Technologiekonzern 700 Projekte. Viele davon in den Bereichen Bildung und Ausbildung in Jena und Oberkochen. Umso mehr habe er sich über dasVerhalten Oberkochens gewundert.

7070 Mitarbeiter auf der Ostalb

„Zeiss geht es sehr gut“, hatte Kaschke ansonsten Erfreuliches zu berichten. Erstmals sei im vergangenen Geschäftsjahr beim Umsatz die Marke von fünf Milliarden Euro überschritten worden. Eine Dividende in Höhe von 50 Millionen Euro überweist die Zeiss AG an die Carl Zeiss-Stifung. Die wiederum einen Großteil dieses Geldes an die Mitarbeiter ausschüttet. Das sind 27 000 weltweit. 1500 mehr als im Vorjahr. Auf der Ostalb beschäftigt der Konzern 7070 Mitarbeiter. 1700 mehr als noch 2010.

Zeiss will weiter wachsen und setzt dabei auf Innovation, Investition, Geschäftsexpansion – und auf seine Mitarbeiter. Wissen und Bildung spielen im Unternehmen eine zentrale Rolle. Denn um an der Spitze zu bleiben, braucht Zeiss qualifizierte Mitarbeiter. Investiert wird daher in Aus- und Weiterbildung.