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Sommertour

SPD-Bundestagsabgeordnete will Weichen stellen

Ehingen / Lesedauer: 3 min

Hilde Mattheis ist auf Sommertour im Wahlkreis durch Ehingen und Oberdischingen
Veröffentlicht:09.07.2014, 19:37

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Auf ihrer Sommertour durch den Wahlkreis hat die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis die Gemeinde Oberdischingen besucht und ließ sich dort von Bürgermeister Fritz Nägele den Kindergarten mit Krippe zeigen, bevor es weiter ging zur regionalen Wohngruppe der Heggbacher Einrichtungen. Im Anschluss besuchte die Bundestagsabgeordnete die Firma Kupil und ließ sich danach im Pflegestützpunkt darüber in Kenntnis setzen, wie das Beratungsangebot von den Menschen vor Ort angenommen wird. Vom 8. bis 18. Juli ist die SPD-Bundetagsabgeordnete noch unterwegs.

„Was gibt es Neues in “, wollte Hilde Mattheis von Bürgermeister Fritz Nägele wissen. Unverändert sei das Problem der fehlenden Bauplätze für junge Familien und Gewerbe. „Wir wollen nicht Wachsen um des Wachsens willen“, betonte Nägele. „Wir haben keinen einzigen Bauplatz, nicht einen einzigen.“ Deshalb soll neues Bauland erschlossen werden. Dazu will der Bürgermeister von Oberdischingen ein Ortsentwicklungskonzept in Auftrag geben. „Vor allem die Ortskernentwicklung liegt mir am Herzen“, so Nägele. „Schaut man in die Herrengasse sieht man alles, aber keine Menschen.“ Das soll sich die kommenden Jahre ändern. Denkbare wäre für den Bürgermeister beispielsweise ein Museum, das Leute in den Ortskern lockt. Auch ein Wochenmarkt würde ihm für Oberdischingen vorschweben.

Ein gelungenes Beispiel in der Herrengasse für eine sinnvolle Umnutzung sei das ehemalige Gasthaus Löwen, in dem die Heggbacher Einrichtungen eine regionale Wohngruppe untergebracht haben. „Wir wurden supertoll aufgenommen in Oberdischingen“, freute sich Wohnbereichsleiterin Sonja Gaißmaier. „So was nennt man erfolgreiche Inklusion“, lobte Hilde Mattheis die Akzeptanz vor Ort. 13 Menschen leben in der Wohngruppe. „Nächste Woche zieht der 14. ein und dann ist die Wohngruppe voll“, sagte die Wohnbereichsleiterin.

Die Krippenkinder tanzten für Bürgermeister Nägele und Hilde Mattheis einen Schmetterlingstanz. Sechs Kinder sind derzeit in der ganztagesbetreuten Marienkäfergruppe, drei weitere Anmeldungen liegen bereits für nach den Sommerferien vor.

Bei der Firma in Ehingen, die Fenster und Türen herstellt, lässt sich Hilde Mattheis die einzelnen Fertigungsschritte in der Produktion erklären. Der mittelständische Betrieb hat rund 90 Mitarbeiter und zehn Azubis. „Es ist schwierig, gute Leute zu kriegen. Für den Montagebereich holen wir uns auch Leute aus dem Ausland, das können wir nicht mehr abdecken“, sagte Geschäftsführer Christoph Hilker, der den Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder leitet. Er würde sich mehr Wertschätzung für die Ausbildungsberufe wünschen. Immer mehr Schüler tendieren zu Abitur und Studium, statt einen handwerklichen Beruf zu ergreifen. „Wir sind dabei, die duale Ausbildung zu stärken, vor allem den Dienstleistungs- und Handwerkerbereich“, sagte Hilde Mattheis. Stolz ist der studierte Diplom-Kaufmann auf die geringe Fluktuation im Betrieb. „Wir bauen unser Unternehmen nachhaltig aus, bei uns gibt es keine Arbeiter mit Mindestlohn“, so Hilker.

Claudia Litzbarski berät Betroffene oder Angehörige im Pflegestützpunkt Ehingen rund um das Thema Pflege, welche Leistungen beantragt werden können, außerdem hilft sie auch beim Ausfüllen der Formulare. Und die Zahlen sprechen für sich: Haben sich im Jahr 2011 insgesamt noch 509 Menschen beraten lassen, stieg die Zahl im Jahr 2013 auf 2124 an. Viele schätzen die Neutralität dieses Angebotes, so Josef Barabeisch, Dezernent für Jugend uns Souiales beim Landratsamt Alb-Donau-Kreis. Denn finanziert werden die 48 Pflegestützpunkte in Baden-Württemberg von den Kranken- und Pflegekassen sowie den Stadt- oder Landkreisen.

„Unser Ziel ist es, die Leute so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu lassen“, betonte Claudia Litzbarski. Sie kritisiert den komplizierten Zugang zu den Betreuungsleistungen. Auch Hilde Mattheis sieht hier noch Handlungsbedarf.