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Kindheitstraum

Pilot rettet mit Christoph 11 jeden Tag Leben

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 2 min

Andreas Helwig ist seit 1998 Stationsleiter in Schwenningen - Beruf ist längst zur Berufung geworden
Veröffentlicht:29.10.2012, 17:30

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(sbo) - Andreas Helwig hat sich einen Kindheitstraum erfüllt. Nach dem Abitur war dem gebürtigen Düsseldorfer klar, dass er Hubschrauber fliegen will. Das macht der heute 54-Jährige immer noch. Er fliegt aber nicht irgendeinen Hubschrauber, sondern ist Pilot des Rettungs-Helikopters Christoph 11.

Seit 1998 ist Andreas Helwig Stationsleiter am Standort Schwenningen . Das Team von drei Piloten, sechs Rettungsassistenten und 30 Medizinern sei eine verschworene Gemeinschaft, in der sich jeder auf den anderen verlassen könne. Das sei bei Rettungsflügen besonders wichtig, denn es gelte, nicht nur das Leben eines Verletzten zu retten, sondern mitunter auch in schwierigem Gelände zu landen.

Seit 1975 ist der Rettungshubschrauber beim Klinikum in Schwenningen stationiert. Dies sei ein Segen für den Kreis, meint Helwig, denn so schnell wie Christoph 11 an zum Teil abgelegenen Einsatzorten im Schwarzwald ist, sei kein Rettungswagen. Der Hubschrauber hat einen Einsatzradius von 53 Kilometern, begrenzt von Freudenstadt im Norden, Sigmaringen im Osten, der Schweizer Grenze im Süden und Freiburg im Westen.

50 Prozent der Flüge fänden aber im Schwarzwald-Baar-Kreis statt. 2011 flog „der schnelle Notarztzubringer“, wie Helwig sagt, 1533 Einsätze, also knapp 130 im Monat. Die meisten seien internistische Notfälle. Nur sieben Prozent davon sind laut Helwig Verlegungen von einer Klinik in eine andere.

Bundesweit liegt Christoph 11 an achter Stelle bei der Einsatzfrequenz, bedingt durch den ländlichen Raum, so Helwig. Von 7 Uhr bis Sonnenuntergang ist der Rettungshubschrauber der DRF Flugrettung unterwegs. Seit 1990 Rettungsflieger

Seit 1990 ist Helwig bei der DRF Flugrettung beschäftigt. In den ersten acht Jahren flog er in Schleswig-Holstein und zu den nord- und ostfriesischen Inseln. Auch, wenn schlimme Bilder von schrecklichen Unfällen sich dauerhaft eingeprägt haben, so ist die Rettungsfliegerei für Helwig immer noch ein „sinnvoller, erfüllender Beruf“, der für ihn längst zur Berufung geworden sei.

Entscheidend sei bei den Einsätzen, dass das Team zu einer homogenen Einheit werde, denn der Stress fliege bei jedem Einsatz mit. Einen Blick für die Schönheit der Natur, die sie von oben sehen können, haben er, der Rettungsassistent und der mitfliegende Notarzt nicht.

Und doch werde es bei manchem Rückflug von einem Einsatz im Cockpit ganz still, und jeder genieße dann doch den Blick von weit oben über den Schwarzwald oder die Ebene.