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Reinstetten/BELLAMIONT

Bei Stuckateuren spielt die Musik

Reinstetten / Lesedauer: 3 min

Bei Stuckateuren spielt die Musik
Veröffentlicht:19.01.2012, 20:05

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Im IHK-Bezirks ist es die 107., für die Reinstetter Schule die zweite Partnerschaft, die gestern Vormittag förmlich unterzeichnet wurde. Nach dem Ochsenhauser Liebherr-Werk ist weiterer Partner der Stuckateur-Fachbetrieb Linus Baumann GmbH in Bellamont.

Den Ansatz seines Engagements verdeutlichte Linus Baumann, stellvertretender Innungsmeister der Stuckateure im Kreis, im Beisein von mehreren Neuntklässlern und Ochsenhausens Bürgermeister Andreas Denzel mit Michael Schmid. Stuckateure stehen für eine gute Ausbildung und ein vielseitiges Profil, fügte Linus Baumann an. Es beinhalte die derzeit angesagte Wärmedämmung, den Estrich- und Trockenbau sowie die Fassadengestaltung. Mit seinen fünf Mitarbeitern sei er im Umkreis von 40 Kilometern aktiv. Er selbst habe sich für die neue Partnerschaftsaufgabe bereits erste didaktische Pläne erarbeitet.

Geben und Nehmen

Reinstettens Schulleiter Uwe Stark bekräftigte bei der Übergabe der IHK-Urkunde im Reinstetter Musiksaal durch Thomas Weise, dass das Engagement des Bellamonter Fachbetriebs mit der Reinstetter Schule ein Indiz des engen Zusammenwirkens der beiden Partner in der Region sei. Letztendlich sei es, so ergänzte er im Beisein von Konrektor Ulrich Mebus und der beiden Fachlehrer Gerlinde Musterle und Raimund Kalenberg, ein Geben und Nehmen: Der Betrieb kann bei dieser Partnerschaft sein Profil präsentieren und der Schule wird im Gegenzug die Chance geboten, in den Berufsalltag hinein zu schnuppern mit praxisorientiertem Lernen. Dadurch werden die Jugendlichen fit gemacht für den späteren Berufsalltag.

Auf eine Besonderheit wies der IHK-Vertreter, Dipl. Biologe Thomas Weise, dabei hin, bei der Kammer für den Bereich Ausbildung zuständig. Denn mit der zweiten Reinstetter Schulpartnerschaft kooperiert man sich hier nicht nur mit der Liebherr GmbH Ochsenhausen , also einem in Weltunternehmen, sondern auch mit einer kleinen Firma. Dies entspreche laut Thomas Weise voll dem Ansatz der am 4. November 2008 abgeschlossenen Vereinbarung der damaligen Landesregierung mit Vertretern der Wirtschaft zum Eingehen von Bildungspartnerschaften, damit auch die regionale Kompetenz gestärkt wird. Er sei optimistisch, dass dies eine weitere fruchtbare Partnerschaft werde.

Gewinner gibt es mehrere

Letztendlich hätten Schüler durch solche Kooperationen noch bessere Chancen auf dem Berufsmarkt, die Unternehmen und Lehrer profitieren ebenfalls von der Zusammenarbeit, letztendlich auch die Eltern bei der Berufswahl ihrer Kinder. Dies unterstrich auch Ochsenhausens Bürgermeister Andreas Denzel. Er sei mit seinem Mitarbeiter Michael Schmid gerne zur Vertragsunterzeichnung gekommen, „weil wir solche Ideen für enorm wichtig erachten“. Diese Initiative der IHK Ulm zu Bildungspartnerschaften zwischen Firmen und Schulen sei dabei für beide Seiten von Nutzen. Denn unlängst habe er gelesen, dass 40 Prozent der Jugendlichen die Schule ohne konkrete Berufsvorstellungen verlassen: „Da ist das Problem gleich vorprogrammiert“.

Mit der nun unterzeichneten Partnerschaft können die Jugendlichen nun in einer Bereich hineinschauen, fügte Denzel an die Adresse von Linus Baumann hinzu, und sehen, wo momentan fraglos die Musik spielt. Denn energetische Maßnahmen wie Wärmedämmung seien im Augenblick ein zentrales Thema für die Bürger. Abschließend bat Andreas Denzel die Jugendlichen der Reinstetter Schule, dieses Angebot aktiv zu nutzen. Denn die vereinbarte Zusammenarbeit biete die gewünschte Brücke zwischen Theorie und Praxis mit Einblick in den Berufsalltag.