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Fracking am Bodensee: Verwirrung um Lizenz

Ravensburg / Lesedauer: 1 min

Bergbehörde irritiert über angeblichen Übergang von Parkyn Energy an Rose Petrolium
Veröffentlicht:25.02.2014, 18:40

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Verwirrung um die Lizenzen zur Erdgas-Suche im Bodenseeraum: Das britische Unternehmen Parkyn Energy, das im Raum Biberach und Konstanz nach Schiefergas zur eventuellen Förderung mit der Fracking-Methode suchen darf, ist offenbar in der ebenfalls britischen Firma Rose Petroleum aufgegangen. Das Unternehmen verkündet auf seiner Internetseite, im Besitz der Lizenzen zu sein. Das Landesamt für Geologie in Freiburg bezweifelt dies.

Die Behörde geht davon aus, dass eine Übertragung genehmigungspflichtig wäre, wie Sprecher Joachim Müller-Bremberger der Schwäbischen Zeitung sagte. Bislang liege aber kein Antrag vor.

Nun hat die Behörde das Unternehmen aufgefordert, bis Mitte März Klarheit über die Besitzverhältnisse zu schaffen. Das Vorgehen der Briten hat in Freiburg Stirnrunzeln hervorgerufen. „Das war keine Vertrauen bildende Maßnahme“, sagte Müller-Bremberger.

Parkyn Energy hatte erst kürzlich eine Verlängerung der Suchlizenz bei der Bergbehörde um zwei Jahre durchgesetzt und dabei auch mit rechtlichen Schritten gedroht. Die Bergbehörde, die dem Regierungspräsidium Freiburg angegliedert ist, hatte die Lizenz mit dem Verweis auf rechtliche Zwänge erteilt. Umweltschützer hatten darauf empört reagiert.

Die Schiefergas-Fördermethode Fracking ist umstritten, weil dabei Chemie und Wasser unter die Erde gepresst werden, um härtere Gesteinsschichten aufzubrechen. Kritiker fürchten Auswirkungen auf das Grundwasser. Gerade im Umfeld des Bodensees , der auch ein Trinkwasserspeicher ist, hat die Methode deswegen wenig Freunde. In den USA hat sie hingegen in den Förderregionen zu einem wirtschaftlichen Boom und sinkenden Energiepreisen geführt.