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Minister Hermann: Stuttgart 21 verzögert sich – Bahn dementiert

Stuttgart / Lesedauer: 2 min

Minister Hermann: Stuttgart 21 verzögert sich – Bahn dementiert
Veröffentlicht:19.01.2013, 13:50

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Dem Bahnprojekt Stuttgart 21 drohen nach Ansicht von Grünen-Politikern weitere Mehrkosten und ein Zeitverzug. Im Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ sagte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann, Stuttgart 21 sei mit einem Fertigstellungstermin 2025 bereits extrem optimistisch kalkuliert. Derzeit geht die Bahn offiziell noch davon aus, dass der Tiefbahnhof und die Neubaustrecke zeitgleich 2020 fertiggestellt werden.

Hermann äußerte erneut grundsätzliche Zweifel am Projektmanagement der Bahn. Viele Großprojekte der Bahn seien zeitlich und finanziell aus dem Ruder gelaufen. „Das Projekt Stuttgart 21 ist deshalb so riskant, weil es nur funktioniert, wenn alles gleichzeitig fertig wird. (…) Die notwendige Vollkommenheit in jedem Detail macht das Projekt so riskant. Und genau das ist der Bahn noch nie gelungen“, sagte Hermann.

Der Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter geht laut Zeitung davon aus, dass für S 21 ein zweistelliger Milliardenbetrag fällig wird. Der Grünen-Politiker sprach von Hochrechnungen, die im Bahn-Konzern unter Verschluss gehalten würden. „Demnach würde das Bahnprojekt unterm Strich zwischen 10,7 und 11,3 Milliarden Euro kosten“, so Hofreiter zur „ Stuttgarter Zeitung “. Die Konzern-Zentrale der Bahn dementierte gegenüber dem Blatt die Zahlen.

Die Deutsche Bahn hingegen weist Behauptungen von über angebliche weitere Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen beim Bahnprojekt Stuttgart-Ulm als völlig haltlos zurück. „Annahmen, die über jene Kostenrisiken hinaus gehen, die am 12. Dezember 2012 dem Aufsichtsrat erläutert wurden, sind pure Spekulation und entbehren jeglicher Grundlage, die wir aufs Schärfste zurückweisen“, sagt der Projektsprecher Wolfgang Dietrich.

„Mit diffusen Zahlen und Annahmen nun zu versuchen, das Projekt zu torpedieren, halte ich für unredlich“, sagt der Projektsprecher. Dietrich hält dies für ein so durchsichtiges wie fragwürdiges politisches Manöver, mit Blick auf das anstehende Projektgespräch am Montag mit dem Bahnvorstand.