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Bezirksderby

Der SC 04 Tuttlingen im freien Fall

Tuttlingen / Lesedauer: 4 min

Der neue Trainer walter Schneck: „Am Schluss haben wir die Ordnung verloren“
Veröffentlicht:14.04.2014, 16:05

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Die Bilanz des Fußball-Landesligisten SC 04 Tuttlingen wird immer trostloser. Der freie Fall nach unten setzte sich auch im Bezirksderby gegen den FV 08 Rottweil fort. Das 1:2 war die siebte Niederlage im achten Rückrunden-Spiel. Lediglich bei der SpVgg Holzgerlingen gab es mit dem 2:2 in der zweiten Saisonhälfte bisher einen Punkt. Der Klassenerhalt wird nur schwer zu schaffen sein. Als Tabellen-Dreizehnter nehmen die Donaustädter momentan einen direkten Abstiegsplatz ein.

Gegen die Rottweiler fehlten den Tuttlingern 120 Sekunden, um zumindest einen Punkt im Donaustadion zu behalten. Nach dem späten Siegtreffer der Gäste von Claudio Brescia in der 89. Minute sanken die Tuttlinger enttäuscht und entkräftet zu Boden. Der neue SC-Trainer Walter Schneck : „Das Ergebnis ist insofern unglücklich, weil du in der 89. Minute ein entscheidendes Tor einstecken musst. Fairerweise muss man sagen, dass Rottweil in der zweiten Halbzeit zwei, drei große Möglichkeiten hatte. Auch noch kurz vor dem Gegentor.“

Der Rottweiler Trainer Tim Hüfner fasste die 90 Minuten so zusammen: „Es war ein hartumkämpftes Spiel, mit einem letztendlich sicher glücklichen Sieger. Wir haben eine englische Woche hinter uns mit Spielen gegen die zwei führenden Mannschaften der Liga. Von daher mussten wir ein bisschen Tribut zollen. Da kann man in einem Spiel, in dem man auf die Zähne beißen muss, nichts Größeres erwarten.“

Beim SC 04 trauerte man dem verpassten Unentschieden hinterher: Schneck: „Schade, das 1:1 hätte uns gut getan.“ Auf die Frage, ob denn nicht schon ein Unentschieden zu wenig gewesen wäre, antwortete der Coach: „Nein, das ist ein Denkfehler. In so einem Spiel, in dem du am Schluss noch zweimal Glück hast, musst du den einen Punkt nehmen. Das ist immer noch besser, als keiner, auch von der Psyche her. Natürlich trittst du auf der Stelle, aber jetzt hast du halt gar nichts.“

An der kämpferischen Einstellung der SC-Kicker gab es nichts auszusetzen. Allerdings waren kräftemäßige Probleme nicht zu übersehen. „Sicher, in der ersten Hälfte ist er viel gelaufen. Aber in der zweiten Halbzeit wollte ich ihm schon einen Stuhl bringen“, beurteilte ein Tuttlinger Zuschauer nach dem Abpfiff die läuferische Leistung eines SC-Spielers.“

Auch dem SC-Trainer Schneck sind die Defizite nicht verborgen geblieben: „In der zweiten Halbzeit hatten wir einen Hänger, weil wir läuferisch eine Pause gebraucht haben. Es sah so aus, dass es uns schwer gefallen ist, weite Wege zu gehen. Da haben aber sicher auch die warmen Temperaturen mitgespielt. Zum Schluss haben wir dann die Ordnung verloren, sind nicht mehr so gut gestanden. Da gab es einige Szenen, wo wir am Ball waren, ihn aber einfach nicht geklärt bekommen haben.“

Der FV 08 Rottweil trat mit breiter Brust im Donaustadion an. Die jüngsten erfolgreichen Spiele haben der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben. Die Mannschaft hatte in Tuttlingen den größeren Siegeswillen. Als in der 87. Minute der Ball im Tuttlinger Toraus landete, war es FV-08-Torjäger Aleksandar Novakovic, der Ball holte und zur schnellen Abstoß-Ausführung auf die Torraumlinie legte. SC-Trainer Schneck: „Gewünscht und gehofft hat jeder, dass wir einen Dreier landen können. Man darf jedoch nicht vergessen, dass die Rottweiler einen Lauf haben. Es ist kein Zufall, dass sie zuletzt gut gepunktet haben. Sie sind in einem Punktbereich, wo du dir keinen Sorgen und Gedanken machst. Und so haben sie ihr Spiel runtergespielt, ohne Hektik, gewartet, bis wir die Fehler machen, die wir dann irgendwann gemacht haben. In den Zweikämpfen waren sie uns überlegen, sind aus den meisten als Sieger hervorgegangen.“

Da über das Oster-Wochenende in der Landesliga nicht gespielt wird, hat Walter Schneck nun zwei Wochen Zeit, die Mannschaft auf das nächste Spiel beim Schlusslicht SV Villingendorf vorzubereiten. Schneck: „Es ist kein Zufall, dass du da stehst, wo du stehst und liegt daran, dass du in der Summe zu viele Fehler machst. Dafür gibt es Gründe, die sich sicher nicht von heute auf morgen abstellen kann. Aber wenn du einen Negativlauf hast, musst du durchhalten. Die nächsten zwei Wochen müssen wir nutzen, dass wir in den Trainingseinheiten ein Schrittchen nach vorne kommen.“

Das Restprogramm des SC 04 (A = Auswärtsspiel, H = Heimspiel): 27. April: SV Villingendorf (A), 4. Mai: TuS Metzingen (H), 11. Mai: TSG Tübingen (A), 18. Mai: VfL Pfullingen (H), 25. Mai: TSV Hildrizhausen (A), 1. Juni: TSG Young Boys Reutlingen (H), 7. Juni: SV Nehren (A).