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Herbstkonzert

Nendingen hat jetzt eine eigene Polka

Tuttlingen-Nendingen / Lesedauer: 3 min

Werk wird beim Herbstkonzert zum 100. Geburtstag der Musikkapelle uraufgeführt
Veröffentlicht:18.11.2013, 13:15

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(pm) - Das Herbstkonzert der Musikkapelle Nendingen hat am Samstagabend ganz im Zeichen des 100. Vereinsgeburtstags gestanden. Der Vorsitzende Armin Huber , der den Konzertabend moderierte, ließ in den Pausen zwischen den Musikstücken das vergangene Jahrhundert mit Anekdoten und Begebenheiten aus der Vereinsgeschichte Revue passieren. Das Konzertprogramm selbst war ebenfalls eine Zeitreise durch das musikalische Archiv der Musikkapelle.

Eröffnet wurde der Konzertabend von zwölf Musikern, die ganz im Stil der Vereinsgründer, den ersten Auftritt beim „Königsfest“, den Feierlichkeiten zum Geburtstag von König Wilhelm II. von Württemberg 1913, nachstellten. Versammelt um einen Wirtshaustisch, spielten sie Musikstücke aus der damaligen Zeit, wie das „Ännchen von Tharau“ oder den Fortuna-Marsch.

Den zweiten Teil des Konzerts gestaltete die Musikkapelle Nendingen unter der Leitung von Martin Dett . Das Programm mit musikalischen Höhepunkten aus der Vereinsgeschichte begann mit der „Maske in Blau“, einer Operette aus den 1930er-Jahren, die 1966 von der Nendinger Musik aufgeführt wurde.

Der nächste Beitrag, „Bella Italia“, erinnerte an die Zeit, als Nachkriegsdeutschland die Alpen-Südseite entdeckte. Dennis Müller beeindruckte beim Klassiker „Il Silenzio“ als Solist auf der Trompete. 1978 ein Höhepunkt des damaligen Konzerts, kam der zeitlose Florentiner–Marsch auch dieses Mal wieder beim Publikum wieder an.

Mit dem Gospel „Just A Closer Walk With Thee“, frei übersetzt: „Lass mich immer mit Dir gehn“, näherten sich die Musiker der Gegenwart an. Das Stück wurde anno 2001 von den Nendingern aufgeführt – damals noch ohne Gesang, dieses Jahr erstmalig mit Michael Huber am Mikrofon.

Mit dem „Glenn Miller Medley“ sowie „Moments for Morricone“ ging das Programm flott weiter, ehe mit der „Traminer Musikantenpolka“ – dem Geburtstagsgeschenk des Städtischen Blasorchesters Tuttlingen, das beim Jubiläumsfest im April dieses Jahres überreicht wurde – das letzte Stück des offiziellen Programms gespielt wurde.

Gelungene Überraschung für die Zuhörer

Doch so einfach solle das Konzert nicht enden, leitete Huber in seinem Schlusswort gleich zu den Zugaben über. Vor 41 Jahren hatte Nendingen einen eigenen Marsch, den Narrenmarsch, komponiert vom Ehrendirigenten Arnold Huber und getextet von Huber Schilling, bekommen. Es war also an der Zeit, dass auch eine Polka mit Nendinger Bezug ins Repertoire aufgenommen wurde. Gerade noch rechtzeitig zum Jubiläumskonzert war das Stück mit dem Namen „Mein Heimatland“ fertig geworden. Komponiert hat es der Nendinger Dirigent Martin Dett, den Liedtext mit Nendinger Bezug steuerte Armin Huber bei. Ein Tag vor dem Konzert hatte Martin Dett seinen Musikern das Werk präsentiert und mit ihnen einstudiert. Die Uraufführung mit Gesang von Michael Huber und Tanja Hensler war die Überraschung des Abends.

Lang anhaltender Applaus belohnte die Nendinger Musiker. Erst nach der Fabian-Polka und einer zweiten Aufführung des neuen Stücks „Mein Heimatland“ durfte die Jubilare die Bühne verlassen.