StartseiteRegionalRegion TuttlingenTuttlingenGemeinderat berät am Montag über Moschee

Moschee

Gemeinderat berät am Montag über Moschee

Tuttlingen / Lesedauer: 2 min

Architekt stellt erneut Entwurf vor – Auch Wilhelmschule und Ettlensegart sind Themen
Veröffentlicht:21.10.2012, 14:35

Von:
Artikel teilen:

Nicht nur der Ort für die Gemeinderatssitzung ist ungewöhnlich, auch die Mischung an spannenden Themen steht nicht jeden Monat auf der Tagesordnung. Nachdem das Gremium zur Erinnerung an die Eingemeindungen vor 40 Jahren in diesem Jahr schon in den Ortsteilen Eßlingen und Möhringen tagte, trifft sich der Gemeinderat am Montag um 17 Uhr in den Nendinger Donauhallen. Spannendstes Thema wohl: der geplante Bau der Tuttlinger Moschee.

Architekt Günter Hermann hatte seinen ersten Entwurf für das Gebäude bereits im Integrationsbeirat vorgestellt. Der Entwurf soll die Grundlage für das weitere Planungsverfahren werden, einen entsprechenden Beschluss will der Gemeinderat heute fassen. Dabei könnten auch weitere Details bekannt werden. Klar ist bisher, wo das Gebäude entstehen soll: auf Grundstücken an der Bismarckstraße. Das Minarett soll nicht ganz 30 Meter hoch werden. Ungeklärt sind bisher aber die Kosten: Die muslimische Ditib-Gemeinde will sie vor allem durch Spenden aufbringen. Der weitere Zeitplan für den Bau und einige Bedenken der Anwohner, beispielsweise zur Gestaltung des Hinterhofs, sind offen.

Bereits vor vier Jahren hatte der türkisch-islamische Ditib-Verein konkrete Pläne für eine Moschee mit 400 Plätzen, einem Festsaal, Schulungs- und Sozialräumen ins Auge gefasst. Architekt Günter Hermann war seinerzeit mit der Planung beauftragt worden. An der ungeklärten Standortfrage scheiterte dieser Anlauf: Die Ditib-Gemeinde fand keinen Bauplatz. Die Gemeinderatsfraktionen und die Verwaltung befürworteten damals wie heute das Moschee-Projekt im Grundsatz. Unterschiedliche Meinungen gab es 2008 zu der Frage, ob ein Festsaal und Schulungsräume dazugehören müssen.

Bisher gibt es drei Moscheen in Tuttlingen: Am bekanntesten ist die Einrichtung an der Möhringer Straße. Dort hat die türkische Ditib-Gemeinde eine alte Schuhfabrik umgebaut. Freitags ist das Gebäude völlig überfüllt, wenn 150 bis 200 Männer zum Gebet kommen. „Kein Dauerzustand“, sagen die Türken.…

Antrag auf Gemeinschaftsschule

Auch Punkt zwei auf der Tagesordnung dürfte interessant werden. Wie im Sommer berichtet, möchte die Wilhelmschule Gemeinschaftsschule werden. Einen entsprechenden Antrag will der Gemeinderat nun beim Land stellen. In der Sitzung soll Schulleiter Hans-Peter Gökelmann das pädagogische Konzept vorstellen. Bedenken gab es im vergangenen Schuljahr unter anderem deshalb, weil die Wilhelmschule befürchtete, nicht genügend Schüler zu haben. Zwei Klassen in jeder Jahrgangsstufe sind Voraussetzung für die Umwandlung zur Gemeinschaftsschule.

Daneben berät der Gemeinderat auch über die geplante Lärmschutzwand im Ettlensegart. Derzeit ist sich die Stadt noch uneins mit dem Regierungspräsidium, wer Kosten in welcher Höhe für die Wand übernehmen soll. Weitere Gespräche sollen folgen.