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Auberlehaus

Museum: Alemannen ziehen bald ein

Trossingen / Lesedauer: 3 min

Trossinger Vorfahren und Afrika-Ausstellung bekommen einen neuen Rahmen
Veröffentlicht:17.02.2011, 14:50

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Viel tut sich in den kommenden Wochen und Monaten im Trossinger Museum Auberlehaus. So zieht noch vor Ostern die lang erwartete Alemannen-Ausstellung ins Obergeschoss ein. Komplett neu gestaltet wird auch die Afrika-Ausstellung, die dann der Trossinger Partnerstadt Windhoek und dem Land Namibia viel mehr Raum geben wird. Darüber hinaus feiert das Auberlehaus in diesem Jahr auch ein Jubiläum: Die Saurier-Ausgrabungen an der Rutschete begannen vor 100 Jahren.

Die Vorbereitungen für den Start der Alemannen-Ausstellung laufen schon. Um den Erlebnis-Charakter noch zu erhöhen, will das Auberlehaus-Team bereits am Samstag, 5. März, in der Wurmlinger Hirsch-Brauerei Bier nach einem alten alemannischen Rezept brauen. Das Bier kann dann – wenn es ausgegoren ist – am Sonntag, 15. Mai, gekauft und gekostet werden. Museums-Leiter Volker Neipp : „Die Exponate für die Alemannen-Ausstellung treffen am Freitag, 1. April, bei uns in Trossingen ein und werden dann am Samstag, 2. April im Museum aufgebaut.“ Ab Sonntag, 3. April, ist die Alemannen-Ausstellung dann zu sehen.

Besonders berühmt wurden die Trossinger Alemannen durch den Fund des Grabes 58 im Winter 2001. Das Archäologische Landesmuseum Konstanz beschreibt diesen Fund als „einen der späktakulärsten frühmittelalterlichen Grabfunde der letzten Jahre“. Das berühmteste Stück aus dem Alemannen-Grab wurde eine Leier, die – nach jahrelanger Restaurierung – seit vergangenem Herbst im Archäologischen Landesmuseum Konstanz zu sehen ist.

Das Auberlehaus zeigt in der Alemannen-Ausstellung dann eine der wenigen lizenzierten Leiernachbauten. Des weiteren sind zum Beispiel Nachbauten der Möbel aus dem Adelsgrab zu sehen. Auch das oben genannte Alemannen-Bier hat einen besonderen Bezug zu dem archäologischen Fund in Trossingen. So fand man in einer hölzernen Feldflasche des Ur-Trossingers Spuren eines mit Honig gewürzten und gehopften Starkbiers.

Die Geschichte Afrikas

Nach dem Ende der Käthe-Kruse-Ausstellung am Ostermontag soll im Obergeschoss des Auberlehauses auch die Afrika-Ausstellung komplett umgestaltet werden. Günther Neipp: „Wir werden die Besucher anhand der Exponate in die Geschichte Afrikas einführen.“ Einen größeren Raum als jetzt bekommt in der Ausstellung die Partnerschaft zwischen Trossingen und Windhoek sowie das Land Namibia. „Die Besucher werden Buschmänner sehen, ihrem Glauben und ihren Rieten begegnen, und es wird einen afrikanischen Schnitzermarkt geben.“

Für die Neugestaltung der Afrika-Ausstellung kann das Museum Auberlehaus zwischenzeitlich auf eine Sammlung des Benediktinerklosters Weingarten zurückgreifen. Das Kloster überlässt dem Museum seine naturhistorische und ethnologische Sammlung als Dauerleihgabe. Ein Teil der Sammlung stammt aus Afrika, große Teile davon aus dem heutigen Namibia. Die bisherige Afrika-Ausstellung im Auberlehaus basiert vor allem auf Exponaten aus der Sammlung des berühmten Trossingers Fritz Kiehn.