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Baustellenfest

Trotz neuem K5 bleibt eigene Wand wichtig

Rottweil / Lesedauer: 3 min

Spaichinger Kletterer engagieren sich im neuen Rottweiler Zentrum – aber Ausbildung bleibt in der alten Turnhalle
Veröffentlicht:12.12.2012, 17:55

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Rasante Bauweise: Das DAV-Kletterzentrum „K5“ in Rottweil steht nach nur acht Monaten kurz vor der Vollendung. Beim „Baustellenfest“ am Samstag war auch die Spaichinger Bergsteigergruppe gut vertreten.

Auf sehr große Resonanz stieß die Einladung der DAV Sektion Oberer Neckar: Hunderte von Interessierten ließen sich durch das Gebäude führen und beobachteten fasziniert, wie der neunfache Deutsche Meister im Klettern, Christian Bindhammer, die von ihm geschraubten Routen kletterte. Spannend war der Zeitraffer-Film über die Baufortschritte seit dem ersten Spatenstich im März und die kleinen Besucher genossen es, die Kinderwand auszuprobieren.

Auch Gerhard Schmid , DAV-Gruppenleiter in Spaichingen, war zu dem Fest gekommen. In seiner Brust schlagen wohl zwei Herzen. Denn einerseits hat die Bergsteigergruppe Spaichingen eine gute eigene Kletterwand, die von den Mitgliedern 1999 in Eigenregie in der Alten Turnhalle erstellt wurde: acht Meter hoch, 80 Quadratmeter Fläche. Dort trainiert die Jugend regelmäßig „und das wird auch so bleiben“, sagte Schmid im Gespräch. „Das ist vor Ort, die Kinder und Jugendlichen können dorthin laufen, brauchen keinen Fahrdienst. Das ist ein eindeutiger Vorteil“. Auch die Sportkletterer werden weiterhin am Freitagabend von 18 bis 20 Uhr „ungestört“ ihre eigene Wand in Spaichingen für das Training nutzen können. Aber Schmid ist sich klar: „Ein bisschen einen Sog nach Rottweil wird es schon geben“.

Die 1967 gegründete Spaichinger Gruppe hat derzeit rund 760 Mitglieder und gehört neben Oberndorf, Schramberg, Rottweil und Trossingen zur Sektion Oberer Necker mit insgesamt 3600 Mitgliedern Mitte Oktober 2011 waren nur knapp 200 der 760 Kletterfans aus Spaichingen und Umgebung zu der außerordentlichen Mitgliederversammlung gekommen, bei der es um den Bau der K5-Kletterhalle ging. 94 Prozent hiervon stimmten mit „ja“. Auf zehn der Stimmkarten stand „nein“. Schmid beschreibt das so: „Summa summarum waren die Spaichinger nicht so euphorisch wie die anderen Gruppen, wie bei Stammtischgesprächen zu erfahren war“. Dennoch stehe die Spaichinger Gruppe „voll und ganz“ zu den getroffenen Vereinbarungen. Auch wenn es personell knapp werden kann, denn die Freiwilligen sind eigentlich mit der Arbeit und der Ausbildung der rund 30 Jugendlichen in der eigenen Gruppe ausgelastet. Schließlich gebe es ja auch noch den Beruf oder das Studium. Dennoch muss jede der fünf Gruppen an einem der Wochentage abends ein Zweier-Team stellen für den Betrieb des K5.

Die Idee zum vereinseigenen Kletterzentrum sei in einem Spaichinger Kopf geboren worden, sagt Tobias Kessler, der von 2007 bis 2011 der 1. Vorsitzende der Sektion war. Als das privat geführte AquaMonte in Rottweil schloss, habe er vorgeschlagen, dass die Sektion tätig würde. Was letztendlich dann ja auch geschehen ist. Dass manche Spaichinger gegenüber dem K5 immer noch etwas „fremdeln“ würden, sieht Kessler auch als eine Generationenfrage.

Rundum begeistert vom K5 ist Ausbildungsleiter Georg Göhring: „Der Bau verschweißt die Sektion noch mehr. Beim Arbeitseinsatz haben sich Leute kennen gelernt, Freundschaften sind entstanden“. Göhring ist sich sicher, dass das K5 „einen Boom beim regionalen Klettersport“ ausüben wird. Nicht zuletzt über den Schulsport. Schließlich haben sich schon zahlreiche Pädagogen in Oberndorf ausbilden lassen.

Die Außenkletterwand wird am 27. April 2013 in Betrieb genommen, am 1. Mai ist Tag der offenen Tür.