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Jurahalle

Sanierung der Jurahalle verteuert sich um 700 000 Euro

Gosheim / Lesedauer: 4 min

Umgestaltung der Außenanlagen und größere Bühne schlagen deutlich zu Buche – Jurabad soll Planschbecken bekommen
Veröffentlicht:22.04.2014, 17:15

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Die Sanierung der Jurahalle verteuert sich voraussichtlich um gut 700 000 Euro. Architekt Rolf Weber ging im Gosheimer Gemeinderat auf den aktuellen Kostenstand ein. Aktuell stünden Gesamtkosten von 4,843 Millionen Euro zu Buche. Die Erhöhung der ursprünglichen Gesamtsumme von 4,1 Millionen Euro resultiere zum größten Teil aus der Beschlussfassung des Gemeinderats vom 10. März zur Kompletterneuerung der Außenanlagen an Jurahalle und Jurabad mit 517 000 Euro. Daneben seien weitere Wünsche des Gremiums, so eine Bühnenerweiterung/-verbreiterung mit 50 500 Euro, aufgenommen worden.

Klaus Weingärtner vom Fachplanungsbüro Weingärtner aus Balingen erläuterte die Ausschreibungsergebnisse bei der Sanierung der Heizzentrale der Jurahalle mit Heizungs- und Sanitärinstallation sowie bei der Neuinstallation der Lüftung in den Umkleiden und im Gymnastikraum. Bei der Heizungsinstallation ist günstigste Bieterin die einheimische Firma Paul Hermle mit einem Angebot von 492 940 Euro, ebenso beim Gewerk Sanitär mit einer Angebotssumme von 77 441 Euro. Bei der Lüftung hat sich die Firma Baumeister aus Rottweil mit einer Angebotssumme von 106 659 Euro als günstigste Bieterin herausgestellt. Weingärtner erläuterte, dass das geplante Blockheizkraftwerk das gesamte Areal mit Jurahalle, Jurabad, Grundschule Juraschule sowie Lembergschule und Werkrealschule mit Nahwärme versorgen werde. Er geht von einer Amortisationszeit der Anlage von weniger als zehn Jahren aus. Die Leistung des Blockheizkraftwerks von 50 Kilowattstunden sei bewusst gewählt worden, um die höchstmögliche Stufe der Förderung bei der Einspeisevergütung zu erhalten. Über eine sogenannte Regelleittechnik könnedie komplette Heizung und Lüftungsanlage vom Hausmeister gesteuert und überwacht werden. Das Gremium stimmte allen drei Vergabevorschlägen der Verwaltung mit großer Mehrheit zu.

Bürgermeister Haller freute sich, dass man mit insgesamt 40 795 Besuchern 2013 eine kleine Trendwende bei der Besucherzahlen des Jurabads erzielt habe (2012: 40 002 Besucher; 2011: 40 338 Besucher). Um das Bad für jüngere Besucher attraktiv zu halten, habe sich die Verwaltung und Schwimmmeister Franz Peyerl Gedanken zur Attraktivitätssteigerung gerade auch für jüngere Besucher und Familien mit Kleinkindern gemacht. Herausgekommen sei die Errichtung eines Kinderplanschbeckens an den bisherigen Solarien, welche aufgrund von strengeren gesetzlichen Vorgaben so nicht weitergeführt werden könnten. Peyerl stellte die Planung vor. Haller ergänzte, dass man mit Gesamtkosten von 55 000 Euro rechne. Der Rat befürwortete die Errichtung eines Kinderplanschbeckens. Jedoch müssten weitere Kosten wie Abluft geprüft werden, bevor eine Entscheidung fallen könne.

Die Einführung der Ganztagsbetreuung an der Juraschule zum Schuljahr 2014/2015 ist ein weiteres zentrales Thema des jüngsten Gosheimer Gemeinderats gewesen . Der Rat hatte im März einer offiziellen Antragstellung beim Regierungspräsidium Freiburg zugestimmt. Rektor Rudolf Schedy berichtete, dass er bereits 89 Anmeldungen für die Ganztagsschule vorliegen habe, so dass voraussichtlich insgesamt vier Gruppen mit 24 zusätzlichen Lehrerstunden gegründet werden könnten. Das Gremium fragte, ob auch Schüler, die nicht den Ganztagsschulbetrieb gewählt hätten, an sämtlichen AGs am Nachmittag teilnehmen könnten, was Schedy bestätigte – mit der Ausnahme der Koch-AG aus Kapazitätsgründen. Der Rat bat Schedy, möglichst rasch Elternabende durchzuführen, um Irritationen bei vielen Eltern bezüglich der möglichen Wahlformvarianten aufzulösen. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit der Juraschule den Antrag bis 30. April auf den Weg zu bringen.

Auch bei der Sanierung des hinteren Teils der Gehrenstraße vergab der Rat Arbeiten. Beim Gewerk I, Straßenbau, Kanal, Erdarbeiten für Versorgungsleitungen, erwies sich die Firma Walter aus Trossingen mit 469 866 Euro als die günstigste Bieterin. Beim Gewerk II, Wasserversorgung, Rohrlieferung und -verlegung erhielt die Firma Heinrich Rack, Renquishausen, für 46 096 Euro den Zuschlag. Am 26. April sind laut Bürgermeister Haller Einzelgespräche mit sämtlichen Grundstücksanliegern geplant. Karl Hermle vom Gosheimer Planungsbüro Hermle zeigte sich zuversichtlich, dass der vorgegebene Zeitrahmen der Sanierung mit einer Fertigstellung bis Mitte Dezember 2014 eingehalten werden könne. Auf kritische Nachfrage hinsichtlich der Errichtung von Gehwegen mit einer Breite von jeweils 1,50 Meter berichtete Hermle von positiven Erfahrungen bei der Sanierung der Hinteren Wiesenstraße vor zwei Jahren. Die Verkehrssicherheit sei dadurch deutlich erhöht worden. Es habe sich gezeigt, dass bei einer Reduzierung der Straßenbreite auf 5,50 Meter sich das Fahrverhalten aufgrund der Temporeduzierung deutlich verbessert habe.

Haller berichtete, dass der Gosheimer Antrag zum städtebaulichen Förderprogramm des Landes für die Erneuerung der Ortsmitte abgelehnt worden sei wegen der Masse von Anträgen. Die Gemeinde werde es 2015 wieder versuchen.